Die Frage nach der Größe des Kontrabasses stellt sich gerade in der Anfangsphase so ziemlich jedem Bassisten. Während es sich im Bereich der Violinen und Celli bei 3/4-Instrumenten um Kindergrößen handelt, sind sowohl die 3/4- als auch die 4/4- Bässe Erwachseneninstrumente.
Spielpraktisch betrachtet bedeutet eine größere Mensur, dass die Töne auf dem Griffbrett weiter auseinanderliegen. Die Abstände der Töne zueinander sind also größer und schwerer zu bewältigen.
Für Anfänger am Kontrabass ist generell eher der 3/4-Bass zu empfehlen, der im Allgemeinen eine durchschnittliche Mensur von 105 bis 107cm aufweist. Ein Ganzton kann bequem mit einer Spanne zwischen Zeigefinger und kleinem Finger bewältigt werden.
Lautstärke und Durchsetzungsvermögen sind zwar beim 4/4 Bass aufgrund des größeren Resonanzkörpers überlegen, aber auf der Bühne wächst im abgenommenen (elektrisch verstärktem) Zustand mit zunehmenden Korpusvolumen auch das Risiko von Rückkopplungen.
Im klassischen Orchester ist der 4/4 Bass dagegen fast schon der Standard. Hier muss sich der Bass akustisch ohne Tonabnahme gegen das ganze Orchester durchsetzen.
Nicht zuletzt ist die Frage nach der Größe des Basses natürlich abhängig von der individuellen Körper- und Handgröße des Spielers.
Gewölbter oder gerader Boden
Bei der Frage, ob nun ein gerader oder ein gewölbter Rücken besser sei, scheiden sich die Geister. Rein physikalisch betrachtet, sollte der gewölbte Rücken im Vorteil sein, da der Korpus des Basses dadurch mehr Volumen erhält. Man sollte also erwarten, dass ein Bass mit gewölbtem Rücken lauter und voller klingt als ein Bass mit geradem nicht-gewölbtem Rücken. Die Praxis hat gezeigt, dass es genügend Bässe mit geradem Rücken gibt, die sowohl von der Lautstärke als auch vom Volumen her mit jedem gewölbten Bass mithalten können.
Der Klang eines Basses wird eben nicht nur durch den Rücken, sondern vor allem durch Faktoren wie die Dicke und Engjährigkeit (Abstand der Jahresringe zueinander) der Decke, Positionierung des Stimmstockes und die Stärke und Beschaffenheit des Bassbalkens bestimmt. Es ist die Summe dieser Faktoren, die letztendlich den Klangcharakter des Basses determiniert.
Was man allerdings mit Bestimmtheit sagen kann, ist die Tatsache, dass ein Vollmassivbass mit gewölbtem Rücken deutlich teurer ist als ein vergleichbarer Bass mit geradem Rücken. Während bei Furnier- und Halbmassivbässen der gewölbte Rücken längst Standard ist, (Sperrholzschichten lassen sich relativ einfach maschinell in die gewünschte Form pressen), so ist die Herstellung eines gewölbtem Massivrückens nicht nur wegen der Materialkosten für Massivholz sondern auch vom Arbeitsaufwand her deutlich teurer.