Mit dem BUS+ stellt SSL seinen legendären Bus Kompressor als Hardwaregerät auf Grundlage seiner Originalschaltung vor. Erstmals verbaute SSL ihn 1976 in das Mischpult 4000B. Seitdem veredelte er unzählige, weltbekannte Produktionen und erhielt so seinen Spitznamen „The Glue“. Alle Drehregler sind beim BUS+ gerastert – so steuert er Parameter sehr präzise. Komprimiert werden kann über die Betriebsmodi Stereo, S/C Stereo, Dual Mono und Mitte/Seite – außerdem stellt der BUS+ unterschiedliche Charakteristiken zur Verfügung, die man sogar miteinander kombinieren kann. Der BUS+ beherbergt außerdem einen parametrischen 2-Band-Dynamik-EQ mit den Reglern HF und LF-Gain sowie Side-Chain-Ein- und Ausgänge und auch einen Transient Expander. Mit dieser Ausstattung fügt er erfolgreichen Produktionen mehr Punch hinzu, und das mit Präzision.
Der BUS+ bietet drei verschiedene Charakteristiken für die Kompression: Die Einstellung „4K“ stellt den „unbalanced Sound“ der 4000er Mischpultserie von SSL nach. Sie verfügt über variable, harmonische Übersteuerungsanteile. Wer auf die harmonischen Verzerrungen im Tiefbass verzichten möchte, greift auf die Einstellung LOW THD zurück. Für eine gemäßigte Kompression und eine ausschließliche Auswirkung auf den Sidechain selbst macht man von der Einstellung „F/B“ Gebrauch. Der dynamische EQ verarbeitet Signale nur, sobald sie einen einstellbaren Threshold überschreiten. Der statische LF Gain senkt oder verstärkt den Bass um 10dB, während ein paralleler HF Gain im Stereo-Modus verwendet werden kann. Den Make-Up Gain schaltet man bei Bedarf auf „Post D-EQ“.
Der BUS+ richtet sich an alle Engineers und Produzenten, die nach einem Kick für ihre aufwendig produzierten Hits suchen. Dieses Hardwaregerät bringt den klassischen SSL-Sound, der sich bereits in unzähligen Produktionen bewährt hat. Im 19"-Rack nimmt der BUS+ 2HE ein. Unter den hochqualitativen Bauteilen, die für SSL eine Selbstverständlichkeit darstellen, befinden sich die 2181 THAT VCAs. Sie verstärken und dämpfen exponentiell bei geringer Signalverzerrung über einen weiten Bereich hinweg. Die präzise Steuerung der BUS+-Parameter erreicht man über einen Mikroprozessor, der die jeweiligen Positionen der Drehregler für die komplett analoge Schaltung „übersetzt“. Die Regler Make-Up, Threshold und Dry/Wet sichern so eine feine Auflösung von 31 Positionen.
Solid State Logic (SSL), ein britischer Hersteller von High-End-Mischpulten und -Hardware, der 1969 von Colin Sanders gegründet wurde, hat seinen Sitz in Begbroke, Oxfordshire. Zunächst befasste sich das Unternehmen mit der transistorisierten Steuerung von Kirchenorgeln, daher der Name Solid State Logic. Ende der 70er-Jahre begann mit der 4000er-Serie der Siegeszug der großen Mischpulte, später waren noch die 6000er- und die 9000er-Serie erfolgreich und in unzähligen Tonstudios auf der ganzen Welt im Einsatz. 2005 wurden Peter Gabriel und David Engelke Mehrheitseigner der Firma, die 2017 an die Audiotonix Group verkauft wurde.
Der BUS+ von SSL ist ein erstklassiges Studiogerät, das nicht nur höchste Audioqualität und Präzision bietet, sondern auch praktische Funktionen für den zuverlässigen und flexiblen Einsatz in jeder Studioumgebung mitbringt. So kann man bei längeren Sessions etwa einen Sleep-Mode einrichten, der sich bei Nichtnutzung automatisch aktiviert und den Stromverbrauch reduziert. Wer möchte, kann zudem das Meter individuell kalibrieren. Über ein Ratespiel kann der interne Transient Expander freigeschaltet werden. Hierfür müssen die Tasten CH1 IN, HF BELL, HF FAST, und LF FAST gleichzeitig gedrückt werden. Anschließend muss die rot blinkende Taste MODE betätigt werden. Nun muss eine Farbsequenz eingestellt werden, die der BUS+ zufällig gewählt hat. Liegt man richtig, so kann man statt des dynamischen EQs temporär den Transient Expander verwenden. Mit einem „Deep Factory Reset“ kann man diese Funktion wieder zurücknehmen.