LP 1400-UT UDU Drum Utar

Das Ding ist eine keramische Schönheit und erweist sich als Soundwunder, wenn man ihm z.B. mit Congatechnik eine Fülle von Klängen entlockt:
Tiefster brummender oder mehr klingender Bass, je nachdem wie man die Innenseite der Hand an der Öffnung eindrückt, eine ganze Tonfolge wenn man mit einer Hand das Schalloch mehr oder weniger verschließt, Blubbs wenn man flach auf die Öffnung des langen Endes schlägt, man kann auf der angerauten Fläche Scratchsounds erzeugen, mit den Fingern Rolls und gleichzeitig mit der Innenhand Basstöne klingen lassen, glockenähnliche Sounds, Klicks, Knocks, Knacks, es macht sehr viel Spaß wenn man das Ding dazu zu bringt Geschichten zu erzählen oder Melodien rhythmisch zu unterfüttern und Zuhörer zu verzaubern.
Das alles funktioniert aber nur mit Mikrofon, für alles andere ist die Lautstärke zu schwach. Kauft euch ein billiges Lavaliermikrofon (meins hat 40€ gekostet mit XLR Stecker und klingt super) klebt es mit elastischer Dichtungsmasse aus den Baumarkt an einem darum gebogenen Draht fest, das andere Ende in klebt ihr in die dafür vorgesehene Öffnung, Kabel mit Gaffatape sichern und dann kommt ihr erst mal nicht mehr davon weg!
Es lässt sich übrigens sehr gut und sicher auf einem Snareständer befestigen: Auf einem Arm ruht der Halsteil die beiden anderen sichern die UDU auch seitlich.

Endlich. Immer wieder habe ich irgendwo ein Instrument gehört, dessen Klang mich total fasziniert hat. Lange Zeit wusste ich nicht, um welches Instument es sich handelte. Durch Zufall fand ich es in einem Video bei you tube. Unmittelbar danach machte ich mich auf die Suche. Thomann ist da für mich bei allem, was mit Musik zu tun hat, die erste Wahl. Und Volltreffer. Genau die war im Programm. Es gibt ja noch viele andere Varianten, aber die LP 1400 UT UDU DRUM UTAR gefällt mir persönlich am besten. Erstaunliche Klänge kann ihr auch schon ein Anfänger entlocken.

Mit ein wenig Eingewöhnung und Taktgefühl lassen sich sehr schnell tolle Klänge und Effekte erzeugen. Ich spiele die Udu mit einem AKG 519 Instrumentenmikrofon, welches ich mit Klett innen am Hals befestigt habe. Das Kabel des Mikrofons das mit dem Sender der drahtlosen Übertragung verbunden ist, habe ich durch das kleine Loch am Hals herausgeführt. Unverstärkt klingt sie schon super, mit Verstärkung wird sie zum Erlebnis. Probiert sie aus, sie steht nicht umsonst auf Platz eins bei Thomann.

Als ich das Instrument nach dem Auspacken das erste Mal anspielte, war mein Eindruck: Oh, das ist aber verdammt leise. Dieser erste Eindruck hat leider nicht getäuscht, unverstärkt gespielt kommen Nuancen nicht heraus und es geht auch im Zusammenspiel mit leisen Instrumenten hoffnungslos unter.
Fazit:
Verarbeitung sehr gut, Material wirkt sehr solide, Sound zu leise.

Nachtrag 06.05.2015:
Die trockene Heizungsluft im Winter scheint dem Instrument gut getan zu haben, es klingt jetzt insgesamt lauter und auch nuancierter. Auf Aufnahmen ist es sehr präsent, und ich benutze es gerne, um meinen Gitarrenaufnahmen (Latin) ein unterschwelliges Bassfundament zu geben.
Neue Bewertung: Sound kriegt zwei Punkte mehr, dafür gibt es bei der Verarbeitung einen Punktabzug, weil das Instrument offensichtlich nach der Herstellung feucht gelagert wurde.

Dies ist meine erste tönerne "Trommel"; bisher habe ich nur mit fellbespannten Instrumenten gespielt. Der Klang ist sehr speziell-nach betrachten div. Videos bei youtube war ich positiv überrrascht-die Utar klingt "live"wesentlich voller... Mit etwas Übung kann man schon nach kurzer Zeit die verschiedensten Sounds durch unterschiedliche Handstellungen und Härte der Slaps sowie deren Platzierung auf dem Instrument hervorrufen.

Die Verarbeitung ist makellos, es gibt von mir lediglich einen Stern Abzug, weil die Unterseite zu glatt glasiert ist, und die Utar beim Schlagen auf den Hals ständig wegrutscht. Vielleicht würde ein grosser Gummiring (Sanitärbedarf) oder aufrauhen mittels Schleifpapier helfen. Für experimentierfreudige Percussionisten lohnt sich der Kauf dieser Utar Drum auf jeden Fall! Preis-Leistung: ausgezeichnet.