Audio-Synchronizer, Timecode-Geräte und Master Clock Generatoren sind Geräte, die sehr verschiedene Dinge im Bereich der Synchronisation abdecken, denn die ist ein weites Feld. Und gerne werden hier einige Sachen verwechselt.
Synchron bedeutet „gleichzeitig“ (eigentlich „zusammenzeitig“). Ein Synchronizer ist also ein Gerät, das dafür sorgt, dass etwas genau gleichzeitig passieren kann.
Synchronisation ist wirklich komplexe Materie. Non-Drop-Framerates, Pull-Downs, Interface-Jitter, AES11-Timecode-Embedding und viele Spezialitäten mehr sind nicht in zwei Sätzen erklärt.
Beim Kauf eines Synchronizers hilft daher gerne das Thomann-Team. Unter 09546-9223-30, studio@thomann.de oder per Chat gibt es Beratung zum Thema Synchronisation und Clocking.
Hilfreich ist natürlich auch die 30-Tage-Money-Back-Garantie. Und selbstverständlich gilt die 3 Jahre Thomann Garantie auch für alle Produkte aus dem Bereich Synchronizer/Clock-Generatoren.
Digitalverbindungen müssen synchronisiert sein. Dadurch schlagen alle „im gleichen Takt“. Das ist wichtig, um Probleme zu vermeiden.
Verschiedene Aufnahme- und Wiedergabesysteme sollen zeitgleich laufen. Damit kann gewährleistet werden, dass man eines von einer Stelle starten kann und andere synchron mitlaufen.
Jedes Audiogerät mit digitalen Bauteilen besitzt einen Takt, nach dem es arbeitet. Ein CD-Player muss im richtigen Takt die CD auslesen und das darauf gespeicherte Audiosignal ausgeben. Ein Audio-Interface, das ein Mikrofonsignal aufnimmt und an die Audiosoftware eines Computers weitergibt, ebenso: Das analoge Signal muss möglichst genau und konstant abgetastet werden. Wäre das nicht der Fall, würde das Signal in Wirklichkeit mit der falschen Geschwindigkeit laufen oder sogar eiern! Diese Taktung kennt man meist als Samplerate. Sie liegt oft bei 44100 oder 48000 mal pro Sekunde, oft auch höher. Die Geschwindigkeit dafür wird in Geräten von einem kleinen Bauteil, dem Oszillator bereitgestellt.
Wenn digitales Audio versendet werden soll, also über S/PDIF, ADAT, AES/EBU oder sonstige Digitalschnittstellen, muss sicher sein, dass das sendende und das empfangende Gerät im genau gleichen Takt laufen.
- Bei einer einfachen Verbindung von A nach B ist das nicht problematisch, da die Verbindungen zunächst selbsttaktend sind. Die Synchronisation der Digitaltaktung funktioniert dort also.
- Anders ist es bei komplexen Digitalsetups. Sobald mehrere Geräte untereinander verbunden werden, können Probleme auftreten. Diese kann man tatsächlich hören! Hier ist es wichtig, dass alle Geräte den gleichen Referenztakt bekommen! Der Standard dafür ist eine BNC-Buchse, die Wordclock empfängt oder versendet. Die Wordclock ist ein Signal ohne Audio, das der verwendeten Samplerate (in Hz) entspricht.
Eine Wordclock-Verbindung ist immer ratsam, wenn mehrere Geräte digital untereinander verbunden sind. Vor allem, wenn unterschiedliche Formate verwendet werden.
Schon ein einzelnes Gerät kann stark davon profitieren, wenn ein stabiler Referenztakt von einem Clock-Generator benutzt wird. Die Abweichungen solcher Geräte sind absolut minimal, die Geschwindigkeit und Konstanz ändert sich mit der Temperatur und dem Alter (!) des Geräts fast nicht! Je nach Gerät kann der Klang bei Aufnahme und Wiedergabe deutlich verbessert werden.
Typische Verbesserungen sind:
Dort, wo Probleme aufgetaucht sind, die auf schlechtes oder falsches Clocking zurückzuführen sind. Beispielsweise Knacken, Aussetzer, „digitaler Krach“ oder das Nichtzustandekommen einer Digitalverbindung über digitale Audio-Schnittstellen. Es gibt verschiedene Formen des Jitter, die auftreten können.
Dort, wo auch das letzte Quäntchen Klangqualität aus dem Equipment herausgeholt werden soll. Mastering-Studios beispielsweise nutzen fast immer eine hochwertige, externe Clock.
In besonders komplexen Setups. Beispielsweise in der Postproduktion ist (unter anderem) eine Wordclock-Distribution fast immer unabdingbar. Hier sind aber noch andere Synchronisationen notwendig.
In Zeiten der Magnetbandaufzeichnung und beim analogen Film war ein Timecode ein bestimmter Ort auf dem Band bzw. ein bestimmtes Bild („Frame“) eines Films. Damit ein anderes Gerät als „Slave“ synchron, also zeitgleich mitlaufen kann, muss der „Master“ den oder die Slaves ständig über seine aktuelle Position informieren. Auch heute noch werden Zeitpunkte oft als Stunden (h), Minuten (m), Sekunden (s) und Frames (f) dargestellt. Diese Zeitinformation im Format hh.mm.ss:ff nennt sich Timecode.
So kann zum Beispiel eine Audio-Bandmaschine als Slave eine DAW mitlaufen lassen. Dazu muss auf einer Spur der Bandmaschine ein LTC-Timecode aufgespielt werden. Das ist ein Audiosignal, das diese Information beinhaltet. Im Videobereich kann ein so genannter VITC im Bildsignal eingebettet sein. Über MIDI kann MTC gesendet und empfangen werden, also MIDI-Timecode. Viele Synchronizer können die Timecode-Formate ineinander umwandeln.
Achtung: MTC ist nicht das gleiche wie MIDI Clock! Will man nur zwei MIDI-Systeme miteinander verbinden, ist alles einfacher und funktioniert auch ohne speziellen Synchronizer!
Beispiele:
Hier reicht es aus, statt Timecode die MIDI Clock zu verwenden (mit der Wordclock hat das nichts zu tun!). Die MIDI Clock wird auch MIDI Beat Clock genannt oder einfach MC abgekürzt. Sie hat weitere Vorteile: Statt Zeiten wie beim Timecode werden musikalische Zeiteinheiten verwendet. Springt man im Master auf die Zählzeit 2 des ersten Takts und startet, läuft auch der Slave von dieser Stelle mit.
Synchronizer und Clock-Generatoren können teuer sein. Das liegt daran, dass sie in sehr hohen Geschwindigkeiten mit verschwindend geringen Toleranzen arbeiten müssen. Von Mutec und von Antelope gibt es verschiedene sehr hochwertige Synchronizer und Clockgeneratoren zu kaufen. Umfangreiche Synchronizer stellen beispielsweise Rosendahl und Tascam her, Black Lion Audio verkauft preiswerte, aber sehr stabile Clocks. Darüber hinaus gibt es eine Reihe spezieller Geräte, etwa von Avid für die eigenen DAW-Systeme. E-RM spezialisiert sich auf MIDI-Synchrongeräte, von Doepfer gibt es einen „Übersetzer“ auf die SYNC-Norm zum Synchronisieren von MIDI auf Roland TB-303, TR-808 etc..