Das kleinste Mitglied der HX-Produktserie fällt explizit kompakt aus, bietet aber gleichwohl ein beachtliches Klangportfolio von über 250 editierbaren Effekttypen und die uneingeschränkte Klangqualität der beliebten Helix-/HX-Produkte. Im Unterschied zum größeren HX Stomp und den Helix-Geräten verzichtet Line 6 hier auf ein Amp-Modeling, sondern fokussiert vollständig auf Effekte aller Art. Gleichzeitig grenzt sich das Pedal vom HX Effects dadurch ab, dass nur ein Effekt gleichzeitig nutzbar ist. Der Line 6 HX One nimmt in konventionellen Setups somit die Rolle eines Universalisten ein, der das Pedal-Board in nahezu jeder Situation um den gewünschten Effektsound erweitert.
Der Line 6 HX One ist der Joker auf dem Pedal-Board, der quasi jede Effektaufgabe übernehmen kann. Von Overdrive über Modulationsklänge und Delay bis hin zu Nachhall, Pitch-Shifter oder Bitcrusher. Wie wäre es mit einem temposynchronisierten Delay im ersten, einer UniVibe-Simulation im nächsten und einem Oktav-Fuzz im dritten Titel? Kein Problem! Die Bedienung erfolgt über ein OLED-Display, drei kontextsensitive Regler, einen Push-Encoder und die entsprechenden Navigationstasten vollständig am Gerät. Hinzu kommen 128 Speicher, die sich zudem über USB am Rechner verwalten lassen. Der gewählte Effekt wird über den linken Fußschalter ein- und ausgeschaltet, während der rechte Fußschalter für die Tap-Tempo- oder die sogenannte Flux-Control-Funktionalität reserviert bleibt.
Die Helix- und HX-Produkte sind für ihre gute Klangqualität bekannt. Der Line 6 HX One greift auf die exakt gleichen Algorithmen zurück, die oftmals auf eine Modellierung von beliebten Originalen zurückgehen, welche auf Komponentenebene in die digitale Ebene überführt wurden. Dank hochwertiger Wandler geben auch die Schnittstellen zur Analogwelt keinen Anlass zur Kritik. Dazu kann man zwischen einer gepufferten und echten Bypass-Schaltung wählen, die die AD/DA-Wandlung bei Bedarf völlig umgeht. Und nicht nur das: Auch die Eingangsimpedanz des Pedals lässt sich justieren und an die eingesetzte Klangquelle bzw. den Tonabnehmer anpassen.
Der amerikanische Hersteller Line 6, der seit 2014 dem Yamaha-Konzern angeschlossen ist, gehört zu den Pionieren im Bereich der digitalen Verstärker für Gitarristen. Schon 1996, im Jahr der Firmengründung, wurde der weltweit erste digitale Modelingverstärker AxSys 212 vorgestellt. Der Durchbruch gelang Line 6 mit dem POD (1998), der Modeling-Sounds erstmals im Heimstudio verfügbar machte. Seit 2015 sorgt die Helix-Serie für nochmals deutlich verfeinerte Simulationen. Daneben hat der Hersteller aus Kalifornien seit Jahren mit der Variax-Technik eine Möglichkeit geschaffen, auch den Klang der elektrischen Gitarre per Modeling zu flexibilisieren. Neben Effektpedalen hat Line 6 auch Software und Aufnahmetechnik im Angebot und im Bereich digitaler Funkstrecken zur Tonübertragung und kleiner Beschallungsanlagen am Markt präsent.
Der Line 6 HX One bietet Stereoein- und -ausgänge und ist damit keinesfalls nur für Gitarristen nutzbar, sondern auch für Keyboarder, DJs oder im Heimstudio. Wer das Pedal mono betreibt, kann die verbleibenden Buchsen zum Einschleifen externer Pedale nutzen oder aber eine erweiterte Verkabelung vor und im Loop des Verstärkers realisieren. Entsprechend kann der aktuell gewählte Effekt stets an der richtigen Position im Signalweg arbeiten. Der Line 6 HX One verfügt weiterhin über eine Buchse für ein Expressionpedal, mit dem sich Parameter dynamisch regeln lassen. Ebenso ergiebig ist die volle MIDI-Steuerbarkeit und Flux-Control-Funktionalität. Letztere ermöglicht es, in einem Programm alternative Parameterwerte zu hinterlegen, auf die mit Tastendruck mit einer wählbaren Übergangszeit gewechselt wird.