Neutrik NP2 RX-Timbre Winkel-Klinkenstecker

Verarbeitung bzw. Montage: Hier schließe ich mich dem Mainstream an: Bis zu dem Punkt, wo beide Teile über dem XXL-Kabel zusammengeschraubt werden mussten, war alles kinderleicht. Das habe ich auch noch hingekriegt. So, und jetzt die Zugentlastungshülse rein - sorry, daran möchte ich mich nicht erinnern. Das ist definitiv noch nicht ausgereift. Habe es irgendwie hingekriegt, ohne wieder alles kaputt zu machen. Furchtbar!

Klang bzw. Ergebnis: Die (drei zusätzlichen) Sounds sind super! Kein Vergleich mit einem Höhenpoti, hier entstehen völlig neue Sounds, völlig abhängig von Gitarre, Saiten und vor allem den Pickups, Anschlag bla. Meist mittenorientiert, aber irgendwie ganz komplex ganz neue Spektren und Transienten - unberechenbar; ein neuer Kosmos. Gilt für Clean wie angecruncht, was anderes mache ich eh nicht, für Humbuckers und Singlecoils. Das Beste für mich: Super-Kombination mit Standartstrat-Deltaschaltung: Pos. 4 und 5 (Stegpickup und Steg-Mix) Höhen auf 10, dann wird das Signal direkt zum Plug durchgeleitet bzw. in diesem Fall direkt in den Timbreheimer. Dann runterbeamen von Standard auf Pos. 2 oder 3. Wow. Das isses. Normal tut es das ja weh, gerade bei Fender-Amps, aber mit dem Ding ist das unglaublich schön seidig. Eigentlich wäre ich gern der einzige, der das weiß...
Neutrik empfehle ich, zu dem Ding mind. drei oder vier Spannhülsen dazu zu legen, um die Leute einigermaßen bei Laune zu halten, oder am besten das ganze Ding noch mal neu zu überarbeiten. So ist es Folter. Und, ach ja, würde es noch mal kaufen, wenn es das in ungewinkelter Form gäbe.

Habe das Ding auch mit diversen Tretminen getestet, ODs, Comps, Wah, Modulation in FX, habe nirgendwo die Erfahrung gemacht, dass der Effekt verschwindet oder neutralisiert wurde. Wieso auch? Das ist analoges Sounddesign pur. Mal gucken, ob's auch hält.


Nachtrag: Nach etwa einem Jahr hat sich der vordere Teil vom Stecker gelöst, ich habe ihn wieder reingepresst, aber irgendwie passiert das jetzt immer häufiger. Bühnentauglich ist das damit nicht mehr! Somit gehe ich hinsichtlich Verarbeitung und Gesamtbewertung auf 2 Sterne runter.

Nach einem total positiven Test in einem Gitarrenmagazin habe ich mir diesen
"Spezialstecker" von Neutrik zugelegt - war wohl auch "sehr begehrt", da lange nicht lieferbar. Eigentlich bin ich von der Qualität von Neutrik Steckern und Buchsen (aus Europafertigung) bisher immer überzeugt gewesen - bei diesem Stecker aber nicht !

Die Montage an einem etwas "dickeren" Kabel ( KLOTZ La Grange ) hat sich als ziemliches Geraffel entpuppt - obwohl ich mich als Löt-
profi bezeichnen würde ( 40 Jahre Berufserfahrung als Elektroniker ) - die extra
herausgeführte + Kontaktlasche ( vergoldet ) brach schon beim ersten Löt.- und
Richtversuch ab !
Den kompletten mechanischen Aufbau dieses Steckers sollte Neutrik schleunigst ändern.
Habe das Teil dann doch noch reparieren und zur Funktion bringen können - aber ein "unbedarfter" Kollege hätte den Stecker bestimmt in die Tonne getreten !

Hallo, ich möchte hier meine Erfahrung und den Praxistes mit dem Neutrik Timbre beschreiben.

PRO (+):

- Lötkontakte ermöglichen schnelles und einfaches Anlöten, nicht wie bei den ersten Neutriksteckern, bei denen der Masseanschluss immer minutenlang erhitzt werden musste bis das Lot schmolz.
- Klang: Hervorragend mit einer PRS Custom 24 im Clean und Chrunch-Betrieb. Bei maximalem Kapazitätswert klingt es richtig Vintage-mäßig. Nimmt dem Klang die Schärfe und den oberen Höhenanteil.
- Schalter ermöglicht auch neutralen Klang ohne Kondensator im Signalweg. Sehr gut.

Contra (-):

- Montage, Montage, Montage. Ober und Unterteil werden mit einer Schraube verbunden. Masse- und Signalleitung müssen daher rechts, bzw. links am Montageloch für die Schraube herumgeführt werden. Ist bei dem geringen Platzangebot eine ziemliche Fummelei.

- Die blaue Spannzange muss nach dem Zusammenfügen von Steckerober- und unterteil in das Steckergehäuse geschoben werden. Die bereits angelötete Signal- und Masseleitung blockieren das Hineinschieben der Spannzange. Ergebnis: Ich kann die Spannzange nicht weit genug in das Gehäuse schieben, um die Kabelzugentlastung im Steckergehäuse zu verschrauben.
Lösung: Mit Seitenschneider vorsichtig die blaue Spannzange kürzen, bis sie weit genug hineinpasst, um die Kabelzugentlastung endlich verschrauben zu können.

Hier sollte Neutrik dringend nachbessern!!!!

Fazit: Soundvariation ist Top. Ich will darauf nicht mehr verzichten.
Die Montage ist verbesserungswürdig.

Mit Kondensatoren lässt sich aus passiven Tonabnehmern viel mehr herausholen, als man denkt. Mal eben die Überbrillianz neuer Saiten kompensieren, ohne dass es gleich flach klingt? Kein Problem.
Der Timbre Plug hat vier Schaltstellungen bzw. Kondensatorwerte: 0 nF (= Originalklang), 1 nF, 2 nF, 3 nF. Der Schalter ist übrigens angenehm leichtgängig und der Schaltknopf hat eine leicht gummierte Oberfläche.
Das Problem: Dicke Kabel wie das Sommer The Spirit XXL. Bei den Neutrik-Winkelklinken NP2RXB muss man für dicke Kabel laut Anleitung einen Teil von der Kunststoff-Zugentlastung abbrechen. Das einzuplanen hat Neutrik beim Timbre Plug versäumt. Lösung: Einfach mit einem Cutter am oberen, ungeriffelten Ende des Zugentlastungteils ein paar Millimeter wegschneiden und das Loch, wo das Schraubengewinde durchgeführt wird, nach unten hin ausweiten. Dann passt das auch. Die Lötlasche bricht man dann nicht ab.