Harley Benton Slider II Lapsteel

Man muss an das Instrument mit sehr viel guten Willen heran gehen!
Die Mechaniken sind sehr schwergängig. Das fretboard aus Plastik sieht alles andere als schön aus - erfüllt aber seinen Zweck.
Die Lackierung ist echt OK. Größter Minuspunkt ist, dass der SC PU enorm laut brummt!!! Das macht definitiv keinen Spass. Die standard Saiten sind m.E. zu dünn. Hab selbige gegen die Düsenbergs getauscht. War soundtechnisch ein merklicher Gewinn.

Der gigbag ist ziemlich 'windig' - komplett ungepolstert und nicht recht viel dicker als T-shirt Stoff. Der mitgelieferte vollmetall slider ist für große Hande nicht geeignet. Nach 20min spielen schmerzt die slidehand... Hier empfielt sich ein etwas grösserer shubb. Aber das ist wiederum Geschmackssache... und von der Größe der Pranken abhängig.

Die 89€ kann man investieren - muss man aber nicht!

Der Slider wirkt zunächst einmal recht solide und durch den metallic-Effekt im Lack sogar edel. Die ziemlich groben Verarbeitungsschnitzer ist man ja durch Harley Benton schon gewohnt, so dass diese zu dem Hammerpreis auch nicht weiter in's Gewicht fallen. Die Ausstattung ist dürftig, aber Slider-typisch. So weit so ok. Dann aber der Sound. Hier hat Harley Benton wirklich einen richtigen Klops gerissen. Der PU klingt schlicht und ergreifend grottig.

Bei voll aufgedrehtem Treble und Volume brummt die Schateke wie vier Imkerstöcke auf dem Radlader. Schlichtweg unzumutbar. Wenn man dann noch zerren will, hat man endgültig verloren, da die Störgeräusche auf ein nicht mehr tolerierbares Level katalysiert werden. Sorry Freunde, aber das geht leider überhaupt nicht. Wer seine Lap Steel ausschließlich clean und ohne zu hohen Treblelevel spielen will, der kommt hier mit klar.

Aber mal im Ernst, wer tut das schon? Ansonsten ist das Gerät auch bei dem wirklich günstigen Preis selbst zum Reinschnuppern noch zu teuer. Investiert lieber etwas mehr und kauft Euch ein gutes Gerät, denn wer billig kauft, kauft hier ohne Zweifel doppelt.