Der Lounsberry Tall, Fat & Wide ist sehr leicht, fühlt sich wertig an, kommt mit bereits einbauter 9 V-Batterie (die man einfach ausbauen kann) und klingt erstaunlich gut. Sollte man auf den Batterie-Betrieb verzichten wollen, benötigt das Pedal eine Stromversorgung mit 100 mA und 9 V (Polarität: minus innen). Um zu verzerren, ist ein ausreichend hohes Eingangssignal erforderlich. Wenn dann die Verzerrung einsetzt, hört es sich an, als ob man einen guten Röhrenamp aus den 60ern spielen würde. Der Sound ist deutlich präsenter, auch wenn man clean spielt, und das ist vielleicht sogar die beste Eigenschaft, die ein Vorverstärker haben kann. Man kann den TF&W problemlos an ein Mischpult bzw. eine PA anschließen. Sollte man eine Orgel mit eingebautem Leslie-Simulator besitzen, ist allerdings darauf zu achten, dass ein Effekt-Einschleifweg vorhanden ist, sodass der TF&W vor dem Leslie-Effekt in der Signalkette liegt (dahinter klingt weder der TF&W, noch sonst irgendein Vorverstärker wirklich gut). Auch wenn man z.B. den Neo Instruments Ventilator hat, sollte man zuerst mono in den TF&W gehen und dann weiter in den Ventilator und nicht umgekehrt. Damit entfällt der Stereo-Betrieb für Orgeln meines Erachtens nach gänzlich, was aber nicht heißt, dass man auf den Stereo-Modus komplett verzichten muss. Mir gefällt der TF&W auch in Verbindung mit E-Piano- oder Synthesizer-Sounds (insbesondere dem Minimoog) sehr gut. Wer allerdings einen Vorverstärker für seine Orgel sucht, dem empfehle ich die deutlich günstigere Mono-Variante Tall & Fat.