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4. Material und Art

Generell unterscheiden wir im Bereich Kontrabässe verschiedene Bautypen.

  • Vollmassive Kontrabässe
  • Halbmassive Kontrabässe
  • Kontrabässe aus laminiertem Sperrholz
  • Kontrabässe aus Komposit

Um zu einer Entscheidung zu gelangen, welcher der Typen für meine individuellen klanglichen und spieltechnischen Ansprüche geeignet ist, erscheint es sinnvoll, die Vor- und Nachteile der Materialien und Konstruktionen etwas näher zu betrachten.

Vollmassive Bässe - Die Klassiker

Vollmassive Bässe werden komplett aus Massivholz hergestellt. Die Decke besteht in der Regel aus massiver Fichte während Boden und Zargen aus Ahorn gebaut sind.
Sowohl Massivholz als auch Sperrholz stellen in Hinsicht auf klangliches Verhalten und Stabilität zwei grundsätzlich entgegengesetzte Pole dar. Massivholz kann arbeiten, kann sich entwickeln und kann weitgehend uneingeschränkt schwingen. Je länger ein Massivholzinstrument gespielt wird, desto besser schwingt es sich ein, desto wärmer, schöner und edler wird der Klang. Für den Kontrabass bedeutet das, mit zunehmender Schwingungsamplitude der Decke steigt auch der „bassige“ Klangcharakter. Je mehr der Bass gespielt wird, desto besser entfaltet er sein Obertonverhalten , was speziell im klassischen Orchesterbereich von besonderer Bedeutung ist.
Große Massivholzflächen, wie man sie bei Decke und Boden von Kontrabässen vorfindet, sind allerdings auch extrem temperatur-, feuchtigkeits- und erschütterungsanfällig. Das heißt im Klartext, sie müssen mit Vorsicht behandelt werden. Decken und Böden von Vollmassivbässen können bei falscher Behandlung entlang der Jahresringe des Holzes reißen.
Für klassische Musik im orchestralen Kontext kommen eigentlich fast nur Vollmassivbässe in Frage. Nur sie bieten den für Bogenspieler unerlässlichen durchdringenden Basscharakter , das Durchsetzungsvermögen sowie das erforderliche Lautstärken- und Obertonverhalten.

Furnierte oder laminierte Bässe - Die Rockabilly Slapper

Furnierte oder laminierte Bässe werden nicht aus Massivholz, sondern aus verleimten Sperrholzschichten mit aufgelegtem Furnier gebaut.

Im Gegensatz zu Massivholz zeichnet sich furniertes Sperrholz durch seine hohe Stabilität und weitgehende Toleranz gegenüber Temperatur- und Feuchtigkeitschwankungen und seine deutlich geringere Stoßempfindlichkeit aus.

Diese hohe Stabilität verleimter Holzschichten geht allerdings ein Stück weit zu Lasten des Klanges. Verleimte Holzschichten können nicht so weit ausschwingen und werden sich auch klanglich nur sehr bedingt entwickeln. Kurzum, der Klangcharakter eines furnierten Basses wird immer etwas mittenreicher und weniger „Bassig“ sein.
Ein furnierter bzw. laminierter Bass ist ideal für Rock`n'Roll / Rockabilly oder Psychobilly Bassisten. Die Erschütterungen durch das Slappen sowie die harte Bühnenbeanspruchung erfordern ein Maximum an Stabilität. Der geringere Basscharakter des Furnierbasses wird auf der Bühne und im Proberaum durch entsprechende Tonabnehmer und die Klangregelung am Bassverstärker ausgeglichen.

Halbmassive Bässe - Die Jazzer

Halbmassive Bässe bieten bereits eine massive Fichtenholzdecke in Verbindung mit laminiertem Rücken und Zargen.
Ziemlich genau in der Mitte zwischen den Massivholzbässen und den laminierten Bässen sind die Halbmassivbässe anzusiedeln, die mit massiver und klanglich entwicklungsfähiger Decke und furniertem Boden und Zargen eigentlich einen idealen Kompromiss zwischen Klang und Stabilität darstellen.
Transportfreundlichkeit und Stabilität auf der einen Seite, der Wunsch nach einem warmen, natürlichen und entwicklungsfähigen Bass-Sound auf der anderen, sprechen hier für eine Kompromisslösung in Form eines Halbmassivbasses. Gerade im Bereich Jazz auf kleinen und mittelgroßen Bühnen lassen sich durch entsprechende Tonabnehmersysteme, die die Massivdecke abnehmen, sehr natürliche Ergebnisse erzielen.

Kompositbässe

Kompositbässe sind die idealen Reisebegleiter, denn mit ihren knapp 8 Kilo sind sie sehr leicht. Außerdem sind sie sehr robust und trotzen allen Witterungsbedingungen problemlos. Auch klanglich brauchen sie sich nicht vor den anderen Varianten verstecken. Am Ende entscheidet aber der persönliche Geschmack, ob man sich für einen Kompositbass begeistern kann. Eine sehr gute Alternative sind sie auf jeden Fall.

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