Auspacken
Alles drin, eine schöne Tasche für den Amp, ein Fußschalter und Netzkabel.
Erster Eindruck
Gut verarbeitet, sauber.
Warum ist der ON / OFF Schalter auf der Rückseite? (denken die Hersteller, das wir alle Roadies haben, die hinter unserem Bass Turm stehen?!)
Wieder einmal, für einen neuen Verstärker der Neuzeit nicht akzeptabel, fehlt ein MUTE Stummschalter (für stimmen und Instrumenten Wechsel !!!
Die 4 EQ Regler haben eine 0 Rastung auf 12 Uhr, was nicht jeder neue Verstärker 2019 hat.
Keine Clip Anzeige für den Input.
Der mitgelieferte Fußschalter hat kein Gummi auf der Unterseite und rutscht bei jedem drücken hin und her, Hartplastik.
Soundcheck
Das erste was auffällt, der Amp scheint nicht zu Übersteuern im Input (getestet mit einem Spector NS-2 1999 EMG und einer 4x10 500Watt 8 Ohm Box).
Erst einmal die Lautstärke einstellen, da fällt auf, das dieser Verstärker einem den Kopf weg bläst !!! Achtet auf Eure Ohren.
Den EQ auf 0 und nur mit Gain und Master versucht in Zimmer Lautstärke (Ohren schonend) einzustellen (ein guter Amp klingt auch leise) , dieses ist ein fast unmögliches Unterfangen. 1 Schritt Master einige Millimeter aufgedreht und den Gain langsam hoch, dabei fällt auf, das der Input Gain Regler selbst auf 0 (eigentlich dürfte jetzt kein Ton kommen) das Bass Signal durch lässt. Das ist eigentlich unbrauchbar, denn wie will man auf die schnelle jetzt Live Stimmen oder den Bass wechseln, ohne einen MUTE Schalter??? Stecker ziehen ? da gibt es dann einen lauten "knack" in der Vorstufe, Amp ganz aus ? Schalter ist hinten!
Versucht den Master noch weiter leise zu drehen, zack stumm. Nun denn, den Gain auf ca 9 Uhr gedreht und dann den Master etwas hoch, kaum Veränderung – Laut kann er.
Um zu hören was und wie der Gain arbeitet, den Gain langsam / ganz vorsichtig, hoch gedreht bis Anschlag und was auffällt, kaum extreme Lautstärken Anhebung wie man denken könnte, aber auch keine Zerrung (bedenke, ich bin mit einem Aktiven Bass unterwegs) Der Klang verändert sich nicht wesentlich dabei, außer das ich das Gefühl bekomme, das sich im Inneren ein Kompressor verbirgt (gegen Clipping ).
Nach dem ich eine annehmbare „Laute“ Lautstärke gefunden habe, teste ich die Vintage, Contour und Bright Schalter. Erster Eindruck, Klasse. Gerade Vintage und Contour liefern einen schönen Ton, ohne den EQ zu bedienen, auch wenn man mal die Schalter nicht nur einzeln bedient, sondern auch zusammendrückt, da klingt der Amp richtig gut und besser als erwartet (abgesehen von der Lautstärke).
Ran an den Overdrive, erstmal Lautstärke anpassen, wegen der Unterschiede beim an und aus und was soll ich sagen, Drive auf 0 (eigentlich dürfte nichts passieren) und nur mit dem Level bekommt er eine schöne leichte Zerrung ohne den Sound zu sehr zu vermatschen. Leider geht das aber zu lasten des Bass Tones, der wird extrem dünner dabei, was also ein hin und her schalten im Betrieb nicht dienlich sein kann, da der Klang nicht mehr dursetzungsfähig ist. Auch als kleine „Boost“ Funktion (oder 2te Lautstärke) zB. wäre er nicht ganz geeignet. Ansonsten würde ich den Overdrive als mehr „Over“ als „Drive“ bezeichnen, da er sehr hart eingreift und zu sehr steril klingt (keine Wärme im Vergleich zu Röhren und Simulationen).
Jeder Bassist kennt es Live, eine Holzbühne, leider bekommt der EQ es nicht unbedingt hin, ein Raumdröhnen / Wummern, zu eliminieren, ohne an Klang zu verlieren.
Die DI arbeitet sehr gut, auch der Kopfhörer Ausgang klingt.
Beim AUX IN würde ich mir ein Level Regler auf der Front wünschen, wegen der einfacheren Bedienung.
Jetzt aber der Effekt Return Eingang, der haut mich klanglich um, denn er gibt den Klang des Spector Bass original wieder incl. „Knurrendem Growl“. Da ich dachte, das kann es nicht alles sein, da muss noch mehr drin sein, hab ich meinen Spector (keine Tonpump Electronic – Spector EMG) dort angeschlossen und war hin und weg. Das lässt schlussfolgern, das der Input und der EQ des Verstärkers zu stark den Klang eines Basses beeinflussen!
Fazit:
Wer gegen einen lauten Drummer oder Gitarristen anspielen muss, der ist hier richtig, wer nur in großen Räumen spielt und keine Lautere PA Anlage hat 😊 der ist hier auch richtig, wer allerdings auch mal zu Hause, oder mal leiser mit anderen spielen möchte, der sollte es sich überlegen. Auch für kleinere Pub?s find ich den Amp überdimensioniert, wie fast alle „Handtaschen Amps“ , Leistung statt Klasse?!