Ich habe als Hobby-DJ lange auf die Möglichkeit einer intelligenten Lichtsteuerung gewartet und war ganz stolz den Maestro endlich in meinen Händen zu halten. Ich bin auch von einer guten Investition trotz des recht hohen Kaufpreises ausgegangen, doch leider sind meine Erfahrungen nicht durchweg positiv.
Aber mal das Schöne vorab. :-)
Der MaestroDMX ist leicht einzurichten und generiert automatisch Lightshows mit PAR-Scheinwerfern und Moving Heads. Die Technologie hat Potenzial und macht mehr daher als das klassische Sound-to-Light.
Insbesondere wenn man nicht dauernd am DMX-Controller rumfingern möchte, dann ist es ne feine Sache...
... insofern man mit wenig zufrieden ist. Denn so richtig autonom läuft das ganze dann doch nicht. Die Auswahl der Farbprofile, Geschwindigkeiten etc. muss nach wie vor manuell erfolgen. Die Logik macht eigentlich gar nicht mal so viel mehr als ein etwas besser abgestimmtes und abwechslungsreicheres Sound-to-Light. Es passt auch ganz gut zum Beat, aber so richtig "intelligent" wirkt es auf mich noch nicht. Die PARs laufen gut, ebenso die Moving Heads. Da ist auch etwas Abwechslung drin. Alle anderen Effekte (bspw. Laser, Derby, etc.) werden einfach nach dem selben Activity-Level eingesetzt. Es gibt zwar bis zu 4 unterschiedliche Profile, aber ich habe es auch nach Stunden nicht hinbekommen, dass z.B. der Laser nur bei geringer Aktivität eingesetzt wird. Ebenso kommt der Maestro nicht gut mit Multi-Effekten wie dem ADJ Stinger II klar. Und gerade als Hobby-DJ im kleinen Kreis setze ich gerne Systeme ein, die mehrere Effekte auf einmal haben. Das bildet der Maestro nach Aussage von LimbicMedia aber noch gar nicht ab. Diese Info fand ich erst nach langem Suchen und fand sie etwas doof... Naja, aber das war bis dahin noch alles gut hinnehmbar und es wird sich bestimmt mit der Software noch einiges tun...
Ich habe aber 3 weitere Probleme mit dem Maestro, die mich echt nerven...
1) Im Gegensatz zu den Infos in machen Youtube-Videos, lässt sich der Sound Eingang des Maestro nicht per USB mit dem PC verbinden. In den Einstellung des Gerätes das ich gekauft habe, gibt es nur den analogen Eingang per Chinch. Was mich zu Punkt 2 bringt...
2) Der MaestroDMX zwingt mich dazu ein Mischpult einzusetzen. Denn er hat keine Regelung des Eingangssignals. Man kann es lediglich verstärken, aber nicht runter regeln. Um es also von der Lautstärke der Speaker zu entkoppeln, muss es separat angesteuert werden. Wenn ich allerdings eh immer wieder die eingesetzten Farbprofile je Song im Maestro selbst anpassen muss, warum kann ich nicht auch das Eingangssignal in der Software pegeln? Oder man baut einen kleinen Drehregler am Gehäuse mit ein... Das wäre zumindest für mich wirklich sehr viel cleverer. Aber gut, das kommt vielleicht auf den Anwendungsfall an. :-)
Was mich aber bei meinem ersten Einsatz mit MaestroDMX völlig fertig gemacht hat ist Punkt 3.
3) Der Sound-Eingang des Maestro koppelt zurück. Zumindest bei dem mir vorliegenden Teil. Ich habe es mit 2 unterschiedlichen Mischpulten von Behringer, mit einer passiven Weiche und mit einem Y-Adapter versucht. Es war immer das gleiche... Sobald der MaestroDMX eingesteckt war, brummte es brutal in meiner Anlage. Es war nichts zu machen... er ließ mich im Stich. Am Ende gab es dann doch nur die manuellen Effekte und keine Intelligente Lightshow...
Fazit: Alles in allem ist der Ansatz toll! Und vielleicht komme ich auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf das Produkt zurück. Aber bisher ist mir das noch zu wenig ausgereift und hat mich viele Nerven gekostet, ohne letztendlichen Mehrwert.
Den Werbeslogan von LimbicMedia (MaestroDMX makes decisions like a professional lighting designer) verstehe ich bisher eher wie einen Wunsch. Außer PARs und Moving Heads geht da noch nicht viel...