Die Luis Conte Serie von Meinl biete euch absolute Profi-Instrumente zu kleinem Preis. Hier stimmt alles: sexy Finish, schön bauchig, top Verarbeitung von Holzkessel und Hardware und natürlich der volle, warme Klang. Mitte der 80er habe ich auf gebrauchten, 1300 Deutschmark teuren LP Fiberglas Congas angefangen. Damals sagte man Fiberglas eine bessere Ansprache nach als Holz. Kann ich aus heutiger Sicht nicht bestätigen. Manche haben live Fiberglas bevorzugt – wegen der Durchsetzungskraft – und im Studio Holz, wegen des wärmeren, lebendigeren Sounds. Schlussendlich ist sowas immer Geschmackssache. Wie auch die Optik. Ich stehe auf helle Hölzer wie dieses Gummibaumholz - und hasse verchromte Hardware an Holzkesseln. Black is beautiful. Zur Hardware: Meinl verwendet bei der Luis Conte Serie – wie auch bei einigen Congas im oberen Preissegment - TTR Rims. Das ist eigentlich old school. Gängig sind heute abgerundete Spannreifen. Manche wollen einen klanglichen Unterschied heraushören. Meinetwegen. Es gibt allerdings einen Unterschied und der betrifft die Auswahl an Fellen – Synthetikfellen.
Büffelfelle, wie auch alle anderen Naturfelle, haben die unangenehme Eigenschaft empfindlich auf Veränderungen der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit zu reagieren. Warm und trocken klingt unsere Conga prackatack, kühl und feucht nach woppoppopp. Was liebt ihr mehr? Ewiges nachstimmen oder spielen? Ich habe mich fürs Spielen entschieden und gleich zu Anfang meine Luis Conte Becher mit Remo Nuskyn Häuten versehen. (Danke an Moritz aus der Drum Abteilung für seine erfolgreiche Recherche!) Inzwischen bietet Meinl die Luis Conte Serie ab Werk auch mit Nuskyn Häuten an. Klang und Spielgefühl sind ziemlich ähnlich wie Büffelschwarte. Nach gut 2 Jahren trommeln – und nachdem ich ein Jahr meine Meinl Marathon Quinto mit Fiberskyn Fell spiele, hab ich mich entschlossen meine beiden Luis Conte Congas ebenfalls mit Fiberskyn Fellen zu bestücken. Dazu braucht man SSR Rims, die gibts im Meinl Online Shop. Mit den Original TTR Rims* kann es für die Tatzen gefährlich werden da die Rims wegen der niedrigeren Fellkrone ca einen Zentimeter höher wandern. Die Fiberskyn Häute sind nicht nur ungemein sexy, sie klingen für meine Ohren auch frischer als die Nuskyn Felle, vor allem beim Slap. So oder so: es gibt für mich grundsätzlich nur noch Synthetikfelle von Remo auf die Trommeln. Stimmstabil, super Sound, super sexy und handschonender als Naturfell. Mir sind noch nicht einmal die Fingerkuppen aufgeplatzt und ich gehöre nicht zu den Perkussionisten die ihre Fingerkuppen tapen. (Der Fairness halber sei erwähnt, dass Evans ebenfalls Synthetikfelle für Congas anbietet.)
Spaß, Freunde. Ich will Spaß beim trommeln haben. Die Luis Conte Conga bereitet mir jede Menge Spaß. Die Remo Häute bereiten mir jede Menge Spaß. Trommlerherz, was willst du mehr?
Fazit:
Für gerade mal 259 Euronen bekommt ihr mit der Luis Conte Conga von Meinl eine professionelle, top verarbeitete und saugut klingende Trommel. Ich wage zu bezweifeln, dass ein doppelt so teures Instrument auch doppelt so gut klingt. Ob ihr mit dem Naturfell glücklich werdet oder wie ich mit Synthetik-Fellen müsst ihr selber herausfinden. So oder so: die Luis Conte Conga von Meinl ist ein Schätzchen an dem ihr lange lange Freude haben werdet.
Zum Schluss sei noch gesagt, dass die Marathon Serie von Meinl sich von der Luis Conte Serie lediglich in der Art des Spannreifens unterscheidet und durch den dazugehörenden Ständer. Korpusmaße sind identisch. Wer tourt sollte sich unbedingt eine stabile Tasche oder ein Case zulegen. Bei dem schönen Holz tut jeder Kratzer in der Seele weh.
* es gibt für 113/4" TTR Rims ein Fiberskyn Fell mit der Bezeichnung
M4-1225-F6-D1
Das habe ich bis dato noch nicht im Handel entdecken können.
Für alle Interessierten noch ein Link von Remo zum Conga Drumhead Guide :
https://remo.com/experience/post/conga-drumhead-guide/