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2. Handheld-Recorder

Handheld-Recorder sind die typischen All-in-one-Aufnahmegeräte und praktische Alleskönner. Sie alle besitzen eingebaute Mikrofone und können auf ein Aufnahmemedium aufzeichnen. Es sind keine Kabel, Netzteile oder sonstigen externen Zusätze nötig. Aus der Hand, auf einem Stativ oder einfach irgendwo hingestellt, lassen sich Aufnahmen mit professioneller Qualität erstellen. Die Klangqualität ist auch der wesentliche Unterschied zum Diktiergerät.

Art.-Nr. 490582 - Zoom H6 / Art.-Nr. 550710 - OM System LS-P5 / Art.-Nr. 532306 - Tula Microphones Tula Mic
Art.-Nr. 490582 - Zoom H6 / Art.-Nr. 550710 - OM System LS-P5 / Art.-Nr. 532306 - Tula Microphones Tula Mic

Die interne Mikrofone sind fast immer Kondensatormikrofone, die detailreiche Aufnahmen erstellen können. Das ist Voraussetzung für Geräusch- und Außenaufnahmen, ist aber auch sinnvoll, wenn du Musik recorden willst. Typisch sind zwei identische Mikrofone, die in einer Stereoanordnung angebracht sind. Manchmal lassen sich diese noch einstellen, um den Aufnahmewinkel zu verändern. Einige wenige Recorder erlauben auch Surround-/Mehrkanalaufnahme, bieten Aufsätze mit unterschiedlichen Mikrofontypen an oder besitzen sogar eine eingebaute Videofunktion!

Digitale Handheld-Recorder können aber sehr unterschiedlich ausgestattet sein. Viele Geräte können zusätzliche Spuren aufnehmen – etwa zusätzliche, externe Mikrofone, aber auch Line-Signale. Viele Geräte haben heutzutage nicht nur 2, sondern 4 oder mehr Line-Eingänge zur Aufnahme sonstiger Signale. Bei den Mikrofon-Eingängen solltest du je nach anzuschließenden Mikrofonen darauf achten, dass sich 48V-Phantomspeisung zuschalten lässt.

Ausgänge direkt am Gerät sind üblicherweise nicht viele vorhanden. Üblich ist ein Kopfhörerausgang. Zur schnellen Kontrolle ist manchmal ein kleiner Lautsprecher eingebaut.

Bei digitalen Recordern spielen Samplerate und Bit-Tiefe eine Rolle. Letztere ist definitive wichtiger: Für eine hohe Qualität und gute Möglichkeit zur Weiterverarbeitung sind 24 Bit statt 16 Bit durchaus sinnvoll.

16bit/24bit
16bit/24bit

Samplerates von mehr als 48 kHz können in manchen Fällen sinnvoll sein, generieren jedoch schnell ein Vielfaches der Datenmenge. Aber auch 96kHz- oder 192kHz-Geräte lassen sich bequem mit geringerer Samplerate nutzen, was für fast alle Situationen absolut ausreichend ist.

Sampleraten
Sampleraten

Viele Recorder erlauben die Aufnahme von MP3 und ähnlichen Formaten. Das spart Platz auf der Speicherkarte und erlaubt das schnelle Verschicken, allerdings lassen sich derartige Aufnahmen nicht ohne Qualitätsverlust bearbeiten. Für gute Aufnahmen und solche, die noch bearbeitet werden, sollte das Aufnahmeformat .wav, .aif oder .bwf lauten. In den Geräten muss dazu manchmal „lin“ oder „PCM“ gewählt werden statt MP3 oder anderer reduzierender Formate.

Aufgenommen wird auf eine Speicherkarte. Die Daten werden entweder per USB-Buchse an einen Computer übertragen oder die Karte wird dort in einem Kartenleser gesteckt und ausgelesen. SD-Karten werden häufiger verwendet als micro-SD. Bei der Aufnahme spielt die Schreibgeschwindigkeit selten eine Rolle, weil Audiodaten im Vergleich zu Video recht gering sind, besonders dann, wenn nicht viele Kanäle gleichzeitig aufgenommen werden. Das Übertragen zum Computer dauert aufgrund der geringeren Lesegeschwindigkeit vielleicht etwas länger. Dafür sind langsame Karten deutlich preiswerter. Aber jede Karte ist besser als keine Karte. Manchmal gehören Speichermedien nämlich nicht zum Lieferumfang! Es ist immer gut, sich eine große, mittelschnelle Karte mit zu bestellen. Auf eine 32 GB fassende Karte passen etwas mehr als 50 Stunden Stereo-Audio (44,1kHz/16Bit) – das sollte für die meisten Anwendungen genügen.

Auch wichtig: Karten mit mehr Speicher als 32 GB können von manchen einfachen oder älteren Recordern aufgrund des Detaiformats nicht adressiert werden!

Zur Spannungsversorgung werden meist Batteriefächer und Batterien in überall verfügbaren Standardgrößen verwendet. Das ist besser als bei Smartphones mit ihren verklebten internen Akkus, denn so ist die Nutz- und Haltbarkeit der Geräte viel höher! Natürlich können neben normalen Batterien auch Akkus des gleichen Formats verwendet werden, was aus mehreren Gründen sinnvoller ist als Einweg-Batterien. Allerdings können trotz USB-Buchse meist Akkus im Gerät nicht aufgeladen werden. Die Laufzeit mit einem Batterie- oder Akkusatz ist unterschiedlich, liegt aber immer bei mindestens mehreren Stunden.

Was aber fast immer möglich ist, ist die Spannungsversorgung über ein Netzteil. Das beschränkt natürlich die Nutzung auf einen Ort, an dem auch eine Steckdose vorhanden ist.

Ausstattungsseitig gibt es durchaus Unterschiede bei den Handheld-Recordern. So finden sich ab und an praktische Extras wie Tuner und Metronome. Features wie Limiter zur Vermeidung von Verzerrungen und Hochpassfilter („Low Cuts“) zum Unterbinden tieffrequenter Störgeräusche gehören mittlerweile zum Standard.

Sehr praktisch ist, dass sich viele moderne Recorder über USB als Audio-Interface an PC oder Mac anmelden lassen!

Die Preisunterschiede von Handheld-Recordern sind nicht unerheblich. Neben der Ausstattung schlägt sich dieser in der Qualität nieder. Da wären zunächst die verbauten Mikrofone, die bei teureren Geräten schlichtweg hochwertiger sind. Bei den Oberklasse-Recordern kann die Klangqualität durchaus mit sehr ordentlichen Kleinmembran-Kondensatormikrofonen mithalten! Aber auch Handheld-Stereorecorder im Preisbereich von etwa 100 Euro können schon wirklich gute Aufnahmen erstellen. Die Budgetklassen zeigen sich auch in der Qualität der Gehäuse. Teurere Geräte vertragen schneller mal robuste Behandlung oder einen Sturz, meist ist mehr Metall verbaut. Und weil Taster, Schieberegler, Drehregler und Displays viel Geld kosten, sind Haptik und Bedienergonomie bei den meisten teureren Geräten einfach besser.

Art.-Nr. 458061 - Tascam DR-05X und / Art.-Nr. - 497555 Zoom H8
Art.-Nr. 458061 - Tascam DR-05X und / Art.-Nr. - 497555 Zoom H8

Aber nicht vergessen: Die Klangqualität der Technik ist nur ein Teil einer gelungenen Aufnahme. Deine Kenntnisse im Umgang mit dem Werkzeug sind ebenfalls wichtig. Mit ein wenig Erfahrung und wachsendem Wissen werden Aufnahmen immer besser.

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