Die wohl bekanntesten Handtrommeln sind die Bongos. Bongos (aus dem spanischen: Singen das Bongo) sind Trommeln afro-kubanischer Herkunft, die während der Kolonialzeit durch afrikanische Sklaven in Kuba eingeführt wurden. Sie werden immer paarweise verwendet. Ihr Schallkörper ist aus Metall oder Holz, leicht kegelförmig mit jeweils einem Schlagfell, während die Trommel am unteren Ende offen ist. Sie werden verschieden zueinander gestimmt: im Terz- bis Quintabstand.
Das Spielen erfolgt mit dem flachen Handballen, den Fingerkuppen oder mit Pauken- oder Holzstöckern. Mittels einer besonderen Handflächen- und Fingertechnik kann eine bemerkenswerte Virtuosität erzielt werden. Dank der Ausbreitung der lateinamerikanischen Tanzmusik sind sie ein Begriff für fast jedermann geworden und in das moderne Orchester eingezogen. Ihr Rhythmus akkzentuiert den Cha-Cha-Cha, gibt der Salsa ihren Schwung....
Als Djembe (gesprochen ´Tschembi´) wird die charakteristische Bechertrommel der Mandingo-Ethnie Guineas benannt. Sie ist wohl die populärste Trommel aus Afrika. Die kelchförmige Holztrommel ist mit einem rasierten Ziegenfell bespannt. Sie wird beim Spielen per Riemen um den Hals gehalten und mit beiden Händen gespielt. Am Rumpf werden zuweilen auch 1-2 Metallplatten angebracht, auf denen mehrere Eisenringe angebracht sind, die beim Spielen vibrieren. Beim Spielen bilden sich durch den Anschlag in der Mitte oder am Fellrand z.T. ungewohnte Klangnuancen, die dem europäischen Musikverständnis z.T. als ´unreine´ Töne erscheinen mögen. Das geht darauf zurück, dass das ästhetische Klangverständnis der Instrumental- und Vokalmusik Afrikas und Europas sich essentiell unterscheidet. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass Musikinstrumente in Afrika nicht nur zur Musikerzeugung dienen. Deshalb steht Klangreinheit und Melodieperfektion nicht im Vordergrund, sondern viele Musikinstrumente haben teilweise noch bis heute eine primär soziale Rolle im alltäglichen Leben.
Als Percussioninstrument in modernerer Musik wird heute die Djembe mit den Händen angeschlagen, wobei durch differenzierte Handstellung auf dem Fell die verschiedenen Klangfarben (tiefer Bass, mittlerer Open und hoher Slap) erzeugt werden. Dadurch kann die Djembe als Soloinstrument und als Begleitinstrument verwendet werden.
Auf den ersten Blick kommt die Bougarabou (gesprochen ´Bugarabu´) dem Erscheinungsbild einer Djembe sehr nahe. So ist auch sie mit einem einfachen und verständlichen Schnurspannsystem versehen. Ihre Form und die Kuhfellbespannung prägen ihren warmen, erdigen Klang, der an den Sound einer Conga erinnert. Das Tonspektrum reicht hier von tiefen, bassigen Klängen bis hin zu hohen, einer kleinen Conga ähnlichen, Tönen. Die spitzen, peitschenden Klänge, die man auf Bongos oder auch auf der Djembe erzielen kann, fehlen bei der Bougarabou gänzlich.
Die Tabla ist ein asymmetrisches Paar kleiner Trommeln, die in Zentral- und Nordindien, Bangladesh und Pakistan ihre Verbreitung fanden. Sie ist der Verbund aus einer konischen und einer zylindrischen Trommel, die jeweils mit einem Fell bespannt und verschieden gestimmt sind. Der Membrandruck und die Stimmlage der mit der rechten Hand gespielten, eigentlichen Tabla oder Dayan, wird über Lederriemen verändert, indem der Spieler unter dem Riemen sitzende Holzpflocke mit einem Hammer schlägt. In der Membranmitte wird ein schwarzer Punkt (aus Gußeisenstaub und Reis) aufgetragen, der die Klangreinheit garantiert. Die andere Trommel, die mit links gespielte Bayan, ist durch Schnüre gespannt, wobei die Fellspannung hier über kleine Kupferringe reguliert wird. Schlagfolgen, Anschlagformen (Handflächen, Handgelenk, Finger, Fingerkuppen) und Anschlagstellen sind sehr differenziert und erzeugen in ihrer Verbindung eine wahrlich ausgefallene Klangkaskade. Das Tabla ist der Hauptrhythmusträger der klassischen hinduistischen Musik und begleitet sowohl Gesang als auch instrumentales und solistisches Spiel.
Die Darbouka (aus dem arabischen) ist eine einfellige Bechertrommel, überwiegend verbreitet in den islamischen Regionen Asiens sowie im Mittleren Osten und Nordafrika. Herstellungsmaterialien sind vor allem Holz oder Metall. In Asien hält sie der Spieler im Stehen unter dem linken Arm oder im Sitzen zwischen den Oberschenkeln. Angeschlagen wird auf zweierlei Art: leicht gedämpft mit der Linken und stark mit der Rechten. Die Darbouka ist ebenso bekannt im klassischen wie im Folklore-Ensemble als auch in der Straßenmusik. Sie existiert in vielen Ländern unter diversen Namen und Variationen: als Dümbelek in der Türkei, Dombek im Iran, und Dombak in der persischen Kunstmusik. Im europäischen Orchester wurde sie zur Arabischen Trommel.
Die ´Sprechenden Trommeln´ bzw. Talking Drums (z.B. kalengu bei den Hausa /Nigeria, dondo bei den Akan/Ghanas) sind zweifellige sanduhrförmige Trommeln. Über ein System von Schnüren, die die beiden Felle miteinander verbinden, bringt man sie zum ´Sprechen´, indem der Druck zwischen ihnen verändert wird. Kieselsteine in der Trommel bewirken noch einen leisen Rasseleffekt. Das Instrument unterm Arm, presst der Spieler die ´Rede´ aus der Trommel. Sie imitiert die gesprochene Sprache.
In West- und Zentralafrika kommt sie in Paaren unterschiedlicher Größe vor, die frei stehen und deren ´Stimmen´ einander ergänzen. Sie werden mit einem gekrümmten Schlegel geschlagen. Hier spiegelt sich deutlich die enge Beziehung zwischen der phonetischen Kurve des Sprechens und der melodischen Kurve der Klänge wieder. Dank dieser Eigenschaft verwendet man in entlegenen, traditionellen Kulturen Afrikas die Talking drum als Kommunikationsmittel im Sinne unserer Massenmedien, wie z.B. von den die Akan Ghanas.
Die DoumDoum (gesprochen ´Dumdum´) ist der ´Herzschlag´ unter den afrikanischen Trommeln. Die DoumDoums oder Basstrommeln sind mit 2 behaarten Kuhfellen bespannt. Mit dem Schnurspannsystem lassen sich diese Trommeln einfach stimmen. Gespielt werden die DoumDoums mit einem Krummstock. Traditionell gibt es 3 Größen : Kenkeni (ca. ø30cm), Sangba (ca. ø36cm) und Djunumba (ca. ø40cm). Die DoumDoum wird hauptsächlich als Basstrommelbegleitung der Djembe eingesetzt.