Der Focal Shape 65 ist ein aktiver 2-Wege-Nahfeldmonitor. Hier bewegen zwei insgesamt 105 W RMS starke Class-AB-Verstärker einen 1"-Hochtöner aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung und einen 6,5"-Tieftöner mit zugleich leichter, aber auch vergleichsweise harter Fiberglass-Membran. Letzterer produziert einen druckvollen Bass und natürliche, unaufgeregte Mitten. Über seinen von 40 Hz bis 35 kHz reichenden Frequenzumfang hinweg kann der Lautsprecher mit einem maximalen Schalldruckpegel von 109 dB SPL arbeiten. Der Speaker verzichtet auf die Verwendung von Bassreflex-Technologie und setzt stattdessen auf zwei seitlich angebrachte Doppel-Passivmembranen mit jeweils 6,5" Durchmesser. Das soll zu klar konturierten Bässen verhelfen.
Der Focal Shape 65 bietet sowohl symmetrische XLR- als auch unsymmetrische Cinch-Anschlüsse, sodass er sowohl professionellen Ansprüchen gerecht wird als auch mit HiFi- und Consumer-Equipment betrieben werden kann. Die bis 250 Hz reichenden Bässe des Shape 65 können mit einem Kuhschwanzfilter um je bis zu 6 dB abgesenkt und angehoben werden. Die unteren Mitten bis 4,5 kHz lassen sich ebenso wie die Höhen um je bis zu 3 dB verringern oder verstärken. Wobei bei den Höhen ebenfalls ein Shelve-Filter zum Einsatz kommt, die Mitten aber über ein Bell-Filter mit einer breiten Güte von Q=1 geregelt werden. Außerdem bietet der Lautsprecher ein Hochpassfilter, für das mit 45 Hz, 60 Hz und 90 Hz gleich drei Eckfrequenzen gewählt werden können. Neben diesen zahlreichen klanglichen Justiermöglichkeiten sorgt eine automatische Standby-Funktion dafür, dass der Speaker in Ruhephasen mit weniger als 0,5 W Leistung auskommt. In Sachen Features wird hier also einiges geboten.
Wer auf eine magnetische Abschirmung seiner Nahfeldmonitore keinen Wert legt und ohne Digitaleingang und Klinkenbuchsen auskommt, findet im Focal Shape 65 einen hochwertigen Lautsprecher mit manueller Frequenzkorrektur, der in Home- und Projektstudios ein zuverlässiges Hilfsmittel für Recording und Mixing sein kann. Der Speaker eignet sich für fortgeschrittene Audio-Fans, die ein Gehör für feine Klangnuancen haben. Sein Vinyl-bekleidetes Gehäuse aus 15 mm starkem MDF in den Farben Schwarz und Nussbaum bringt übrigens 8,5 kg auf die Waage. Damit ist der Focal auch auf handelsüblichen Lautsprecherstativen wie den Millenium BS-500 (Artikel-Nr. 228376) gut aufgehoben.
Der in Saint-Étienne ansässige französische Hersteller Focal ist seit 1979 im HiFi-Bereich tätig und entwickelt in erster Linie Lautsprechertreiber und neben kompletten Lautsprechern auch Soundbars, Car Audio, Kopfhörer und Monitor-Speaker, die in Sachen Features, Materialauswahl und Design seit 2002 auch Tonstudios überzeugen sollen. Sowohl Forschung und Entwicklung als auch ein Großteil der Produktion erfolgt in Frankreich. Das Design von Focal-Lautsprechern folgt einer Gestaltungsphilosophie, die Funktionalität und außergewöhnliche Ästhetik verbinden möchte. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet der Hersteller mit renommierten Designbüros zusammen.
Kleine Recording-Studios im Heimbereich finden im Focal Shape 65 einen Lautsprecher, der zuverlässig Auskunft über die Qualität aufgezeichneter Signale gibt. Wo auch immer der Speaker zum Einsatz kommt, zeigt er sich auch flexibel in der Aufstellung, egal ob stehend auf dem Desktop, der Meter-Bridge oder einem Stativ oder aber hängend an Wand oder Decke. Eine akustische Entkopplung des Lautsprechers von seinem Untergrund gelingt mit dem Set t.akustik ISO-Pad 7 (Artikel-Nr. 239489). Für die Befestigung an der Wand oder an der Decke befinden sich auf der Rück- und der Unterseite des Lautsprechers Gewindeaufnahmen für Wandbefestigungen. Hierzu passt beispielsweise das Set aus K&M 24471 Speaker Wall Mount Black (Artikel-Nr. 195664) und der K&M 24359 BK Adapterplatte (Artikel-Nr. 362994).
Passivmembrane sind Tieftöner ohne Antriebseinheit, die in Lautsprechergehäusen die Bassreflex-Technologie ersetzen können. Während bei einem Bassreflex-System die Luftmasse im Reflexrohr als Masse-Feder-System agiert, resonieren Passivmembrane phasengleich zu den frontseitigen Tieftönern und unterstützen sie so. Streng genommen handelt es sich also auch hier um Bassreflexresonatoren. Gegenüber der Tunnel-Lösung kommen hier aber weder die Strömungsgeräusche noch die Resonanzen eines Bassreflexrohrs zum Tragen. Zusätzlich dazu, dass bei Passivmembranen eine genauere Frequenzabstimmung möglich ist, gelangen bei ihnen auch die Eigenresonanzen des Gehäuses weniger stark nach außen als beim Einsatz von Bassreflex-Systemen.