Pedaltrain Novo 18 Tc

Wie bei allen Pedalboard-Lösungen kommt es natürlich auch hier darauf an, wie man das Ganze anlegt: Will man alles superordentlich einrichten, verkabeln und befestigen oder begnügt man sich mit Klett & Kabelsalat? Ist letztlich natürlich eine Frage der persönlichen Vorlieben; ich gehöre jedenfalls der ersten Fraktion an und tausche auch nicht ständig Pedale aus. Dazu lege ich Wert auf eine vernünftige Stromversorgung und eine Patchbay für alle Anschlüsse zum und vom Brett.

Vor diesem Hintergrund ist das Pedaltrain Novo 18 TC, würde ich sagen, so lala. Hier meine Pros & Cons:

Pros:
1) Leicht und einigermaßen gut verarbeitet.
2) Befestigung der Geräte mittels Klettband oder Double Lock problemlos möglich.
3) Guter Aufstellwinkel = gute Bedienbarkeit einzelnen Effekte, wenn man keinen Switcher verwendet.
4) Case ist sehr gut.

Cons:
1) Das einfache Rail-Design mag zwar altbewährt sein, unterstützt die Kabelführung unter dem Brett aber nicht besonders gut. Da sind durchgehende Flächen mit Löchern m.M.n. besser.
2) Die Hohlstangen an den Seiten erschweren Modifikationen wie das Anbringen von Griffen zwecks einfacher Herausnahme aus dem Case. Außerdem könnten Griffe sowieso dabeisein ;-)
3) Wenn man Klett nur ungern verwendet, kommt man um Bohren nicht herum, um z.B. ein Netzgerät ordentlich zu befestigen, also in dem Fall zu verschrauben. Da braucht es dann in den meisten Fällen externes Zubehör.
4) Keine vorgefertigte Montagemöglichkeit für eben Netzgerät/Stromversorgung und Patchbays. Das haben andere Hersteller besser gelöst.
5) Überhaupt Flaute auf dem Zubehör-Sektor, damit man eine All-In-One-Lösung hat, innerhalb derer alles mit allem zusammenpasst.
6) Preis/Leistungs-Verhältnis durchschnittlich.

Also: Für alle Pedanten und Brett-Tüftler, wie ich finde, nicht unbedingt die beste Lösung. Für alle anderen wahrscheinlich mehr als ausreichend.

Grundsätzlich finde ich die Idee und das Konzept hinter den Pedaltrains so simpel wie auch clever.
Zum Einsatz und zum Handling muss man sicher nicht mehr viele Worte verlieren, zur Verarbeitung jedoch möchte ich ein paar Worte verlieren.

Es kann sein, dass ich besonderes Glück habe oder dass ich vielleicht ein bisschen zu pingelig bin, aber bis ich mein aktuelles Board in den Händen hatte, hat es drei Anläufe gebraucht. Entweder war die Lackierung sehr schlecht ausgeführt oder es fehlten die Gummifüsse am Board. Bei meinem jetzigen ist die Lackierung ebenfalls nicht berauschend,die Schweißnähte sind alles andere als sauber ausgeführt und das Absägen der Aluleisten im rechten Winkel ist scheinbar auch nicht so leicht.

Das tut alles der Funktion keinen Abbruch, allerdings erwarte ich für 200¤ eigentlich schon eine halbwegs vernünftige Arbeit des Herstellers und eine entsprechende Qualitätskontrolle, bevor die Produkte in den Handel gehen.

Das Musikhaus Thomann kann dafür nichts, der dreimalige Austausch wurde natürlich anstandslos durchgeführt, aber dieses Hin- und Her könnte man sich sparen, würde der Hersteller sauberer arbeiten.

Das Ding ist sicher keine Raketenwissenschaft. Es ist ein leichtes und verhältnismäßig kleines Pedalboard. Ich habe darauf einen größeren Loopswitcher und zehn Pedale, darunter eine Patchbay und ein Netzteil. Ich hatte vorher ein größeres derselben Firma und einige Pedale in größerem Format. Das alles bin ich losgeworden und habe mir dieselben Effekttypen, nur in kleinerem Format, wieder geholt. Nun habe ich ein gut transportables und handliches Pedalboard, das auf kleinen Bühnen nicht gefühlt die halbe Fläche in Beschlag nimmt.