Ich habe die »Schaller Lyra GD Acrylic« für meine betagte -Yamaha-Konzertgitarre angeschafft in der Hoffnung, dass das leidige Stimmproblem mit den vorhandenen Mechaniken ein Ende findet. Beim Bedienen der alten Mechaniken gab es ständig Sprünge und gelegentlich ein Knacksen. Perfekte Stimmung war Glückssache.
Beim Auspacken fällt auf, dass die Schallermechaniken wunderschön, deutlich schwerer, makellos und besser verarbeitet als die alten Mechaniken sind. Irritierend ist, dass die beiden innenliegenden Löcher für die Schrauben (in der Verpackung befanden sich 9 statt 8 Schrauben) gar nicht mit den vorhanden Bohrlöchern übereinstimmen, sondern diese völlig verdecken. Habe mit einem mulmigen Gefühl im Bauch vier neue Löcher gebohrt. Bei einer hochwertigen Gitarre würde ich das dem Fachmann überlassen. Die Mechaniken passen so exakt, dass ich sie vor dem Anschrauben nur mit Mühe wieder entfernen kann.
Erster Eindruck: Die Schaller-Mechaniken benötigen im Vergleich zu den Vorgängermechaniken bei der Bedienung mehr Kraft, sie funktionieren absolut spielfrei (ohne Sprünge) und sind sehr feingängig (Übersetzung 1:16). Zu meiner Freude lässt sich die Gitarre jetzt problemlos stimmen und hält die Stimmung - auch mit nagelneuen Saiten - bis zum Schlussakkord. Die widerspenstige G-Saite ist kein Problem mehr. Das Umstimmen der tiefen E-Saite auf D ist ein reines Vergnügen. Das Stimmen nach Gehör ist ein Kinderspiel und sehr erfolgreich, was die Kontrolle mit dem Stimmgerät beweist.
Fazit: In Anbetracht dessen, dass ich mich bisher jahrzehntelang mit der Stimmung dieser Gitarre herumgequält habe, ist diese Erfahrung eine wahre Erlösung, die mir jeden Cent wert ist. Warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen und habe mir den Ärger erspart? Der Kalauer »Die meiste Zeit seines Lebens stimmt der Gitarrist vergebens.« ist widerlegt.