"Hmm, irgendwie könnte ich doch auch mal was mit Synthesizern machen!" war mein Gedanke, als ich vor einigen Wochen auf ein Werbevideo von Arturias Minibrute 2S stieß, begeistert war und den ich dann auch bestellte. Mit diesem Video ging es dann allgemein weiter zu Videos von modularen Synthesizern. Ab da war ich Feuer und Flamme! YouTube führte mich dann auch zu Videos der semi- modularen Synthesizern aus dem Hause Moog. Erst schaute ich die Videos zum Mother 32 und dann schließlich auch zum DFAM. Beide machen wunderbaren Sound, aber da ich den Minibrute 2S schon bestellt hatte (leider ist der noch nicht da, weil aktuell nicht lieferbar), wollte ich (erstmal...) nicht den Mother 32. Denn die beiden gehen ja grob in die gleiche Richtung. Den DFAM als "Drum/Percussion" Begleitung zum Minibrute nehmen, so ist mein Plan (den es dann mal umsetzen gilt, so denn der Minibrute mal da ist).
Zu den einzelnen Features mag ich an dieser Stelle nichts sagen, die Produktbeschreibung bei Thomann gibt hier genügend Auskunft. Auch wenn ich noch purer Anfänger an, was das Drehen an den Knöpfen, Wippen der Schalter und Patchen der Kabel ist, der DFAM macht sau viel Spaß :) Auch wenn man noch nicht so viel weiß und noch nicht so ganz versteht, was man da eigentlich macht, erreicht man doch binnen kurzem, geile Resultate! Moog nimmt einem aber da auch gut an die Hand, das Handbuch (gibt es auch auf Deutsch) ist ausführlich und schön verständlich geschrieben. Es beginnt mit einer üblichen Einführung à la "Das ist dein Moog, das ist alles im Lieferumfang enthalten und so schließt du alles an" und geht dann unmittelbar weiter und man spielt schon mal eine komplette EInstellung (allerdings ohne Patchen) durch. Danach werden sämtliche Bedienelemente und die einzelnen Felder der Patchbay ausführlich erklärt. Im Abschluss geht das Handbuch noch darauf ein, wie man den DFAM auch in ein Eurorack einbauen kann und gibt nochmal zusätzliche Soundvorlagen zum Spielen frei. Moog ist so freundlich und legt noch Patchkarten (erinnern etwas an Lochkarten, die älteren ITler hier werden sich erinnern) hinzu, diese legt man auf den DFAM und stellt dann die Regler und Patchkabel so ein und hat dann eben diesen Sound.
So, was kann man denn nun alles damit machen? Viel!
Ist das leicht? Nun, das kommt drauf an...
Naja, salopp gesagt spielt man Elektriker... es liegen Spannungen an und die kann man verändern. Das erzeugt Töne. Töne, die einen auch mal durchaus aufen Keks gehen können (ja, das will ich nicht verhehlen) und wo Leute sagen könnten "Naja, das soll jetzt toll sein? Das konnte meine Digitaluhr 1985 aber auch schon!"
Aber eben auch Töne und Effekte, die eben geil sind, die einen an Science Fiction Filme der 70er erinnern! Oder oder oder... die Möglichkeiten sind riesig.
Die Verarbeitung ist super, alles stabil und macht einen extrem soliden Eindruck. Da wackelt nichts, da klappert nichts. Der Tempo-Regler ist etwas figelinsch zu bedienen, da er sehr schnell und mir noch etwas zu empfindlich reagiert, aber das ist sicherlich auch nur Übungssache.
Für wen ist denn nun der DFAM? Eigentlich für jeden, der experimentierfreudig ist, der an Knöpfen drehen will und Kabel stecken will und auf Synthesizer-Sound generell steht. Denn darauf sollte man sich einlassen. Abrufbar und vorprogrammiert ist im DFAM nichts (es sei denn die Test-Einstellung aus der Fabrik und auch die nur beim Auspacken und erstem EInschalten) und es lässt sich auch nichts speichern. Aber darum geht es in der (semi)modularen Synthesizerwelt: Es ist eine Reise ohne Fahrplan und ohne Ziel, es geht ums Entdecken. Und man kann auch mal in einer Sackgasse landen, wenn man festellt, dass der Patch, den man gesteckt hat, so rein gar nichts am Sound verändert hat. Und wenn schon! Patcht man halt um, dreht wieder an den Knöpfen und man kommt weiter und hat Spaß.
Ich selber stehe erst am Anfang besagt Reise, aber der DFAM ist mir schon jetzt ein treuer Weggefährte und ich freue mich auf die anderen, die da noch kommen und uns begleiten.