Das Stimmgerät Korg AW-LT100V nutze ich zur Kontrolle der Intonation beim Üben und kann es dafür uneingeschränkt empfehlen. Es nimmt die Vibration am Wirbelkasten auf und hat dazu in der Version "V" für Violine/Bratsche einen speziellen Clip mit vier Fingern, die einen Wirbel in ihre Mitte nehmen. Natürlich kann es auch als normales Stimmgerät eingesetzt werden und hat dazu zwei Modi (Violine/Bratsche), in der die Abweichung von den Zieltönen abgezeigt werden. Im dritten, "freien" Modus werden die Töne angezeigt, die gespielt werden. Das erleichert vor allem das Üben von Sprüngen in die hohen Lagen und die Suche nach Fingersätzen ungemein.
Natürlich hat die Physik ihre Grenzen und die Elektronik ist auf ein Mindestmaß an Vibrationen angewiesen, das beim Gerät ankommt. Die Kontrolle von ausgewählten Tönen klappt aber auch noch an einer elektrischen Geige ohne eigenen Ressonanzkörper und aufgesetztem Dämpfer. Im Zweifel muss der Ton halt etwas betont und länger ausgehalten werden. Das ist aber genau die Situation beim Üben. Dazu ist die Anzeige am Ende des Griffbrettes dann sehr angenehm dort platziert, wo der Blick beim Sortieren der Finger eh hingeht.
Sollte Korg den AW-LT100V weiter verbessern wollen, wäre eine Veränderung der Anzeigen der Notennamen in verschiedenen Tonarten und der "Sprache" wünschenswert. Im angelsächsischen Sprachraum ist unser "h" (der Ganzton über dem "a") ein "b" und unser "b" ein ?B flat? (auf dem Korg "Bb"). Das habe ich dann auch dazu gelernt. Vermutlich ist es auch einfacher umzudenken (ein es ist ein dis) und auch schwierig in der Bedienung umzusetzen. Es mag aber Situationen geben, in denen gezielt eine Tonart vorausgewält werden soll, in dann die Orientierung mit den richtigen Notennamen einfacher wird.
Das geht aber über die Funktion als "Stimmgerät" hinaus und läuft daher außerhalb der Bewertung. Für die Nutzung der Intonationskontrolle gibt es alle Sterne.
