Hatte die ART 310A für meinen Proberaum (Gesang, Akustikgitarre und Keyboard) bestellt und gegen andere Boxen in dieser Preisklasse getestet.
Die Verarbeitung ist RCF-typisch tadellos und die Ausstattung angenehm minimalistisch: Es gibt auf dem rückseitigen Anschlußfeld einen Eingang (XLR oder Klinke) sowie eine XLR-Buchse zum Durchschleifen des Signals. Neben dem Volume-Poti gibt es zwei versenkbare Schalter zur Auswahl des Eingangssignals (Line/Mic) und einer rudimentären Klangregelung (Flat/Boost). Mehr hätte ich für meinen Anwendungsfall nicht gebraucht.
Was mir an diesem Lautsprecher am besten gefiel war der ausgewogene und saubere Klang - keine Überbetonung bestimmter Frequenzen, kein Mittenloch, keine blecherne, schrille oder fehlende Höhen. In der Produktbeschreibung fehlt ein Hinweis auf die ungewöhnliche hohe Trennfrequenz bei 1.8kHz was den angenehm runden und warmen Klang erklärt.
Die Leistung ist für kleine Räume wie erwartet mehr als ausreichend - es ließen sich damit auch problemlos private Feiern beschallen oder Kneipengigs bestreiten. Alleinunterhalter, kleine Akustikbands und DJs dürften mit diesen Boxen bestens bedient sein; sie spielen tief genug um auch ein Keyboard sauber abzubilden und solange man keine Tiefbässe oder hohe Pegel benötigt kommt diese Box auch ohne Subwoofer aus.
Beim direkten Vergleich mit einer Yamaha DBR 10 konnten wir keine deutlichen Unterschiede im Klang feststellen; je nach Tonquelle gefiel uns mal die eine und mal die andere Box besser.
Zwei Kritikpunkte gibt es :
1. Aus der Box kommt im Leerlauf ein leises, helles Rauschen das sich allerdings nicht ändert wenn man am Volume-Poti dreht oder eine Signalquelle anschließt. Scheint üblich zu sein bei Class D-Verstärkern. Dieses Rauschen ist nur unmittelbar an der Box zu hören; bereits mit 1m Abstand oder üblichen Hintergrundrascheln ist es nicht mehr wahrzunehmen. Für den Live-Einsatz oder im Proberaum kein Manko, es könnte aber manche Anwender im Studio stören.
2. Die Optik ist Geschmacksache; mir gefallen Boxen mit durchgehendem Akustikschaum oder Frontgitter besser. Die Yamaha DBR10 hat aufgrund der kompakteren Maße und des Gitters bei mir das Rennen gemacht.