Als der Paketdienst klingelte, um den bestellten Zendrive zu bringen, hatte ich gerade John Mayer (meinen Gitarren-und Singer/Songwriter-Hero der letzten Jahre) in den Kopfhörern. Sein dunkler, sensibler und dynamischer Gitarren-Sound fasziniert mich. Nun weiß ich nicht, ob er einen Zendrive benutzt, aber in diese Nähe wollte ich mein " Overdriving" ansiedeln. Da lag also das kleine, schwarz-hellgraue Kästchen vor mir. Gemäß der Aussage "ZEN ist seinem Wesen nach immer nur Praxis" (Wikipedia) steckte ich rechts eine Gibson 339 rein, schloss links einen Fender BluesJunior an, drehte den VOL des Zendrives auf 9Uhr, TONE und GAIN jeweils auf 12Uhr. VOICE blieb erst mal aus.
Einschalten: Da war er; ein dunkler, schwerer und doch frischer Grundsound. Die drei Regler taten das, was sie an anderen Overdrives auch tun. Der TONE-Regler reichert die Höhen an, der GAIN-Regler bestimmt den Grad der Verzerrung, hier von Flüster-Crunch bis Solo-SingSang. Dabei fiel mir auf, wie sensibel der Zendrive auf die Anschlagstärke reagiert. Das ist großartig. Das kenne ich nicht so. Der VOICE-Regler ist für mich neu. Er gibt dem Sound nochmal einen richtigen Schub. GAIN und VOICE hängen miteinander zusammen. Bei Null GAIN gibt es auch keinen VOICE. Aber wenn man mit beiden Reglern spielt, kann man die zartesten und vielfältigsten Nuancen aus der Gitarre herausholen. VOICE gibt dem GAIN mehr Presence. Der Ton ist somit trotz seiner Wärme durchsetzungsfähig. Der Grundcharakter des Sounds bleibt immer erhalten, egal was das Spielen hervorbringt.
Zum Vergleich habe ich auch meine Telecaster angeschlossen. Dazu noch einen Bogner-Alchimist und einen alten Yamaha G50-112 (Transistoramp aus den 80iger Jahren) probiert. Natürlich klingt jeder Amp anders, aber es blieb immer ein dunkler, aber frischer Grundklang erhalten und der Zendrive reagierte äußerst sensibel auf Anschlagstärke und das Volumenpoti der jeweiligen Gitarre. Das finde ich toll und der Zendrive bleibt bei mir.
Probiert ihn!