Leider haben auch Keyboarder nur zwei Hände. Doch wenn man voll in die Tasten greift, kann man vielleicht gerade noch die Handräder für Pitch und Modulation bedienen. Aber wenn es darüber hinaus gehen soll, wird es schon eng und man wünscht sich die berühmte dritte Hand. Naheliegenderweise ist ein Fußpedal die Lösung, um zusätzlich zu Velocity und Aftertouch noch einen weiteren Controller zur dynamischen Veränderung von Klangparametern zur Verfügung zu haben. Das Pedal Moog EP-3 kann an Keyboards, Synthesizer und andere Geräte, die über einen Expression- oder analogen Steuereingang verfügen, angeschlossen werden, um Parameter mit dem Fuß wohldosiert steuern zu können.
Das Moog EP-3 ist für die Verwendung mit den Synthesizern sowie den Effektpedalen (Moogerfooger und Minifooger) des Herstellers ausgelegt. Um das Pedal auch mit Keyboards anderer Hersteller nutzen zu können, lässt sich ggf. die Polarität umstellen. Der Schalter dafür befindet auf der Unterseite, womit er gegen versehentliches Verstellen geschützt ist. Der Wirkungsbereich des Pedals kann mit einem Regler begrenzt werden, so dass man immer den gesamten Pedalwinkel nutzen kann, auch wenn nur eine kleinere Parameterveränderung erzielt werden soll. Anstelle eines fest montierten Anschlusskabels besitzt das EP-3 an der Vorderseite eine 6,3 mm-Buchse. Hier lässt sich individuell ein Kabel anschließen, dessen Länge perfekt zur Anwendung passt.
Keyboard-Profis, die viel auf Tour sind, wissen, dass ihr Equipment ordentlich was aushalten muss. Ständig wird es ein- und ausgepackt, x-mal verkabelt, unter guten und suboptimalen Bedingungen eingesetzt und muss trotzdem stets absolut verlässlich funktionieren. Mit seiner robusten Verarbeitung ist das Moog EP-3 für den regelmäßigen Live-Einsatz ausgelegt, wie man es von seinem Bühnenpartner erwartet. Es hat eine rutschfeste Unterseite und lässt sich aufgrund seine Eigengewichtes von etwas über 1 Kilogramm nicht so leicht verschieben, wenn man mal versehentlich mit dem Fuß dagegen stößt. Ebenso ist die Oberseite mit dem Profil gegen ein Abrutschen des Fußes gewappnet.
Der US-amerikanische Hersteller von Synthesizern mit Sitz in Asheville, North Carolina, gehört zu den Pionieren auf diesem Gebiet und genießt einen legendären Ruf. Robert Moog befasste sich seit den 50er Jahren mit elektronischer Klangerzeugung und sammelte erste Erfahrungen mit der Herstellung von Theremins. Den Durchbruch brachte 1968 das mit mehreren Grammys ausgezeichnete Album Switched-On Bach von Wendy Carlos (damals bekannt als Walter Carlos), das im Mehrspurverfahren mit einem Mono-Synthesizer eingespielt wurde. Der 1971 erschienene Minimoog wurde zum beliebtesten Synthesizer der 70er Jahre und gilt bis heute als Messlatte für die Klangqualität von Synthesizersounds. Er und die folgenden Geräte wie Memorymoog, Polymoog oder Prodigy prägten den Sound zahlreicher Alben, von Stevie Wonder bis Police und von Saga bis Kraftwerk.
Ein Expression-Pedal kann für weitaus mehr als nur für die einfache Steuerung der Lautstärke eingesetzt werden. Es hängt natürlich von den Möglichkeiten des verwendeten Keyboards ab, ob auch eine Zuweisung des Pedals auf andere Parameter möglich ist, zum Beispiel über eine interne Modulationsmatrix. Der Moog-Synthesizer Matriarch gibt die Bewegung des angeschlossenen EP-3 an einer korrespondierenden Buchse als aktives CV-Signal wieder aus. Diese Buchse lässt sich mit allen Patch-Punkten des semi-modularen Synthesizers verbinden. Über die Utility-Sektion kann das CV-Signal mit dem Multiple vervielfältigt und dann auf mehrere CV-Eingänge verteilt werden. Somit lassen sich beispielsweise über den Inverter mit einer Pedalbewegung die beiden Cutoff-Frequenzen der Matriarch-Filter gegenläufig steuern oder auch mehrere Parameter wie LFO-Rate, Delay-Time und Modulationstiefe gemeinsam regeln.