Ich habe mir mit meiner Bewertung nun einige Monate Zeit gelassen, aber letzten Endes komme ich zu keinem besseren Urteil. Und ja, ihr dürft mir gerne fleißig Daumen runter Bewertungen geben, das halte ich aus und das wird zwischenzeitlich ja schon en vogue.
Zunächst habe ich mich über die Preis- und Vertriebspolitik des Herstellers geärgert:
Ich habe zunächst die Demo Version installiert, um zu sehen, ob die Software grundsätzlich auf meinem Rechner läuft. Danach habe ich mich relativ schnell (zu schnell) für die BIAS FX 2 Professional Version entschieden, da ich dachte, dass müsste reichen und die Software auch gleich brav lizenziert.
Dann bin ich gleich daran gegangen einige Presets zu basteln.
Nach einiger Zeit konnte ich dann auf die meisten meiner Presets nicht mehr zugreifen. Diese waren nur noch ausgegraut zu sehen.
Offenbar war noch eine gewisse Zeit durch die anfängliche Installation der Demo Version die Elite Ausführung aktiv und danach fiel ich auf die magerere Professional Ausführung zurück. Es war dann auch nicht mehr möglich die alten Elite Presets wenigstens mit Professional kompatiblen Amps und Effekten umzubauen. Nein! Die lagen jetzt als unveränderbare Speicherleichen in meiner User Bank.
Ich dachte O. K. vielleicht gibt es ein Upgrade von der Professional- auf die Elite Version. Das gab es auch auf der Positive Grid Herstellerseite, aber zu einem höheren Preis, als die komplette Neuanschaffung der Elite Vollversion bei Thomann gekostet hätte. Das nennt man mal Dienst am Kunden liebe Fa. Positive Grid!
Aber wäre da nicht der exzellente Service des Thomann Teams, die mir die Professional Version wieder zurückgenommen haben, sodass ich dann aufs Neue die Elite Version erwerben und dadurch wieder meine alten Presets in die Arme schließen konnte.
So jetzt könnte ich eigentlich zufrieden abschließen mit:
Es lassen sich damit ganz nette Sounds basteln, die Bedienung ist unkompliziert, etc.
Leider nein, denn aufgrund der nervtötenden Latenz ist die Software für mich einfach unbrauchbar.
Unbrauchbar für Aufnahmen, unbrauchbar für das Spielen zu Jamtracks, eigentlich unbrauchbar für alle Anwendungsmöglichkeiten.
O. K. ich gebe zu, ich habe nicht den allerneuesten Raketen Computer mit den schnellsten Komponenten, jedoch einen gut ausgestatteten PC, der ein paar Jahre auf dem Buckel hat, aber bislang noch mit den speicherhungrigsten Anwendungen fertig geworden ist (i7, 32GB Arb. Sp., schnelle SSD Festplatte, etc.).
Ich habe Soundkarten getauscht, es mit verschiedensten Interfaces ausprobiert (Native Instruments, Focusrite, Postive Grid Riff, etc.), ein eigenes nur für diese Anwendungen, ansonsten unbelastetes Betriebssystem (ohne Antivirensoftware, bzw. alles was bremsen könnte im Dualbootsystem eingerichtet. Es hat alles nichts geholfen.
Auf weitere Details betr. Puffergrößen, Treiber, etc. etc. will ich gar nicht näher eingehen.
Fazit: Ich werde BIAS FX 2 Elite von der Festplatte deinstallieren und die Ausgabe von knapp 200.- Euro zuzüglich PC Umbau und Kosten für Interfaces etc. als Lehrgeld verbuchen.
Ich habe seit ein paar Wochen den Hotone Ampero Mini mit zugehörigem Softwareeditor an meinem PC, der klingt m. E. genauso gut wie die Positive Grid Lösung, ist vielseitiger und ich kann zu Jamtracks spielen, aufnehmen, whatever mit einer kaum feststellbaren Latenz.
Leider war es die falsche Reihenfolge. Aber aus Fehlern lernt man bekanntlich.