Das Gerät sieht sehr wertig aus. Das Chassis besteht komplett aus Metall (vermutlich Aluminium) und sieht gut verarbeitet aus. Auch das integrierte Expression Pedal scheint aus Metall zu sein.
Die Anschlüsse:
• EXP/FS Anschluss: 6,3 mm Klinke
• Eingang: 6,3 mm Klinke
• Aux Eingang: 3,5 mm Stereoklinke
• Return & Send: 2x 6,3 mm Klinke
• unsymmetrischer Ausgang L&R: 2x 6,3 mm Klinke
• symmetrischer Ausgang L&R: 2x XLR
• Kopfhöreranschluss: 3,5 mm Stereoklinke
• USB C
• MIDI In & Out/Thru
• Netzadapteranschluss: Hohlsteckerbuchse 5,5 x 2,1 mm, Minuspol Innen
Sehr positiv für ein Gerät in dieser Preisklasse fallen mir hier die MIDI In, Out/Thru Anschlüsse und Send- Return-Anschlüsse, mittels der man das Gerät mittels der 4-Kabelmethode in den FX Loop eines Amps schalten kann, auf.
Ein weiterer Pluspunkt ist aus meiner Sicht, die geringe Stromaufnahme von nur 1000 mA. Damit kann das Gerät mittels Y – Kabel an geeignete Multi-Netzteile angeschlossen werden und braucht keine zusätzliche Steckdose.
Fußschalter:
Das Gerät hat insgesamt 8 Fußschalter.
Obere Reihe: „-“, „+“, „Ctrl“, „Tap“
Untere Reihe: A, B, C, D
Meiner Meinung nach ein schönes Detail: Die oberen Fußschalter sind etwas länger. Das soll verhindern, dass beim Schalten der unteren Reihe, ein Fußtaster der oberen Reihe versehentlich betätigt wird.
Für die Fußschalter gibt es 3 Modi, Preset, Stomp und User Mode.
Preset Modus:
Mit den Schaltern A, B, C und D schaltet man durch die Presets in einer Bank (eine Bank hat 4 Presets), mit „+“ und „-“ schaltet man durch die Preset-Bänke. Dann gibt es noch den Control-Footswitch, mit dem man einen beliebigen Effekt schalten oder alternativ den integrierten Looper bedienen kann und den „Tap“ Footswitch, mit dem das Tempo von Effekten (z.B. Delay) eingegeben werden kann. Dieser Schalter bedient gleichzeitig das integrierte Stimmgerät.
Stomp Modus:
Im Stomp Modus werden mit den Fußschaltern einzelne Effekte geschaltet
User Modus:
Im User Modus kann man den Fußschaltern Funktionen beliebig zuweisen.
Im Prinzip kann man in jedem Modus das Verhalten jedes einzelnen Fußtasters beliebig festlegen
Die Effekt / Amp / Cab Blöcke:
Laut Homepage 140 Amps und Cabs, sowie 100 Effektpedale verfügbar.
Es gibt insgesamt 11 Blöcke:
NR (Noise Reduction), VOL (Volume), PRE (z.B. Booster, Kompressoren), WAH (Wah), DIST (Overdrive, Distortion), AMP (Verstärker), CAB (Boxen), EQ (Equalizer), MOD (Chorus, Phaser), DLY (Delay), RVB (Hall)
Die Blöcke lassen sich in beliebiger Reihenfolge anordnen. Soweit ich das sehe, kann aber der gleiche Block immer nur einmal verwendet werden (es ist somit nicht möglich, z.B. einen Patch mit 2 Modulationseffekten zu erstellen).
Sehr angenehm für die „manuelle“ Bedienung des Geräts: Für 10 Blöcke (alle außer NR) gibt es Taster, mit denen man direkt ins Menü des entsprechenden Blocks springen und diesen parametrieren kann.
Sehr gut gefällt mir auch, dass die Amp Parameter „Volume, Gain, Presence, Bass, Middle, Treble“ direkt mittels der entsprechenden Drehregler auf dem Gerät eingestellt werden können. Der Nachteil dabei ist, sollte ein Amp-Modell im Original weitere Regler haben (z.B. „Resonance“), dann können diese im GP 200 nicht eingestellt werden.
Das Gerät hat einen IR Loader, mit dem man IRs von Drittanbietern auf insgesamt 20 User-Blöcke laden kann. Diese sind dann unter der CAB-Auswahl verfügbar.
Die Software:
Das Valeton GP 200 kann mittels USB an einen PC / Laptop angeschlossen werden und mittels Software parametriert und bedient werden. Aus meiner Sicht ist die Software übersichtlich und intuitiv zu bedienen.
Über den USB (2.0) Anschluss kann das Gerät auch als Audio Interface (24 bit, 44,1 kHz Sample Rate) genutzt werden. Dieses Feature habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.
Weitere Features:
180 s Looper
100 Drum Patterns
Brauche ich nicht, habe ich beides nicht getestet.
Der Sound:
Den Klang in Worte zu fassen oder objektiv mit anderen Geräten zu vergleichen ist immer schwierig. Ich kann nur so viel sagen: Ich besitze ein Helix HX Stomp. Ich spiele beide über eine Harley Benton FRFR 112 A Box und aus meiner subjektiven Sicht steht das Valeton GP 200 dem Helix in Sachen Sound in nichts nach (wobei ich keine Amps / Effekte der beiden Geräte 1:1 verglichen habe).
Fazit:
Pro:
• Sehr guter Klang
• Drittanbieter IRs können importiert werden
• Viele Anschlussmöglichkeiten (Send / Return, MIDI)
• 8 Fußtaster
• Sehr einfache intuitive Bedienung am Gerät
• Sehr gute Software
• Geringe Stromaufnahme
• Preis
Con:
• Effektblöcke können pro Patch nur einmal verwendet werden
• Nicht so viele Einstellmöglichkeiten wie an höherpreisigen Geräten (z.B. Helix HX Stomp)