Wer ein einfaches Delay mit Tap Tempo Funktion sucht, hat im unteren Preissegment nicht allzu viele Optionen. Das Flamma Delay erfüllt diesen Zweck, ist solide gebaut und eignet sich vom Sound vor allem für Ambient-Experimente, wer ein cleanes Digitaldelay sucht, wird eher nicht glücklich.
Der Tape-Algorithmus hat ein nettes Auswaschen des Sounds, die Algorithmen Liquid, Galaxy und Mod-Wash fügen Modulationseffekte in den Rückkopplungspfad ein. Der Klang lässt sich mit den beiden Parameter-Potis noch fein einstellen. Der Looper-Algorithmus enthält noch ein anderes Vintage-Delay, aber da lässt sich Tap Tempo nicht nutzen, weil man den Fußschalter ja für den Looper braucht. Sehr praktisch: Mit den Parameter-Potis kann man im Looper die Lautstärke des geloopten und des live gespielten Signals separat einstellen. Die restlichen beiden Delay-Algorithmen (der eine mit Stutter-Effekt und einem, nett ausgedrückt, sehr "retro" klingendem Pitchshifter, der andere mit irgendwelchem Digitalnoise, der bei aufgedrehten Parametern zum puren Krach wird) sind nicht brauchbar.
Zwei Dinge, die man noch wissen sollte: Das Delay ist Stereo ausgeführt, und es gibt kein Panning oder Ping-Pong. Wenn man nur links was rein schickt, kommt auch nur Links was raus. Und: Das Delay vergisst beim Ausschalten mit dem Fußschalter seine aktuellen Einstellungen und benutzt nach dem wieder Einschalten wieder das gespeicherte Preset. Das betrifft auch das eingetappte Tempo. Wenn man also vorhat, das Delay zwischenzeitlich zu deaktivieren, aber Tempo und Klang zu behalten, muss man immer nach dem Eintappen auch das Preset speichern.