Volle Punktezahl für dieses Fender Case aus China. Die braun-blaue Farbkombination (früher total verpönt) ist hier äusserst geschmackvoll gewählt, die hardware funktioniert perfekt, die Verarbeitung ist erstklassig und so wie man es von einem Chinesischen Fender Case erwartet. Auch Bigheads passen perfekt in den Koffer, wenn man das Instrument ordnungsgemäß mit der Kopfplatte voran einfädelt und danach den Body in die Polsterung drückt. Als Sonderausstattung gibt's hier goldene Hartware und zusätzlich zum obligaten China-Emblem beim Griff (hier auch in braun) noch ein erhabenes Fender Logo am Deckel. Das Case ist mit seinem Navy-blauen Tolex Bandbus-tauglich, aber eigentlich ist es dafür viel zu schad'.
Allerdings sollte schon erwähnt werden, dass man hier für einen berühmten Markennamen 50euro mehr bezahlt als bei einem Otto Normal-Koffer, und man trotzdem nur Endkappen bekommt, die nur gefaked drangeklebt sind. Man erspart sich das Vernähen der Kunstledernen Endkappen mit dem Holzkorpus, was zwar Arbeits-aufwändig wäre, aber es fragt sich, weshalb man dann überhaupt irgendwelche Nähte drantut, bloß um optisch den Schein zu wahren (??). Manch ein Kunde wird sich hier vielleicht doch eher betrogen fühlen und der Marke mit dem F gegenüber in Zukunft etwas skeptischer sein. Ich für meinen Teil drücke jedoch ein Auge zu: Verglichen mit "echten" Fender Cases aus den 1960ern kann man sagen, dass das heutige Plüsch-Interieur mindestens doppelt so dick ist wie der damals verwendete, dünne "Filz", dass das Instrument in heutigen Koffern viel präziser sitzt, und dass originale Fender US-Cases aus der "guten alten vintage-Zeit" weitaus wackeliger waren und nicht annähernd so robust gebaut wie die heutigen aus China.