M-Audio BX4

Ich habe die Boxen seit ein paar Tagen in Betrieb, Sep up: Traktor Controller, Notebook, kleiner Raum 10 qm. Da ich nicht viel Platz habe sollten es Nahfeldmonitore sein, bisher hatte ich eine JBL Partybox 110 in Betrieb, diese ist für den kleinen Raum überdimensioniert.
Nun zu den M-Audio BX4, diese sehen sehr wertig aus, haben auch ein gutes Gewicht. Die Boxen stehen bei mir auf dem DJ Regal, ca. 2 m auseinander, Akustikpolster sind darunter. Der Klang ist wirklich sehr gut, bei Vinylaufzeichnungen hört man wirklich jedes feine Knacksen. Der Bass ist für meine Zwecke ausreichend, Höhen und Mitten werden sauber wiedergegeben. Bei hoher Lautstärke neigen die Boxen zum leichten Dröhnen.
Für mich ist dieses Set ein guter Einstieg in die Studiomonitore, größer geht immer, erstmal klein beginnen.

Ich habe etwas gesucht, um tagsüber in meinem Büro noch anständig meine Lieder anhören zu können, die ich dann abends auf der Probe spielen muss (will). Bei 111 Euro bin ich hängen geblieben und habe auf Kaufen gedrückt. Ich habe die Boxen neben dem Bildschirm auf dem Schreibtisch stehen. Ich habe kleine Stative gebaut, sie darauf angewinkelt positioniert und somit von der Tischplatte akustisch entkoppelt. Die Überraschung war groß: guter, transparenter Klang, man kann ihn fett einstellen aber auch klar. Hinten sind ja 2 Regler, Höhen und Tiefen. Man muss aufpassen, dass man die Bässe nicht die Überhand gewinnen lässt, die können ganz schön zuwummern. Für den, der es will ist es ja schön, ich habe es lieber, trotz gutem Fundament, klar und will alles hören. Auch bei größerer Lautstärke behalten die Boxen ihren Wohlklang bei. Auch bei ganz geringen Lautstärken ist noch alles da. Etwas Mühe sollte man sich geben, die Dinger genau zu positionieren, also zwischen den Ohren, genau auf den Kopf gerichtet, und nicht daran vorbei. Wenn man genau trifft, ist es ein schönes Klangerlebnis.
Ein weniger erfreuliches Klangerlebnis ist es wohl für meine Kollegen in den benachbarten Räumen. Die kommen öfter mal, von wegen Mama Lauda, die rufen böse Mama Leisa...
egal, als weiter

Die Vorgeschichte: Seit sage und schreibe 1995 habe ich PC-Boxen der Firma MLI im Einsatz, die damals nicht billig waren und trotz kleiner Abmaße guten Klang liefertern. Mit und mit wurden die Regler etwas "kratzig", ich bekam auch Lust auf besseren Sound am normalen Rechner. Im Heimstudio nutze ich Neumann KH120 - ich weiß also, was guter Klang ist...
Versuche, die alten MLI durch kleine PC-Böxchen in derselben kleinen Größenordnung zu ersetzen - viel Platz habe ich auf dem Computertisch nicht! - schlugen krachend fehl, PC-Boxen von Creative und die Behringer MS16 klangen extrem "boxy" (Creative, nicht zu lösen) oder mit viiiiel Mühe doch nicht so brauchbar wie "die alten", die also bleiben durften. Ich habe immer mal wieder weiter geschaut, ob es was geben könnte, was als Ersatz geht.
Bei den BX4 bin ich nun fündig geworden. Nur sehr knapp größer als die MLIs passen sie prima auf den Computertisch. Der Klang? Hat mich im ersten Versuch ziemlich umgehauen. Kommt natürlich nicht an meine KH120 ran, wen wundert's ;-) ? Aber das Musik-HÖREN an meinem "Büro"-Rechner fängt jetzt auch an, Freude zu machen, und nicht nur, Hintergrundberieselung zu sein.
Der Klang ist voll und rund, Tiefbässe schafft so eine kleine Box natürlich nicht, aber der Baßbereich ist sehr, sehr gefällig. Vermutlich werde ich den bei Pop und Rock sogar noch ein wenig zurücknehmen müssen... der Regler steht ja zur Verfügung (...und bewirkt auch was). Bei Klassik paßt mir der Baßbereich gut. Die Höhen sind nicht plärrig, wie mir das bei den MS16 negativ aufgefallen war, sondern vergleichsweise klar und angenehm.
Man sollte die Hinweise im Manual, die Hochtöner auf Ohrhöhe zu bringen, UNBEDINGT ernstnehmen - die BX4 haben einen recht kleinen Sweetspot, außerhalb dessen man einiges an Höhen verliert. Ich werde mir die BX4 noch ein wenig hochneigen, so daß es wieder paßt, mache mir nur noch gerade eine solide Lösung dafür. Provisorisches Unterlegen an der Vorderkante funktionierte aber auch, die Höhen paßten wieder (Stative kann ich in meiner Computerecke nicht setzen, kein Platz - Wandhalter gehen auch nicht - Regal davor...)
Zur Ausstattung: Alles, was man braucht, ist da. Eingänge in Cinch und sogar Klinke-symmetrisch (aber hallo!), Baß- und Höhenregler auf der Rückseite, Volume mit ein/aus auf der Vorderseite, auch vorne ein AUX in und ein KH-Anschluß in 3,5 mm-Klinke. Sehr, sehr schön: Der Wahlschalter auf der Rückseite, ob der aktive Teil des Pärchens rechts oder links steht! Tolles Feature, wenn man da wirklich sehr gebunden ist. Die passive Box ohne Verstärkerteil wird über ein 3,5 mm-Klinkenkabel an die aktive angeschlossen - prima, das Kabel ist lose und nicht fest an einer der Boxen verbaut. Ferner wird noch ein TRS-Kabel in 3,5 mm zum Anschluß weiterer Quellen an den AUX in mitgeliefert, Schaumgummifüßchen sind auch dabei. Die Gesamterscheinung ist erstaunlich wertig - auch in Anbetracht des günstigen Preises.
Daß die Boxen nicht magnetisch geschirmt sind, verursacht bei mir keine Störungen. Ganz leichte Brumm- und "Schrubbel"-Geräusche im Baßbereich liegen bei mir am Kabelwirrwarr hinter dem Computertisch, da streuen irgendwelche Netzteile oder so ein. Hebe ich die Audio-Verbindungskabel hoch, ist Ruhe. Also eine reine Frage der Kabelverlegung, kann ich den Boxen nicht anlasten. Als PC-Boxen würde ich sie uneingeschränkt empfehlen wollen, ich denke, sie könnten sogar als absolute Budget-Einsteigermonitore für Neueinsteiger ins Recording eine sehr gute erste Wahl sein - obwohl die Anforderungen in diesem Sektor noch ein wenig härter sind...