Hinweis: Batteriebetrieb wird nicht unterstützt.
Mit dem Micro Looper II des chinesischen Herstellers Mooer lassen sich kreative Soundwelten ebenso leicht erstellen, wie ein Übeplayback für die technisch schwierige Schlüsselstelle im Solo. Ein Looper-Pedal wie der Micro Looper II ist im Prinzip ein spezialisiertes Aufnahmegerät, mit dem sich in Echtzeit Phrasen oder „Loops“ aufnehmen und übereinanderschichten lassen. Beim Micro Looper II stehen dafür 48 Speicherplätze zur Verfügung, wobei jeder Speicherslot über 10 Minuten Aufnahmedauer verfügt. Wie bei einem Looper-Pedal üblich, werden die Aufnahme- und Wiedergabe-Funktionen über einen zentralen Fußschalter gesteuert, der Micro Looper II besitzt aber zudem die praktische „Auto-Rec“-Funktion, mit der Aufnahmen automatisch gestartet werden können.
Die Bedienung des Mooer Micro Looper II gestaltet sich denkbar einfach: Für jede Funktion ist ein greifbares und selbsterklärendes Bedienelement vorhanden. Optische Rückmeldung gibt die LED: Rot bedeutet „Aufnahme“, bzw. „Overdub“ und Blau heißt „es wird abgespielt“. Leuchtet die LED gar nicht, ist der ausgewählte Speicherplatz leer. Die LED ist gleichzeitig ein Druckschalter, mit dem die Auto-Rec-Funktion aktiviert werden kann. Dann startet der Micro Looper II die Aufnahme, sobald das Gerät am Klinkeneingang ein Signal erkennt. Das Threshold-Poti bestimmt dabei, wie laut dieses Signal sein darf: Ein guter Startpunkt liegt bei etwa 11h, bei rauschenden High-Gain-Sounds darf es dann Richtung 15h oder höher gehen. Das Laustärkeverhältnis von Playback-Loops und Gitarrensignal lässt sich über das Level-Poti einstellen.
Geeignet ist der Micro Looper II für all jene, denen die Bedienung eines mehrkanaligen Loopers zu komplex ist und die ein intuitiv bedienbares Gerät vorziehen. Die Lernkurve bei Micro Looper II ist ausnehmend flach, das kreative Austoben steht hier definitiv im Vordergrund. Die Presets sind in drei Bänken zu je 16 Speicherplätzen organisiert, die Bank-Auswahl erfolgt über den kleinen Kippschalter. Insgesamt bietet der Micro Looper II Speicherplatz für ganze 480 Minuten, bzw. acht Stunden Loop-Arbeit! Die ausgespielten Loops werden natürlich nicht im Klang verändert, dafür sorgt die AD-Wandlung in Studioqualität (44,1 kHz, 24 Bit). Das Gehäuse ist so winzig, dass die Klinkenstecker versetzt angeordnet werden mussten. Eine Batterie passt da nicht mit rein, aber 9V/DC hat man ja eh auf dem Floorboard und die Stromaufnahme ist mit 120 mA moderat.
Mooer aus dem chinesischen Shenzhen bietet seit 2010 Produkte für Gitarristen an - vom kleinen Einzelpedal über Multieffektgeräte bis hin zu Kompaktverstärkern. Der Hersteller startete mit diversen Kleinpedalen und dürfte insbesondere durch das aufwändige Delay-Pedal Ocean Machine, das 2016 in Zusammenarbeit mit Devin Townsend entstand, bekannt geworden sein. Inzwischen bietet Mooer auch Lösungen mit modellierten Verstärkern, Boxensimulationen auf der Basis von Impulsantworten und Matching-Equalizern an. Der Fokus des Herstellers liegt dabei auf der Nutzung digitaler Technologien.
So unscheinbar der Micro Looper II ist, so groß ist der Nutzen im Musikeralltag. Wer übt zum Beispiel schon gerne zum Metronom? Bei Micro Looper II packt man die Riffs der Lieblingssongs in den Speicher und übt das Solo dann zu diesen Backings. Sehr nützlich ist der Micro Looper II beim Arrangieren und Komponieren: sich zweistimmige Gitarrenparts vorzustellen, fällt nicht jedem leicht, mit dem Looper probiert man es einfach aus. Und dann sind da natürlich noch die äußerst kreativen Solo-Performer, die alleine ganze Klangwelten mit dem Mooer Micro Looper II auf die Bühne zaubern können. Gerade für Live-Gigs sind die Speicherplätze super hilfreich, da man schon vorab Loops aufnehmen kann. Übrigens: Es spricht nichts dagegen, den Micro Looper II auch mal mit einem Drumloop oder einem kompletten Backing aus dem Computer zu füttern (geht natürlich nur in Mono).