Harley Benton JA-60CC Lake Placid Blue

Brauche ich wirklich eine neue Gitarre? Hab doch neulich erst... Egal, etwas in der Art fehlt noch im Stall, die ganze Saitenquäler-Community flippt aus wegen dieser Dinger, man muss keinen Kleinkredit aufnehmen und schlimmstenfalls nimmt es der nächste DHL-Fahrer wieder mit.
Ordentlich verpackt kommt die Fiedel hier an. Erste Inspektion: Die Lackierung ist makellos, auch sonst sind keine Nachlässigkeiten zu erkennen. Die Saiten sind gespannt und etwa einen halben Ton unter Standardtuning. Die Vintage-Style-Tuner machen bei genauem Hinsehen einen etwas billigen Eindruck und laufen ein wenig schwergängig, aber gleichmäßig und ohne Spiel. Und, um es vorwegzunehmen, halten die Stimmung, nachdem sie auf Standard hochgezogen wurde.
Der Hals ist kerzengerade; das satin finish des Halses fühlt sich sehr angenehm an und ist ebenso makellos lackiert wie der Body. Das Griffbrett könnte mal ein wenig Öl vertragen, aber das mache ich beim nächsten Saitenwechsel. Ein paar Trockenübungen noch, bevor es an den Amp geht: Die Gitarre ist unglaublich resonant und hat einen kräftigen Saitenklang. Die Saitenlage ist top, ebenso wie die Intonation, und der Hals ist kerzengerade. Die Bunddrähte sind perfekt abgerichtet und gut poliert, keine dead spots oder Absterben beim Saitenziehen. Lediglich den Enden der Bundstäbchen hätte man noch ein paar Minuten mehr Schleifarbeit gönnen können, aber auch das habe ich bei wesentlich teureren Gitarren schon schlimmer gesehen bzw. gefühlt (habe gerade so ein Exemplar hier: Name am Anfang F, Ende R; hat neu mehr als das Vierfache gekostet!).
Da ich nie eine Jazzmaster besessen habe und es ewig her ist, dass ich mal eine in der Hand hatte, kann ich nicht viel Vergleichendes zum Klang sagen. Die PUs sind kräftig und sehr höhenreich, ohne dabei unausgewogen zu klingen. Getestet über einen Line6 Flextone (1. Generation), einen Peavey Classic 30 Combo und einen VHT Special6 Combo lassen sich an allen drei Amps sehr schöne variable Sounds einstellen, clean ist der VHT der absolute Hammer! Aber auch bei Bratzsounds am PC 30 oder dem Flextone (hier empfehle ich die Marshall-Simulation) macht das Ding eine 1a Figur. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die horizontale Bewegungsrichtung des PU-Kippschalters, aber so ist´s halt auch beim Original.
Fazit: Für unter 200 Schekel eine Gitarre, bei der ich nichts, aber auch gar nichts nur einen Zehntelmillimeter verstellen musste, die ein perfektes Finish hat und die right out of the box perfekt bespielbar ist und toll klingt - das ist mir fünf Sterne wert.

Habe mir die JA-60CC in Lake Placid Blue bestellt, weil ich mal wieder eine Gitarre in dieser tollen Farbe besitzen wollte, wie eine Mustang, die ich in den frühen 1970ern einmal gespielt habe, und die gleichzeitig kein Vermögen kostet. Ich muss sagen, die Farbe ist grandios, das herrliche Metallic-Blau noch etwas intensiver als ich es in Erinnerung habe.
Auch sonst macht die Gitarre mit den Block-Inlays und dem Halsbinding wirklich was her und das Alles ist einwandfrei verarbeitet. Auch an den Bünden und der Lackierung ist alles perfekt. Tatsächlich hatte ich unter bestimmt 30 Gitarren in mehr als 50 Jahren noch nie eine, die schon in Werkseinstellung über das gesamte Griffbrett und alle Saiten so perfekt intoniert hat wie diese JA-60CC. Respekt!
Der Sound der Gitarre ist etwas speziell, ich würde fast sagen Hi-Fi-mäßig, glasklar aber ohne viel Druck. Lautstärke- und Klangregelung arbeiten angenehm präzise und linear.
Der Hals der Gitarre ist relativ schlank und liegt gut in der Hand, wobei lediglich der Griffbrettradius für meinen Geschmack etwas groß ausfällt.
Allerdings gibt es für mich ein Problem bei dieser schönen Gitarre, das mich veranlasst, sie schweren Herzens zurückzusenden: Die ausladenden Pickups. Die Pickups, die eigentlich sehr schön dem Original nachempfunden sind, sind etwas klobig und kantig und stehen seitlich recht weit über die Saiten hinaus. Bei meiner Spieltechnik, die sich in den letzten Jahren an die Strat mit ihren schlanken Pickups angepasst hat, komme ich mit dem Daumengelenk bei der JA-60CC ständig unangenehm mit dem Bridge-Pickup ins Gehege. Da macht das Spielen dann keinen rechten Spaß.
Mein Fazit: Die JA-60CC in LPB ist eine prächtige Gitarre für Clean- und Surfsounds und eigentlich sehr gut bespielbar - nur halt leider nicht für mich.

Vorweg: Die erste Gitarre hatte Haarrisse im Korpus im Bereich des Halses und musste Umgetauscht werden. Der Service war Top und die zweite Gitarre kam mit einem Kontrollkärtchen von Thomann welches bei der ersten nicht vorhanden war. Vielleicht war diese bei der Kontrolle durchgerutscht oder so... Hier bewerte ich nur die Gitarre nach Umtausch.

Seit längerem hatte ich ein Auge auf die Harley Benton JA60 gelegt. Die damaligen Farbvarianten gefielen mir aber nicht und ich habe trotz der vielen guten Bewertungen von einem Kauf abgesehen.
Als die JA60 cc mit den vielen neuen Varbvarianten vorgestellt wurde konnte ich nichtmehr widerstehen. Ich hatte jetzt eher das Problem für welche Farbe ich mich entscheiden sollte. Hierbei half mir dann eine Beratung mit meiner Frau und es wurde die in Lake Placid Blue. Hier sei schonmal gesagt dass ich es nicht bereut habe...
Das glitzernde blaue Finish weiss zu überzeugen und je nach Lichteinfall wirkt es mal heller mal dunkler und nie langweilig. Insgesamt weiß die Gitarre optisch zu beeindrucken. Das einzige was mir nicht zusagte war die Farbgebung der Potiknöpfe und des Pinöpels am Schalter. Diese wirken recht billig und die Farbe passte irgendwie nicht zu dem Rest. Da ich aber noch welche in schwarz zuhause hatte waren sie auch schnell ausgetauscht und grfällt mir deutlich besser. Die Verarbeitung insgesamt macht einen sehr guten Eindruck und sticht sogar deutlich teurere Gitarren aus. Es ist alles sehr sauber verarbeitet und ich konnte bisher keinerlei Mängel feststellen. Die Mechaniken und der Kippschalter machen was sie sollen,wirken aber tatsächlich nicht sehr hochwertig und könnten irgendwann mal Ausgetauscht werden. Der Korpus ist etwas kleiner als bei einer Jazzmaster. Die Gitarre gehört nicht zu den leichtesten ist aber auch nicht zu schwer. Kommen wir nun zu dem wichtigsten,dem Spielgefühl und Klang. Und da kann ich einfach nur wow! sagen. Der Hals fühlt sich super geschmeidig an,die Bünde sind mehr als ordentlich verarbeitet. Das Setup war aus der Box tadellos. Die Tonabnehmer sind irgendwo zwischen klassischen Singlecoils und Humbuckern anzusiedeln und klingen recht warm. Mir gefällt es,aber hier ist es auch natürlich Geschmackssache. Die Tonabnehmer reagieren sehr gut auf die Volume- und Tone- Potis. Zur Elektronik kann ich nicht viel sagen,da ich mir diese erst anschauen werde wenn ich mal was reparieren oder umtauschen muss.

Wäre die Harley Benton JA60 cc eine deutlich teurere Gitarre dann wäre mein Fazit schon mehr als gut. Aber ganz ehrlich...für den Preis ?! Unschlagbar! Sie ist sogar zu meiner go to Gitarre geworden und sticht Gitarren mit einem neu Verkaufspreis zwischen 600 und 1000€ aus. Ich denke im low Budget Bereich kann man es nicht besser machen. Es ist einfach eine tolle Gitarre ohne viel Schnickschnack für einen sehr sehr kleinen Preis und daher eine klare Empfehlung von mir!