Optisch First Class, keine sichtbaren Mängel. Die Saitenlage war mir in den tieferen Bünden zu hoch, d.h. die Sattelkerben mussten nachgefeilt werden. Saitenlage und Spielbarkeit danach sehr gut, was auch an dem für mich angenehm flachen Halsprofil liegt. Sound wie erwartet: Kraftvoll und konkret, auch in den tiefen Lagen. Der Steg-PU ist prädestiniert für harte Sounds, der Hals-PU bettelt um bluesige Linien. Die Mittelposition (Humbucker-Betrieb) ist brauchbar, bringt aber keine nennenswerten Alternativen. Kein Knacken beim Bedienen des Toggle Schalters. Die Potis funktionieren einwandfrei. Die Mechaniken drehen sich wohltuend steif, was feine Stimmkorrekturen erleichtert. Die Werkssaiten klingen nicht schlecht, aber nach Saitenwechsel (Ernie Ball Primo Slinky 9,5) ist der Klang im Mittenbereich noch klarer. Die Push-Pull Funktion des Tonpotis funktioniert knackfrei. Der Sound wird leiser und dünner, was sehr dezentes Rhythmusspiel erlaubt, auch funky, aber es klingt irgendwie nicht nach Single Coils, schon gar nicht in der Zwischenposition. Dennoch ist diese Tap-Coil-Schaltung prima für Oldie-Rhythmus, zudem fast brummfrei! Wer einen echten Knopfler-Sound will, wird sowieso andere Gitarren bevorzugen. Die ESP ist relativ leicht, knapp 3.5 kg, was für mich ein wichtiges Kriterium war. Hab früher eine 81er Tokai Love Rock gespielt, die satte 5 kg wog. Das unschlagbare Argument für diese ESP-Klampfe ist aber die Preiswertigkeit. Für 425 Ocken kriegt man eine rocktaugliche, dennoch vielseitige, leicht spielbare Gitarre von Qualität und Schönheit. Deshalb nicht 4,5 sondern 5 Sterne.