Ich besitze mehrere Gibsons aus diversen Jahrzehnten und meine deshalb ganz unbescheiden, die QualitĂ€t einer Gitarre recht gut einschĂ€tzen zu können. Mit Gibson ist es bekanntlich nicht ganz einfach, da sie zu jeder Zeit sowohl hervorragende, als auch teilweise ziemlich fragwĂŒrdige Instrumente mit groben Verarbeitungsfehlern hergestellt haben. Da die QualitĂ€t der aktuellen JahrgĂ€nge der SG 61 Standard allgemein gelobt wird, habe ich sie einfach blind bestellt. Verarbeitungsfehler konnte ich tatsĂ€chlich keine entdecken. Die Gitarre besteht aus leichtem Honduras Mahagoni (Swietenia Macrophylla), was lediglich eine Sortenbezeichnung des Holzes ist, das tatsĂ€chlich kaum mehr aus Honduras selbst ausgefĂŒhrt wird, sondern von Plantagen in Mexiko, Guatemala und vor allem den Fiji Inseln stammt. Der zweiteilige Korpus ist bei meinem Modell so gekonnt verleimt, dass man fast den Eindruck erhĂ€lt, man hĂ€tte es mit einem einteiligen Body zu tun. Die Maserung des Holzes, die dunkelrote Nitro-Lackierung und das geringe Gewicht von rund 3 kg erinnern schon sehr an die glorreichen JahrgĂ€nge der 60er Jahre, auch wenn das Shaping und einige Details leicht abweichen. Das ostindische Palisandergriffbrett ist allerdings heller als das frĂŒhere Brazilian Rosewood und wirkt zunĂ€chst etwas trocken. Die von einer PLEK Maschine perfekt abgerichteten Medium BĂŒnde könnten fĂŒr meinen Geschmack ruhig noch etwas höher sein, allerdings wĂ€re es dann nicht mehr vintage. Die 61er Burstbucker passen mit ihrem brillianten knackigen Sound perfekt fĂŒr diese leichte, resonante Gitarre.
Der hochwertige Koffer wird nach wie vor von TKL in Kanada fĂŒr Gibson produziert und kommt nicht aus China, wie in manchen Foren fĂ€lschlicherweise behauptet.
Insgesamt ein rundum gelungenes Paket fĂŒr das man nur die volle Punktzahl vergeben kann.