Kommentar nach 2 Tagen:
Als alter Saxer, spiele ich schon seit dem WX5 von Yamaha (1997) EWI's. Danach noch den AKAI 40000 s (Yamaha stellte die Produktion der WX Serie ein, aber die Technik der Aerophone EWI's mit dem Pitchbend Stab ins Mundstück hineinragend und auf dem Blatt aufsetzend, erinnert mich schon sehr an den WX5, da haben die Rolandleute sicher Patente erworben) und sofort nach Erscheinen das Aerophone AE 10. Alles richtig gute Instrumente.
Aber das Aerophone Pro scheint mir das bisher rundeste und perfekteste Paket eines EWI überhaupt, vom reinen Spielen eines EWI's, der Bedienung , den unzähligen Möglichkeiten der Verwendung und auch von den Unmengen super Sounds (extrem toll!!!!), das wirklich im täglichen Musikschaffen sehr hilfreich ist und richtig inspiriert. WOW.
Rundherum eigentlich für mich die "Nummer 1" aller EWI-Fabrikate zur Zeit mit Abstand!
Das einzige was ich "vielleicht " ein kleinst-wenig bemängele, ist die harte notwendige Druckstärke der Ab, Eb, und auch der hohen Tasten (3. Okt.), Eb, E, F, FIS, die extrem präzise gegriffen werden müssen, um den Ton zu erzeugen. Auch das Rutschen vom tiefen C# zum Eb und umgekehrt ist noch hakelig.
Ich nehme aber an, dass mit laufender Benutzung des Instruments und speziell dieser Tasten, es zu einem Einspielen kommt(Habe Ähnliches beim Aerophone AE 10 erlebt).
Aber eh klar, jedes Instrument hat seine Besonderheiten, die man einfach üben muss, wenn man high performen will.
Fazit:
Ich bin vollständig glücklich mit dem Aerophone Pro trotz des Preises (und der ist absolut gerechtfertigt!) und sowas habe ich nur ganz selten erlebt! Trotzdem:
Ich spiele extrem schnelle superfiese Lines: Zu langsam das Teil, immer noch. Da geht es nicht um irgendwelches Blas-Controlling Besonderheiten, sondern um Synth-Probleme der Latenzzeit, Töne mit dem Rechner umzusetzen. Klar es geht um den Natural Synth. Da hilft nur ein besserer Chip: UND DER FEHLT. Also wenn ihr das AE 10 gespielt habt: KEINE VERBESSERUNG. SCHADE SCHNÜFF! Ansonsten gutes Teil, wenn ihr AE 10 spielt auf jeden Fall ein Enhancement.
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Nun nach 7MONATEN
Bewertung nach 7 Monaten
Bewertung 2: Alles vorher gesagter gilt ABER:
Ich spiel das Teil nun wirklich intensiv und länger als ein halbes Jahr, also möchte euch nun ein langes informatives Beurteilung des Aerophone AE30 Pro anbieten.
1) Nur mit dem Editor und bearbeiten der Usersounds (kopiert aus der Soundbibliothek des AE) bekommt man für Gigs brauchbare Sounds.
Allein mit dem Equalizer, Reverb, Anblas-Kurfen und Bend down kann man ne Menge machen,
2) Das Griffbild wie schon oben bemängelt ist echt mittlere Katastrophe:
Wenn ihr kleine Hände habt, ist es äußerst schwer bei schnellen Passagen das tiefe Bb oder H zu überhaupt sauber treffen. Diese Tasten liegen sehr weit außen, aber eben nicht als verstellbaren (vorsichtig biegen) Block, wie am Sax sondern eben statisch fixiert. Für Frauen sicher manchmal unspielbar weil zu entfernt für den linken kleinen Finger. Aber natürlich erst mal ausprobieren!
Die oben schon bemängelten Tasten, welche mit dem linken Handrist (D,D#,E,F,F#) angesteuert werden, bleiben viel zu hart vom Druckpunkt her. Ein leider scheinbar positives Moment der gesamten Tastatur des AE 30, auch nach 7 Monaten keinerlei Ermüdungserscheinungen der Druckpunkt bleibt exakt gleich (Sehr, sehr gut).
ABER meine Hoffnung , dass beim andauernden Benutzen (3-4 STD pro Tag) die oberen Tasten besser flutschen, Pustekuchen. (Wie beim AE 10)
Da muss Roland nacharbeiten definitiv.
Dasselbe, aber gemilderte Bild der Tasten bei G#, D# und C in der untersten Oktave: Sie flutschen einfach nicht und werden es vielleicht nie. Ihr müsst hier also ein bisschen ein neues Instrument spielen lernen. Noch heute "hänge" ich bei sehr schnellen Jazzpassagen manchmal am G# oder D# oder schaffe den Übergang von tiefen C zu Eb nur schleifend.
Arghhhh da war das AE 10 so viel besser!
Aber ANSONSTEN ein Traum das Instrument, absoluter, na ich sollte sachlich bleiben...
Für Profis oder sehr gewiefte Amateure und Semiprofis, ein MUSS.
Anfänger, oder Gelegenheitsspieler sollten die Finger von dem Teil lassen, (Ich kenne das AE 20 nicht, vielleicht ist dort alles anders, sieht mir aber nur wie eine Kopie des AE 30 aus, mit abgespeckter Elektronik und Software.)
Gerade Editor App funkt erstklassig Da kann man an den Usersounds drehen bis der Kopfhörer nicht weiß, ob implodieren oder explodieren soll. Aber so richtige Hüllkurven könnt ihr nicht erstellen(sind als Auswahl vorgegeben), vielleicht habe ich es auch noch nicht gefunden.
Über die Midi-Schnittstelle kann ich nix palavern, aber ich hab noch diverse Hardware. das Zeugs flansche ich in nächster Zeit an, um Loops mit mehreren Spuren zu basteln usw..
Also immer noch eine klare Kaufempfehlung und viel zu tun für den ambitionierten EWI und Sax Enthusiasten.
Ach ja die Probleme der Druckpunkte oder des Freilaufs der Tasten habe einigermaßen gelöst. Darf ich aber nicht sagen wie, ihr könntet das Teil beschädigen. Also Servus sag ich aus Berlin. Uff war echt Arbeit!