Ja, eigentlich beschwert man sich nicht, wenn man China-Gadgets kauft…
Also von Anfang an: Alles worüber ich nicht meckere, geht so halbwegs.
Ich wollte eine Mandoline, die man auch mal in der Nacht noch mit Kopfhörer etc. schön leise spielen kann.
Die Saiten die drauf sind gehen, aber eigentlich auch nicht, weil: Ich mag einfach lieber geschliffene Saiten, die man aber kaum mit nem Balls-End bekommt. Um meine Lieblingssaiten drauf zu bekommen muss man kreativ sein und wundert sich dabei zwangsläufig über die Kreativität, die andere bei der Anbringung der Saiten bei dem kleinen Instrument von Haus aus hatten. Die Saiten werden so seitlich an den hinteren Spannschrauben der Stege durchgezogen, dass es Alles irgendwie krumm zieht und eine vernünftige Auflage fast unmöglich ist. Mit den beiden Schrauben zur Höhenverstellung kann man dann alles noch krummer hinfummeln. Wer sich sowas hindenkt, hat schon was am Kasten… (persönliche Meinung natürlich, soll keine Beleidigung sein).
Ich hab dann einfach ne alte Fahrradspeicher durch alle Seiten-Loops der geschliffenen Saiten gefädelt und diese hinter die Saitenhalterung geklemmt, damit mal was voran geht – einzelne Saiten wechseln ist jetzt eben nicht so einfach möglich.
Dann die Saitenlage – na ja, für ein E-Instrument ist die Lage schon kriminell hoch, da drückt man sich die Finger wund. Aber es sind ja Stellschräuble genug dran. Schnell verstellt und dann die Schieflage (siehe oben) versucht zu korrigieren und man kann spielen. Leider nicht auf jedem Bund, da auch mal einer soweit übersteht, dass bei einer vernünftigen Saitenlage der 10-te Bund erklingt, wenn man den 7-ten gedrückt hat. Dabei fällt auf, dass hier mit „viel Mühe“ unglaublich schmale und niedrige Bunddrähte verwendet werden, weitab von jedem mir bekannten Instrument (außer der anderen HB-Mandoline). Eine normale Bundfeile greift einfach nur ins Leere. Zudem ist da so wenig Material, dass man sich nicht traut, da auch noch was wegzufeilen. Also eine Kompromissstellung finden, wo es so halbwegs geht. Suboptimal.
Tonabnehmer und Schalter und Drehknöpfe etc funktionieren soweit man es erwarten kann.
Jetzt hing die kleine Telecaster-Mandoline mal für 4 Wochen an der Wand und die Saitenlage ist wieder katastrophal, es wird ein „Bananenhals“. Ich kann ja mal versuchen, da was einzustellen, bin gespannt was dabei rauskommt.
Also etwas mehr gezahlt und etwas Besseres bekommen, würde sich schon lohnen, aber es gibt wenig am Markt. Einfach eine günstige normale Mandoline mit Tonabnehmer (keine billige!) mit Kunstharz ausgießen und gut ist? Leider keine Kaufempfehlung, es sei denn als Wandschmuck. Lehrgeld gezahlt!
Nachtrag 01: Halsstab eingestellt, aktuell ist die Saitenlage wieder akzeptabel - es hat so gewirkt, als wäre der Halsstab überhaupt nicht angezogen gewesen - wer macht sowas? Sie ist wieder im Rennen...
QM-Check sieht aber anders aus liebe Thomänner-innen!