Nach über 20 Jahren Pause habe ich mir dieses Sopransaxophon gekauft. Damals spielte ich Tenor und Alt; Soprane waren damals gewöhnlich noch gerade und somit - für meinen Geschmack - weniger "cool". Als ich dieses gebogene Sopransaxophon von "Startone" zu einem erschwinglichen Preis gesehen habe, konnte ich nicht widerstehen: Denn auch bei anderen Musikinstrumenten haben sich meine persönlichen Präferenzen von der "bigger is better" Mentalität gelöst, sodass ich heute die Vorzüge von möglichst kompakten, portablen Instrumenten zu schätzen weiss (beispielsweise Taschentrompete, Ukulele).
Für den Preis ist das Instrument von Thomanns Hausmarke "Startone" sehr gut verarbeitet. Einzig am Verbindungsstück zwischen Rohr und Trichter sind relativ grobe Werkzeugspuren oder sonstige Kratzer sichtbar; ansonsten sieht man dem Instrument seinen günstigen Preis überhaupt nicht an.
Auch die Tasten funktionieren alle, wie sie sollen. Nur die Oktavklappenöffnung bleibt bei meinem Exemplar manchmal hängen; vermutlich/hoffentlich lässt sich dies noch irgendwie besser einstellen. Ansonsten sehe ich keine nennenswerten Qualitätsunterschiede zu meinem Yamaha YTS62, das damals wie heute noch immer um die 3000 Euro kostet.
Insgesamt ist das Sopransaxophon wohl etwas schwieriger zu spielen als ein Alt oder Tenor. Nichtsdestotrotz entdecke ich am Sopran auch einige Vorteile: Insbesondere empfinde ich es als Vorteil, dass es kleiner und leichter ist, was nicht nur den Transport, sondern auch das Spielen erleichtert. Zusätzlich sieht die gebogene Variante genauso cool aus wie seine grösseren Geschwister, ist aber auch einfach unendlich süss.
Der mitgelieferte Koffer schützt das Instrument ausreichend vor Stössen, er kann auch als Rucksack getragen werden. Statt der obligaten weissen China-Handschuhe hätte man dem sonst doch recht vollständigen Paket besser ein Durchziehwischtuch beigelegt, um das Instrument von Innen zu reinigen.
Der im Umfang enthaltene Tragegurt mag einem Kind passen, für einen Erwachsenen ist er um den Hals zu eng und gleichzeitig zu lang, um das Instrument vor dem Mund zu halten. Mit den Blättern konnte ich ebenfalls wenig anfangen; viel besser ist das von Thomann gratis beigelegte Fiberreed von Harry Hartmann.
Insgesamt scheint mir das Instrument und sein Zubehör für den Preis sehr gut: Es ermöglicht den (Wieder-)Einstieg auch für Leute, die dafür nicht mehrere tausend Euro ausgeben können oder wollen.