Kemper Profiler Stage

Jahrelanger überzeugtes Nutzen von Analog-Gear, Vollröhrensound und kein Gedanke an digitale Lösungen. Aber die Materialschlacht und dennoch immer wieder etwas eingeschränkt in der Vielseitigkeit für verschiedene Sounds haben mich damit beschäftigen lassen. Und was soll ich sagen... Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Total faszinierend und genial finde ich die dynamische Bespielbarkeit, die mir sogar besser als mit einem Vollröhrenamp gefällt. Das Amp Profilen funktioniert sehr gut. Die ganzen Möglichkeiten im Recorden (SPDIF, DI über Send,...) ist der Hammer. Überall die gleiche Qualität, ob im Proberaum, beim Üben zu Hause, im Studio.
Einzige Punkte, die besser sein könnte:
- Bedienung über das Gerät selbst ist sehr gewöhnungsbedürftig. Man findet rein und sich dann auch zurecht, ist aber nicht intuitiv. Am besten immer über den Rig Manager auf dem Rechner Änderungen vornehmen oder über die iPad App.
- fehlende Endstufe. Natürlich könnte man dann die Rackvariante oder den Toaster kaufen. Aber die finde ich persönlich abgrundtief hässlich und zum anderen ist dann die Gear-Schlepperei wie zuvor. Amp, Remote,...
Ich hätte mich zumindest über die Möglichkeit gefreut eine Version mit integrierter Endstufe kaufen zu können.

Ich habe den Stage mit einem Mission Engeneering Pedal auf mein bestehendes Palmer Pedaltrainboard auf der Oberseite verbaut, auf der Rückseite meine Funksysteme. Funktioniert top und ist so mobil und überall einfach zu handeln, einfach 3 Netzstecker kurz anschließen und go. Ich spiele E-Gitarre in Bands, bin öfters im Studio und nutze es auch für Akustikgitarrensets und E-Bass.
Ich habe schon viel gekauft, das dürfte aber mit Abstand der beste Kauf bisher für mich gewesen sein.

Ich spiele seit 2012 zwei "Toaster" (später mit Remote), einen als Spare, den ich aber nie gebraucht habe. Ich war damit in vielen Ländern der Welt auf Tour (mehr als 500 Shows) und hatte kein einziges Problem. Jetzt wurde es Zeit für eine handlichere Lösung und so habe ich zuerst das überall gehypte Quad Cortex bestellt. Was soll ich sagen, ich war auf der ganzen Linie enttäuscht und es ging wieder retour. Den Kemper Stage kenne ich von vielen Gitarren-Kollegen und habe nun genau was ich brauche, die besten Sounds mit einer herausragenden Auswahl an Amps + Effekten, ein absolut professionelles Gerät, alles ist sehr robust und hochwertig. Sicher sind das QC und neuere Geräte mit Touchscreens mehr up-to-date, sie haben aber auch einige Schwächen, die es beim Kemper nicht gibt. Wie z.B. beim QC ein billiges, externes Netzteil, kein S/DPIF und viel zu eng stehende Fußschalter, die durch die Doppelfunktion als Regler anfälliger sind als normale Schalter. Ich würde das QC und andere Geräte nicht mit auf Tour nehmen und in dem Punkt neben dem Kemper nur der Firma Fractal mein Vertrauen schenken. Da ich den Kemper Stage mit Notebook, iPad oder Handy (auch per Wlan) + Rig Manager komfortabel editieren kann, spielt ein Touchscreen für mich keine Rolle. Ein weiteres Plus: die Produktpflege bei Kemper ist vorbildlich, es gibt regelmäßige und zum Teil bahnbrechende Firmware-Uptdates. Zuletzt das Liquid Profiling, welches den Kemper noch näher zum "echten" Amp bringt, für mich die perfekte Brücke zwischen Profiling (Capturing) und Modeling.

Tja, der Kemper... Ich hab mir jetzt mal richtig Zeit gelassen und den Kemper Stage fast ein Jahr zu allen Testes, Gigs und Sessions geschleppt (ok, das „Schleppen“ ist hier echt angenehm!) und here is my conclusion:
Meiner Meinung nach, nach wie vor das Beste, was man als Gitarrist für einen sehr Amp-nahen ( miced amp!) und und spiel-sensitiven, flexiblen Gitarrenton bekommen kann.
Für mich vor allen anderen Geräten, die ich getestet habe.
Die Natürlichkeit des Tons ist aus meiner Sicht einzigartig!
Am Ende einer langen Testkette habe ich mich auch für den Kemper entschieden, weil … ich sehr viele Testberichte gelesen, gehört und gesehen habe, die mich bestärkt haben das Ding zu testen. Die Art und Weise wie die Firma geführt wird und die Firmenphilosophie mir wirklich imponieren und weil es bei Kemper bisher keine, wie auch immer „krisenbedingten“ Preistreibereien gab. Respekt!
Ich habe mich bisher komplett auf die mitgelieferten, kostenfreien Profile gestützt und bin heute mehr als zufrieden damit. Allerdings steht ein langer Weg dahinter...und soviel schon jetzt, das persönliche Setup um den Kemper ist von absolut essentieller Bedeutung!
Zu Beginn waren meine Sounds (zu Haus erstellt, live gespielt) allesamt zu spitz und klangen so, als hätte man an den entsprechenden Amps „Bass“ und „Mitten“ auf „Null“. Spitz, glasig ...aber es klang 100% nach Amp! Das war für mich der Punkt zu verstehen, dass es ohne intensives tweaking keinen passenden Sound für meine Umgebung geben wird! Die Erkenntnis, dass ein Optimum immer nur für ein bestimmtes Setup (oder sehr ähnliche Komponenten) steht , kam auf den Punkt! Folglich wird ab jetzt am gleichen Setup „eingestellt“ wie live gespielt wird!
Es gibt fast keinen Parameter an dem ich nicht drehe um das gelieferte/ausgesuchte Profil auf meine Bedürfnisse und das verwendete Setup anzupassen. Jedes Setup braucht aus meiner Sicht ein individuelles tweaking! – damit bin ich anderer Meinung als die Kollegen, die sagen, tweaking macht am Kemper alles nur schlechter – ich finde, die Tatsache, dass man sich hier an 25 oder 30 möglichen Parametern austoben kann (manchmal sind es auch nur minimale Veränderungen!) macht es sehr komplex aber auch unglaublich vollständig – mit dem richtigen Profil – seinen Dream-Sound zu kreieren. Zugegeben, am Anfang echt herausfordernd, aber ich konnte mich dran gewöhnen und schätze die schier unendlichen Möglichkeiten. Ob einem das gefällt, muss jeder für sich entscheiden. Die Möglichkeiten sind aus meiner Sicht genial! Am Amp habe ich immer nur die begrenzten Möglichkeiten über die bekannten Regler aber das letzte „sisseln“, „grummeln“, „raunen“ usw....kann ich nicht direkt bearbeiten – am Kemper geht das!
Für mich kommt jetzt endlich die Zeit meine eigenen Amps zu „profilen“ und wer weiß, vielleicht lohnt sich mal ein Update... don´t stop searching, don´t stop tweakin`!
I hope this helps!

Mache Lobpreis / Worship im christlichen Umfeld und habe den Kemper nun ein Jahr. Deswegen erlaube ich mir nach dieser Zeit mal ein Fazit zu ziehen.
Spiele clean bis crunch. Also kein starkes Overdrive. Das schafft der Kemper perfekt!
Ich habe viel rumgetüftelt und dabei gelernt das man am besten Performances kauft, da sind die passenden Effekt und Einstellungen gleich mit dabei. Und ganz wichtig: Alles was Ihr an den Potts verändert, vor allem an der Verzerrungsstufe, macht den Sound schlechter. Habe z.B. den VOX AC30 in 10 verschiedenen gekauften Verzerrung und Klang Performances. Damit hat man immer einen optimalen Sound, angepasst an unterschiedliche Pott einstellungen. Nochmal klarer ausgedrückt: So wie der mit den Potts geprofilt wurde, so sollte man den Sound lassen.

Was mir nicht gefällt ist die Software. Finde die macht das was diese soll aber ist nicht sehr übersichtlich.

Spiele mit dem Kemper direkt in die PA. Habe nun auch schon einige Recordingsessions damit hinter mir. Klingt für meine Ohren besser als z.B. mein Peavey Classic 30 oder andere Vollröhrenamps sehr laut und dann abgenommen mit nem Sennheiser 906.
Die Effekt sind sehr gut, besser als die Einzeleffekte auf meinem Florboard, trotz die nicht von der günstigen Sorte sind.

Kemper-Amps sind derzeit allgegenwärtig, und das aus gutem Grund. Ich muss zugeben, dass ich der Sache anfangs zynisch gegenüberstand, denn das mit dem Profiling klang wie das übliche "Snake Oil".
Bei den ersten Tests hat mich der Kemper Amp aber betreffs Sound und Spielgefühl überzeugt. Ein ehemaliger Schüler nutzt das Teil in seiner Metalband, und bei ihm konnte ich das Gerät ausgiebig testen.

Als es nun darum ging, mir selbst einen Kemper zuzulegen, griff ich gleich zum Stage-Model, da ich eine platzsparende, praktische Lösung suchte. Zu Hause ruht das Gerät auf meinem PC und ich verwende ihn derzeit nur zum Üben, Jammen und Komponieren via Kopfhörer oder über aktive Lautsprecher.

Allein die Demosounds sind bereits fantastisch und es ist schön, wie dynamisch viele der Profiles auf die Arbeit mit dem Volume-Poti reagieren. Von cleanen Fender-Sounds über satten Crunch a la Marshall bis EVH 5150 III und Dumble ist alles dabei, und das Aufspielen neuer Profiles über die Software ist kinderleicht.

Die Sounds machen süchtig und mit etwas Eingewöhnung kann man die Rigs im Handumdrehen auf den eigenen Geschmack oder den gewünschten Sound anpassen. Auch die Effekte klingen fantastisch.

Ein USB-Kabel musste ich extra kaufen, und für diese Floor-Version hätte ich mir noch ein Expression-Pedal für Wah und Volume gewünscht, bin aber ansonsten rundum zufrieden.
Ich habe mir erst einmal ca. 10 Rigs, die ab Werk dabei sind, ausgesucht und verbringe Stunden damit, darüber zu spielen. Ich freue mich drauf, auch die anderen Profiles ausgiebiger zu testen, kann aber schon jetzt sagen, dass ich rundum happy bin, denn die SOunds sind grandios und das Spielgefühl fantastisch. Suchtfaktor!

Sollten noch Probleme auftauchen, werde ich meine Rezension anpassen, denn angesichts einiger der negativen Reviews bin ich diesbezüglich etwas nervös. Grundsätzlich jedoch genieße ich den Sound und die unglaubliche Vielfalt und betrachte mich, wie schon so viele andere vor mir, nach dem ausgiebigen Test als "Kemper- bekehrt" :) It's not just some hype!

Als Bassist wird man von den Herstellern meist etwas stiefmütterlich behandelt. Besonders, wenn man einen 5-Saiter spielt. Das fängt schon beim Tuner an, der unten herum wilde Sprünge macht. Dieser aber ist für mich beim Kemper das erste Highlight: Selbst mit tiefer gestimmtem Bass geht das Stimmen lässig von der Hand.
Die Amps für Bass sind wirklich reichhaltig und machen Freude - auch wenn dadurch die Wahl schwer fällt.
Da inzwischen auch ein Editor für Computer verfügbar ist (wenn auch erst als Beta-Version), gehen die Einstellungen bequem und flüssig von der Hand.
Der Stage erscheint - wie auch der "große" Kemper - auf den ersten Blick sehr unübersichtlich zu sein, aber schon nach sehr kurzer Zeit habe ich die Bedien-Philosophie verinnerlicht und die Einstellungen gehen total leicht von der Hand.
Ein tolles Gerät, das m.E. alles in den Schatten stellt, was sonst als Bodentreter auf dem Markt ist - und ich habe mich mit etlichen Geräten (Helix, Headrush und mehrere Boss) herumgeschlagen.
Das Ganze auch noch zu einem konkurrenzfähigen Preis (im Gegensatz zum Kemper-"Toaster" mit Remote).
Der einzige Wermutstropfen: Während die Gitarristen in meiner Band ihre Instrumente mittels Kemper-Pitch problemlos tiefer stimmen können, funktioniert das beim Bass nicht, denn die Latenz ist hier so groß, dass sie zum einen deutlich hörbar ist (erst ist der gespielte Ton hörbar, dann erst greift die Pitch-Funktion) und zum anderen ein schnelles Spiel unmöglich macht. Ich muss also meinen Bass "von Hand" tiefer stimmen, was aber dank des Tuners... (s.o.)

Eines Vorweg - es wird Menschen geben die ihn nicht mögen, zu futuristisch, umständlich in der Bedienung, usw.... Aber wer sich mit dem Bedienkonzept und den Möglichkeiten des Kemper Stage ein wenig beschäftigt wird feststellen, dass es nicht viel bessere All in One Lösungen für Live und Studio gibt. Ohne Rückenschmerzen zum Gig und zur Probe fahren, anstöpseln - und es funktioniert. Sowohl E - Gitarristen aber auch die Akustik-Fraktion wird Spaß an dem grünen Wunderteil aus Recklinghausen haben. Ich nutze ihn mittlerweile in Verbindung mit der 1x12" LFR 112 Laney Aktiv Box und bin sowohl mit dem Sound der Akustik Gitarre (Profiles von Bert Meulendijk) als auch mit der Egitarre (Düsenberg Starplayer TV+) und ebenfalls Profiles von Bert Meulendijk und Michael Britt sehr zufrieden. Ich würde ihn wieder kaufen aber ich gebe ihn nicht mehr her.

Nach nun 3 Jahren fast täglicher Benutzung, melde ich mich auch mit einer sehr positiven Bewertung zum Kemper Stage.

Als ich mir damals den Kemper statt eines „richtigen AMPs“ geholt habe, stieß ich auf durchwachsene Resonanzen von anderen Musikern und Produzenten.

Trotzdem bin ich am Ball geblieben, hab mich mit allen Funktionen und Erweiterungen vertraut gemacht und wurde nicht enttäuscht.

Der Kemper wurde nach und nach immer besser – ständige Firm- und Softwareupdates, hochwertige Profiles und mittlerweile sogar eine App, mit der man die Parameter Live über das iPad steuern kann – was soll man da noch sagen!

Egal ob direkt in das Interface, in die PA oder wenn es leise sein soll über Kopfhörer, immer derselbe super Sound.

Wer nach einem super vielfältigen, tour tauglichen und vor allem leichten Allround-Gerät sucht, der wird mit dem Kemper sicher glücklich!

Noch ein paar Tipps, die sich bei mir über die Jahre herauskristallisiert haben:
- Investiert viel Zeit (und ein wenig Geld) in hochwertige Profiles und passt sie genau an eure (unterschiedlichen) Gitarren an.
- Der Rigmanager auf dem PC bzw. die App auf dem Handy/Tablet ist ein Segen und eine riesige Zeitersparnis!
- Viele Venues haben einen Kemper zur Verfügung stehen und ihr könnt zum Gig nur mit eurer Gitarre und einem USB-Stick kommen und habt alle eure Sounds auf Knopfdruck parat
- Auch Akustik Gitarren und Bass klingen mit den richtigen Profiles super

Nach Jahren des Schleppens mit schweren Röhrenamps und immer unterschiedlichen Sounds bei den Auftritten hat mir der Kemper mittlerweile auch das "digitalisierte" Gitarre spielen schmackhaft gemacht. Fakt ist, dass man so extrem viele Soundmöglichkeiten hat, dass man diese nur mit einem wesentlich teureren Riesenequipment realisieren könnte. Das Ganze in einem Effektboard-großen Format und unglaublich vielen tollen Features. Wer viele Auftritte spielt und über In-Ears probt, ist mit dem Kemper gut bedient. Es dauert seine Zeit bis man sich in die Programmierung und Einstellmöglichkeiten hineingefuchst hat, aber am Ende wird man wirklich mit einer Vielzahl von Soundmöglichkeiten und tollen Rigs belohnt. Wichtig ist wie gesagt nur etwas Zeit zu investieren und sich seine Lieblingsprofiles raussucht. Dazu gibt es eine klasse Kemper-Community (Kemper Forum).