Viele Jahre war es ein großer Wunsch von mir eine solche Gitarre zu besitzen. Ungefähr 3 Jahre hatte ich hier bei thomann dauerhaft die Honey Dipper von Gretsch im Einkaufswagen, habe den Kauf jedoch nie gewagt. Neulich fasste ich mir ein Herz und bestellte Honey Dipper und zusätzlich die beiden Reso Gitarren von Harley Benton. Ohne Holz versteht sich. Das "richtige" war trotz WOW Effekt dennoch nicht dabei.
Danach war klar, es musste eine werden, die pur und über den Amp super klingt.
Daher ging das Testen im Laden vor Ort weiter. Eine Johnson und eine Baton Rouge kamen ins Spiel. Auch beide nicht ganz perfekt.
Es war klar,dass eine Entscheidung nicht möglich ist, ohne nicht doch noch die Bobtail Steel zu testen. Und was soll ich sagen ?! Noch nie habe ich mich so schnell entschieden eine Gitarre in der Preisklasse zu kaufen.
Die Saitenlage ist super. Picking bis zum 12. Bund gar kein Problem. Gerade da hat die Gitarre einen sehr ausgewogenen Sound. Sowohl die Bass Saiten, als auch die hellen kommen schön durch.
Und laut ist sie auch ohne Verstärker ! Sie hat auch im Vergleich zu allen anderen, die ich getestet habe einen wärmeren Sound. Weniger in Richtung Dose oder Banjo.
Der Hals lässt sich nicht schlechter spielen, als der meiner Martin Akustik Gitarre. Das Feeling stimmte vom ersten Ton an (war bei der Honey aber auch der Fall)
Jetzt der Hauptgrund für den Kauf: Der Tonabnehmer! Er gibt den Sound clean wunderbar wieder. Klar und mit ausreichend Druck. Aber viel wichtiger für mich sind hier keine störenden Geräusche wie wummern und quietchen,wenn ich sie über .einem AC30 mit tube screamer und Octaver spiele. Gerade so macht die Gitarre auch im Bandbetrieb im Blues Bereich eine phänomenal gute Figur!
Was einige vielleicht stört ist, dass die Bobtail Steel keine Knöpfe und Rädchen hat. Kein Volume, kein Tone, nur Kabel rein und Feuer frei. Ich finds toll, da durch den unsichtbaren Tonabnehmer so die Optik einer akustik Gitarre perfekt gewahrt ist. Das störte mich etwas bei der Johnson (wobei da Tonabnehmer wummern und das Griffbrett das größere Problem waren). Bei der HB reso electric passte es irgendwie, da die Gitarre schmaler war.
Einziger kleiner Minuspunkt: kein Cutaway und auch keine leicht bespielbaren 14 Bünde,wie bei anderen gitarren. Daher ein Stern Abzug bei Features. Wenn ich aber bedenke, dass selbst die Baton Rouge für 1200 Euro im Klang und Bespielbarkeit für mich hinter der Bobtail Steel lag, nehme ich diese kleine Einschränkung lieber in Kauf.
Für 999 Euro bekommt man hier ein unglaubliches Gesamtpaket, das kaum Wünsche offen lassen sollte.
Wer die Honey Dipper im Auge hat, sollte der hier auf jeden Fall auch ne Chance geben. Tonabnehmer nachrüsten ist auch nicht günstiger, als direkt so zu kaufen (bei der Sound rein akustisch schon auch ein wenig anders ist)
Wer auf den Tonabnehmer verzichten kann, ist sicher mit der Honey Dipper mehr als gut bedient.