Der Sound Devices MixPre-10 II vereint einen Multitrack-Fieldrecorder, einen Audio-Mixer und ein USB-C Audio-Interface in einem mobilen Gehäuse. Als weltweit erstes Audio-Interface kann der MixPre-10 II echte 32 Bit Float-Aufnahmen erstellen und via USB-C an den Rechner streamen. Bis zu zwölf Kanäle können gleichzeitig verarbeitet werden: Neben den zehn Analog-Eingängen (acht Kashmir-Mikrofonvorstufen und ein Stereo-Aux/Line-Eingang), kann zusätzlich der Stereo-Summenbus (L/R-Mix) auf SD-, SDHC- oder SDXC-Karten geschrieben werden. Der Clou ist aber, dass sich das MixPre-10 II über optional erhältliche Plug-Ins um anwenderspezifische Funktionen erweitern lässt: Es gibt ein Musician-Plug-In, das aus dem Interface eine mobile Mini-DAW macht, es gibt ein Ambisonics-Plug-In, ein Plug-In zur Nebengeräuschunterdrückung bei Location-Aufnahmen und das Auto-Mix-Plug-In MixAssist, das zum Beispiel bei Podcasts mit mehreren Personen die Lautstärke der Mikrofone automatisch regelt.
Der Sound Devices MixPre-10 II ist in der Lage, Audio-Content mit bis zu 192 kHz Sampling-Rate und 32 Bit Float aufzunehmen. Der Batteriebetrieb läuft über acht handelsübliche AA-Batterien. Da der MixPre-10 II vollgepackt mit professionellen Funktionen ist, gibt es verschiedene Betriebs-Modi: Im vereinfachten Basic-Modus übernimmt der MixPre-10 II viele Einstellungen automatisch, erstellt wird eine Stereo-Audioaufnahme mit 48 kHz/24 Bit. Im Advanced-Modus hat der versierte Anwender dann vollen Zugriff auf alle Parameter, zum Beispiel die Möglichkeit der 32 Bit Float-Aufnahme. Diese Vielfalt an Funktionen lässt sich, dank Transport-Joystick, Touchscreen und dem seitlichen Drehrädchen, dennoch schnell und intuitiv bedienen. Über die Wingman-App (Android und iOS) lässt sich der MixPre-10 II sogar vom Tablet oder Smartphone via Bluetooth steuern und zusätzlich lässt sich über die USB-A-Buchse eine Tastatur, ein MIDI-Controller oder eine Festplatte anschließen – Sound Devices hat einfach an alles gedacht.
Der MixPre-10 II hat viele Funktionen an Bord, die speziell im Bereich der professionellen Film- oder TV-Produktion benötigt werden: BNC Ein- und Ausgang für Timecode- oder Word-Clock-Signale, spezielle Schraubgewinde für die Montage des Recorders zwischen Kamera und Stativkopf; der dafür benötigte Innensechskantschlüssel ist dabei sicher hinterm Batteriefach am MixPre-10 II verstaut. Diese Features und viele weitere Funktionen machen den MixPre-10 II zu einem waschechten Profiwerkzeug. Aber auch für den Recording-Novizen ist er interessant, denn der MixPre-10 II ist – dank Basic-Modus und optionalen Plug-Ins – in der Lage, mit dem Anwender mitzuwachsen.
Die Firma „Sound Devices“ wurde 1998 von den drei ehemaligen Shure-Mitarbeitern Matt Anderson, Jon Tatooles und Jim Koomar gegründet. Lag der Fokus anfangs auf hochwertigem Audio- und Video-Equipment für die Film- und TV-Produktion, werden zunehmend auch Produkte für den Musiker entwickelt. Allen Sound-Devices-Entwicklungen gemeinsam ist der höchste Anspruch an Klangqualität und Zuverlässigkeit: Laut der in Reedsburg and Madison (Wisconsin) ansässigen Firma kommen die Produkte „auf den höchsten Bergen, in der tiefsten Wüste und im feuchtesten Regenwald“ zum Einsatz. Audio-Content, der mit einem Sound-Devices-Recorder aufgenommen worden ist, haben wir vermutlich alle schon gehört, zum Beispiel im Oskar-prämierten Film „LaLaLand“ oder der TV-Serie „Game Of Thrones“!
Jeder, der unabhängig von einer Steckdose absolut hochwertige Audioaufnahmen erstellen möchte, wird am Sound Devices MixPre-10 II seine helle Freude haben. Wer am Filmset bisher mit nicht vorhersehbaren Pegelsprüngen gekämpft hat, kann sich dank der 32-Bit-Float-Aufnahme nun voll auf die Qualität der Signale konzentrieren und muss nicht ständig die Pegel-Meter im Auge haben. Die hohe Systemdynamik von 142 dB und die starken +76 dB Gain der Vorverstärker erfreuen den SFX-Produzenten. Wer nächtliche Natur-Atmos aufnimmt, weiß jedes Dezibel saubere und rauschfreie Verstärkung zu schätzen. Mit dem Musician-Plug-In wird aus dem MixPre-10 II dann eine DAW zur Musikproduktion im Miniformat. Wer als Youtuber zeitweise mit mehreren Mikros arbeitet, erweitert sich den MixPre-10 II mit dem MixAssist-Plug-In und kann sich dann auf den Inhalt konzentrieren, der MixPre kümmert sich um die Aufnahme.
Bei der Analog/Digital-Wandlung eines Audiosignals entscheidet die Bittiefe, wie viele Dynamikstufen dem System zur Verfügung stehen (bei 24 Bit sind das 16.777.216 Stufen). Sind diese Dynamikstufen ausgereizt, steht für ein zu lautes Signal – vereinfacht gesagt – keine Zahl mehr zur Verfügung, die diesen Pegel beschreiben könnte. Das Signal wird oberhalb der 0dBFS-Grenze „abgeschnitten“, die Folge: digitale Verzerrung. Bei 32 Bit Float stehen dem System zwar ebenfalls nur 24 Bit zur Verfügung, diese Dynamikstufen werden aber – wieder vereinfacht gesagt – in den Bereich geschoben, wo sie benötigt werden. Es stehen theoretisch Werte für eine Dynamik von 1680 dB zur Verfügung, was weit außerhalb dessen liegt, was unser Gehör und unser Audio-Equipment verarbeiten kann. Bei einer 32-Bit-Float-Aufnahme limitieren nur noch das angeschlossene Mikrofon und die Vorstufe die Systemdynamik. Der Ausgang der Mikrofonvorstufe kann den AD-Wandler nicht mehr übersteuern.