Ganz bewusst habe ich mir das teuerste Kunststoffblatt bestellt, das hier zu haben ist, weil ich es einfach mal wissen wollte. Ich spiele in der Regel Fiberreed Carbon S auf Mundstücken Otto Link 6*, ESM 7* und Kai Siebold 7* Preference. Wenn es kräftiger zugehen muss, etwa im Musikverein im Clinch gegen Tuba und Tenorhorn, dann ist es ein Blatt Fiberreed S Copper. Das Carbon hat einen knalligen Sound und ist extrem modulationsfähig, das Copper klingt weicher, ist stabiler und voller als das Carbon.
Damit zum Silverstein Ambipoly Jazz Tenor 1.5+ – eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Der Sound ist einzigartig. Ein runder und warmer Klang, volle Klangfarbe in jeder Lautstärke und in jeder Tonlage, hier stimmt die Werbung. Die schlechte: Das Silverstein ist extrem hart. Was als 1,5 angeboten wird, entspricht einem H. Selbst die weiche Version verlangt nach einem Profi, der neben seinen zwei Lungenflügeln noch einen Kompressor zur Verstärkung hat. Und das, obwohl ich mich exakt an die Einspielvorschriften gehalten habe. Da ich das Blatt nicht umtauschen kann, ruht es jetzt in einer Schatulle – und harrt der Wiederauferstehung, wenn ich bis ich ein paar Jahre mehr Spielpraxis habe. Der Sound ist es wert.