Ich habe mir die Gallistrings JF4505 aus einer Laune heraus für meinen MIM fretless Jazz Bass bestellt. Bis zuletzt habe ich darauf Fender 9050ML gespielt.
Beim Auspacken freute ich mich direkt über die schwarze Umspannung der Enden und besonders über die wirklich flache Wicklung. Die Rillen zwischen den Windungen sind minimal, wie ich es bis jetzt nur von GHS 3050M oder von Cellosaiten kenne. Dennoch erwiesen sich die Saiten beim Aufziehen als (für Flats) angenehm flexibel, natürlich weit steifer als Thomastik-Infeld Jazz, aber vergleichbar mit Fender 9050ML oder D'Addario Chromes. Nur, dass sie eben viel glatter als all diese sind.
Aufgezogen wirkten sie zunächst noch etwas klebrig, Glissandi stockten unangenehm, aber nach ca. 10 Minuten Spielen übers gesamte Griffbrett löste sich der adhäsive Belag in Wohlgefallen auf und ein leichtes, flüssiges Spiel war möglicher als bei jeder Saite, die ich bis jetzt gespielt habe.
Der Saitenzug ist vergleichbar mit Fender 9050ML, ich musste keine Korrektur am Halsstab vornehmen.
Bis jetzt (ca. 2 Wochen spielen) haben die Gallistrings im Vergleich zu den 9050ML wuchtigere Bässe und weniger holzige Mitten. Sie haben eine ähnliche (wenn auch etwas angenehmere) Brillianz wie frische Chromes, halten diese aber schon länger als ich es von jenen kenne.
Der Anschlag übertägt sich immens schnell, die Saiten sind sehr direkt und lebendig, reagieren auf feinste Nuancen im Spiel.
Alles von legato gespielten Melodien mit Tonnen an Vibrato bis zu Slappassagen machen sowohl haptisch als auch klanglich irre viel Spaß und nie habe ich das Gefühl, dass ich den Bass zu irgendetwas zwinge, das ihm nicht taugt.
Mehrstimmiges Spiel klingt verhältnismäßig transparent (dafür, dass es ein Bass ist) und die einzelnen Töne von Dreiklängen sind sauber verortbar.
Generell spiele ich mit weniger Kraftaufwand und kann mir auch bei brutalen Passagen noch etwas Luft nach oben lassen.
Ich habe definitiv, so sie den Test der Zeit weiterhin mit Bravour bestehen, meine neuen Lieblingssaiten gefunden.