Verarbeitung/Optik:
- Holz, Lackierung, Bindings, Rückseite - alles wunderbar und fehlerfrei verarbeitet
- das Teil ist schwerer, als man annehmen würde
- die Mechaniken sind gut, selbst ohne Feinstimmer kommt man schon sehr weit, chromatisches Stimmgerät ist dennoch vonnöten
- die Akkordtasten sind leichtgängig, hier verhakt nichts, auch wenn man nicht mittig darauf drückt, die Geräuschentwicklung (vor allem beim Loslassen) ist gering, das habe ich bei anderen Autoharps schon deutlich lauter erlebt
- Am besten gleich den - ebenfalls hochpreisigen - Koffer mitbestellen, dann ist die Harp transportabel und immer gut geschützt
Klang:
- Harfen-/Zither-ähnlich, Schwerpunkt liegt auf mittleren und hohen Tonlagen, Basssaiten sind auch bauartbedingt nicht wirklich tief und bei einigen Akkorden fast komplett abgedämpft
- die Lautstärke ist nicht besonders hoch, für Weihnachtslieder im kleineren besinnlichen Kreis reicht es gut, darüber hinaus kommt es auf das weitere Arrangement an
- schönes, langes Sustain
- der passive Tonabnehmer ist ok (über Gitarrenverstärker clean ausprobiert), verzerrt geht auch, matscht aber stark im Akkordbetrieb
- Auch ohne Instrumentenkenntnis kann man nach ein paar Minuten schon einige einfache Lieder spielen. Akkorde sind schnell herausgesucht und mit sanft beherztem Druck auf die leichtgängigen Akkordtasten und sanftem Streichen mit den Fingernägeln über die Saiten klingt es (fast) auf Anhieb professionell.
- Ein Manko der 21chörigen Autoharps bleibt: Man hat leider u.a. keinen E Dur-Akkord, der in der zeitgenössischen Musik nun nicht sooo selten vorkommt. Für mich unverständlich.
Fazit: Ein schönes Instrument mit einer Klangcharakteristik, die man in Mitteleuropa selten hört. Aufgrund der superflachen Lernkurve lädt das Teil zum Spielen, Begleiten, Komponieren förmlich ein - auch ohne musikalische Vorkenntnisse.
Qualität und guter Ton hat seinen Preis, den ich bei der Oscar Schmidt OS110 21FNE Autoharp jedoch absolut gerechtfertigt sehe.