Der Kontrabass, wie wir ihn heute kennen, weist sowohl Merkmale der Familie der Gamben als auch Eigenschaften der Violinfamilie auf. Er hat sich aus verschiedenen Erblinien alter gestrichener Bassinstrumenten heraus entwickelt und ist das größte Instrument aus der Familie der Streichinstrumente.
Aus der Violinfamilie hat er die F-förmigen Schalllöcher (F-Löcher), die Anzahl der Saiten, das nicht-bundierte Griffbrett und die Schnecke am Ende des Wirbelkastens übernommen.
Aus der Gambenfamilie stammen die abfallenden Schultern, der häufig gerade Rücken und die Quartstimmung der Saiten.
Allerdings finden sich bei heutigen Kontrabässen eben auch alle Arten von Abweichungen und Mischtypen dieser „Archetypen“. Wir sehen heutzutage 5-saitige Bässe mit tiefer H-Saite oder hoher C-saite, während noch in den Uraufführungen einiger Werke von Wolfgang Amadeus Mozart 3-saitige Kontrabässe eingesetzt wurden. Wir finden gambenförmige Bässe mit rundem „Violinrücken“ und violinförmige Bässe mit geradem „Gambenrücken“.
Statt Schnecken werden gerne Löwen- oder Frauenköpfe verwendet,
und neben der Violin- und Gambenform erfreut sich z.B. auch der Busseto wachsender Beliebtheit.
Im heutigen Rockabilly/Psychobilly dürfen die F-Löcher auch gerne mal von der Norm abweichen und die Form von Revolvern oder Fledermäusen annehmen.
Im klassischen Bereich werden neben der basstypischen Quartstimmung auch gerne diverse Solo-Stimmungen oder Quintstimmungen zur Interpretation und Aufführung transkribierter Kompositionen (z.B. Cellosuiten von Joh. Seb. Bach) herangezogen.
Der Kontrabass hat sich mittlerweile so ziemlich alle musikalisch-stilistischen Genres erschlossen. Er ist im Orchestergraben von Konzerthallen und Opernhäusern genauso Zuhause wie auf der Jazzbühne. Man hört ihn in lateinamerikanischen Salsa- und Merenguebands genauso, wie in Country-Rock-Bands und er erfreut sich allergrößter Beliebtheit im Bereich Rock`n Roll, Rockabilly und Psychobilly.
Ein Instrument also, das dem Spieler alle musikalischen Wege offen hält und maximalen Raum für die persönliche musikalische Entwicklung läßt.