Gibson SG Standard EB

Ich habe bereits eine 2007er SG-3 und diese hier sollte die Alltagsergänzung sein. Volltreffer!
Im Soundvergleich zu meiner alten finde ich die Pickups sogar noch ein weniger ausgeglichener (nicht ganz so mittenlastig) und transparenter. Sauber in den clean tones und richtig mit Biss wenn man ins Gain geht. Durch den punch der Pickups ziemlich ideal für leicht angerissene Sounds. Nach oben geht's dann fast beliebig bis in die Schwermetallabteilung.
Der Hals ist Gibson-typisch super zu spielen, nicht ganz Ibanez'ig-flitzefingermässig, aber auch nicht zu klobig. Gutes Mittelfeld mit gutem Gefühl und gute Bünde erlauben saubere bends.

Aber der Sound ist es eben! So wie eine SG klingen soll. Kabel rein, Marshall hochfahren und Du hast den puren AC/DC-sound at its best. Echter, ehrlicher und gradliniger Rock-sound. Nichts nasales, nichts zu dumpfes, nichts zu klirrendes und auch nichts quakiges. Kein Rumgefummel mit Pedals etc. nötig. Pur, direkt und voll auffe Zwölf.

Wenn man mit der Lupe hinschaut kann man die eine oder andere Kleinigkeit in der Verarbeitung sehen die das 'mid range'-Modell doch noch von den 'high-end'-Versionen unterscheidet, aber das wird durch den geringeren Preis mehr als kompensiert. Und Gibson hat ja auch schon mal bei den teuren Teilen Qualitätsprobleme (gerne zwischen Hals und Korpus, an der 'nut' und am head-stock).
In Summe ein Superkauf!
Und habe ich schon gesagt das sie richtig geil klingt? ;-)

Nach knapp einem Jahr muss ich meine ursprüngliche Euphorie etwas relativieren. Während sich die Gitarre wirklich gut spielt, so wird mir der Sound mit den 490er pickups (R+T) bei grösserer Laustärke etwas zu schrill. Zu Beginn, u.a. Corona-bedingt, habe ich sie nur zu Hause bei entsprechender Lautstärke gespielt, wo das Ganze weniger/nicht auffällt. Bei der Probe mit der Band wurde es dann anders.
Habe nun mit Seymour Duncan 'Seth Lovers', 'Pearly Gates' und 'Saturday Night Specials' herumprobiert und mich nun für letztere als Tausch-Pickups entschieden. Die 'Saturday Night Specials' bilden soundmässig die Brücke zwischen klassischen P.A.F's und 'heisseren' Pickups, ohne in die Kompression zu gehen wie typische moderne Vertreter. Für meinen gesuchten Sound à la Angus oder dem Reverend ideal. Für die volleren wie auch die weicheren Sounds nehme ich dann eine Les Paul.

Ich hab die SG jetzt seit fast 2 Jahren. Ich fand die Gitarre von Tag eins an wirklich toll. Ich hatte vorher schon ein paar SGs die wieder verkauft wurden. Aber diese hat mir auf Anhieb sehr gefallen.

Ich hab an ihr nur den Bridge PU gegen einen Seymour Duncan JB getauscht. Aber auch nur weil dieser einfach mehr meinen Geschmack trifft für die Musik die ich in meiner Band spiele (Punk/hardcore).

Ein paar locking Tuner von Grover hat das gute Stück auch noch bekommen. Aber das einfach aus Bequemlichkeit. Saiten wechseln geht damit einfach schneller.

Gut 2 Jahre später muss ich sagen das die Gitarre wirklich mega ist. Sie war seit dem auf ca. 60 Bühnen und hat einiges hinter sich. Warm/kalt Wechsel und was auch immer. Und das gute Stück hat alles mitgemacht ohne Ständig ein neues set up zu brauchen.

Natürlich muss man sich um ein perfektes set up zu den persönlichen Präferenzen selber kümmern. Das sollte jedem klar sein.

Für mich ist es einfach die Gitarre geworden in die ich das meiste vertrauen habe. Und die somit auch am meisten Freude bringt zu spielen.

Ich hatte bereits eine SG in Cherry, die etwas gar kopflastig war. Daher war ich umso erstaunter, dass diese SG sehr gut ausbalanciert und aus meiner Sicht nur ganz leicht kopflastig ist. Die Gitarre ist der echte Hingucker. Sie ist leicht, sehr schön verarbeitet und hat sowohl im Hals- als auch im Stegpickup einen mörderischen Rocksound drauf. Aus meiner Sicht mit etwas weniger Wummern als bei einer LP. Ich habe mich sofort in dieses Instrument verliebt. Ich habe mir noch zwei Custom Upgrades auf Locking Tuner und Straplocks gegönnt. Nicht weil die Mechaniken aber Werk oder die Gurtpins schlecht waren - das ist einfach meine persönliche Präferenz.