Flamma FS22 Delay & Reverb

Ich war auf der Suche nach Reverb und Delay für mein Volca Setup.
Die Gitarren Videos, die ich auf YouTube gesehen habe, waren vielversprechend.

Es gibt 3 feste Kombinationen aus Delay und Effekt-Reverb:
1: Reversed Delay + "normales" Reverb
2: "seiten-lastiges" Delay + "chorus" Reverb
3: normales mono Delay + "bright" Reverb

Die Delay Abteilung ist eigentlich nicht der Rede wert, ausser dass ich beim Delay 2 noch nicht rausgefunden habe wann/warum es die linke oder rechte Seite überbetont.
Der Effekt-Reverb versucht etwas zu schimmern und schön groß zu sein; klingt dabei allerdings ziemlich grobkörnig und blechern. Ich finde es schwierig, da die richtige Dosis zu finden.

Letztlich ist es schon irgendwie EIN lustiger Effekt. Räume oder Sahne-Hall macht das Gerät aber nicht und die Einstellmöglichkeiten sind doch sehr beschränkt.

Eigentlich ist an diesem Pedal nichts falsch: Tolle Optik, saubere Verarbeitung, sogar ein Tap/Hold Schalter ist mit an Bord und selbst der Klang ist einwandfrei, sofern einem der zusagt.
Und genau das ist mein Problem mit diesem Pedal.

Es gibt drei vorkonfigurierte Reverb/Delay Kombinationen:

Die erste macht m. E. zumindest für meinen Anwendungsbereich keinen Sinn, denn ich kann mir den Einsatz eines Reverse Delays nicht oder allenfalls nur mal kurz in einem Set vorstellen. Schade, dann bleiben dann noch ...

Nummer 2 und 3 sind da hinsichtlich des Delays richtig gut, wäre da nicht in jeder Kombination dieses Shimmer Reverb, das immer klingt, als ob der Weihnachtsmann zusammen mit dem Christkind und Knecht Ruprecht um die Ecke kommt und mit allerlei Kettenwerk und Gebimmele Weihnachten einläutet. Tschirr, tschirr ...

Wer Fan von (aufdringlichem) Shimmer Reverb ist, wird mit diesem Pedal glücklich werden, denn es klingt ansonsten gemessen am Preis wirklich nicht schlecht.
Nachdem sich aber beim Flamma FS22 kein anderes Reverb auswählen lässt, bin ich beim Harley Benton Duality geblieben, das sowohl für die Reverb- als auch für die Delay Sektion jeweils 3 auswählbare Effekte bietet, welche beliebig miteinander kombiniert werden können und die m. E. auch praxistauglich sind. Leider muss man beim Harley Benton aber auf den Tap Schalter verzichten.

Ich brauche Geräte, die schnell zu bedienen sind, ohne groß Menüstrukturen und ohne viele Features. Es muss beherrschbar sein und wo auch bei einem Auftritt schnell mal unter Streß die Einstellung angepaßt werden können.

Ich habe das Gerät zuerst für den Gesang getested. Dafür was es schön Delay und Reverb in einem Gerät zu haben. Dafür war es erstaunlich gut, obwohl es eigentlich mehr für Gitarre gedacht schein. Ich habe mich aber dann eine anderes auf Gesang spezialisiertes Gerät genommen.

Ich habe dann noch mit meiner Westerngitarre weiter getested und fand es dann so gut, dass ich es für die Gitarre behalten habe.

In der Anleitung steht, dass es nur drei Modi gibt in denen immer Delay und Reverb gemeinsam aktiviert sind. Aber in jedem Modus kann Delay oder Reverb an den Reglern ganz ausschalten.
Die Kombinationen muss man so akzeptieren und eben auch mögen. Ich arbeite mit Modus zwei und drei. Wenn man mit dem Gerät die Effekte etwas ausprobiert, dann findet man mit der Zeit auch gute Soundeinstellungen. Sogar Shimmer klingt dann ganz nett.

Dass die Sounds nicht mit einem Delay / Reverb Effekt für 1000 Euro mithalten kann, ist klar. Aber für den Preis ist das Gerät top.

Klare Kaufempfehlung von mir.

Im Großen und Ganzen stimmt das Preisleistungsverhältnis perfekt.
Es gibt zwar kein Ping Pong Delay, aber es ist ein gewisser Stereoeffekt im Reverb und auch das Echosignal dürfte linkslastig im Gesamtbild einen gewissen räumlichen Effekt erzeugen.
Der Bypasstaster leuchtet normal blau ein Summen ist zu hören, jedoch wenn ich ca 2 Sekunden auf der Taste bleibe wechselt die LED auf rot und das Summen ist nicht mehr zu hören. Was die Umschaltung genau bewirkt ist nicht beschrieben, aber zumindest höre ich kein Betriebsgeräusch mehr. Bin wirklich sehr zufrieden mit dem Gerät, da ich immer Stereo spiele und das Pedal Delay und Reverb vereint.

Beim anfänglichen Test kam schon Verzweiflung auf...Gedacht war, den Akustikgitarren - Western und Konzert - ein nettes Delay und Reverb zu verpassen. Das Wichtigste war ursprünglich die Tap-Funktion. Die ist an Bord und funktioniert...
Nach langem Probieren und Einstellen habe ich tatsächlich eine Kombination gefunden, die mich total begeisterte. Und zwar in der Schalterstellung 1...Mit einem Reverse-Delay konnte ich noch nie was anfangen. Aber mit einer ausreichend kurzen Delayzeit bekam ich in Verbindung mit dem Reverb genau das, was ich brauche.
Ich nutze den Mono-Input und zum Mischpult den Stereo-Output. Das ist für mich optimal. Rein spieltechnisch stört da nichts. Es schafft einfach eine sehr interessante Raumakustik. Das Gerät arbeitet für meinen Geschmack in einem ungewöhnlich tiefen Frequenz-Bereich. Das störte mich anfangs erheblich. Aber durch Probeaufnahmen stellte ich fest, dass das passt. Beim Einspielen konnte ich einen angenehm warmen Gitarrensound nutzen. Und beim "Mastern" (Homerecording) habe ich mit dem Grafischen EQ etwas seidige Höhen dazugegeben. Gleich der erste Loop klang sehr sehr überraschend.