Ich arbeite mit Synthesizern und Drum-Maschinen / Grooveboxen und habe nach einer Möglichkeit gesucht, meine Audiospuren abseits von Laptop / DAW aufzunehmen. Ich wollte mich nicht mehr mit den überbordenden Funktionen, Einstellungen, Systemvoraussetzungen, einer DAW auseinandersetzen, wenn ich ja eigentlich nur hobbymäßig Musik machen will. Vorm Rechner sitze ich ohnehin den ganzen Tag im Büro :-)
Nach eingehender Recherche habe ich mich für den Tascam DP-24 entschieden, weil ich die einzelnen Outs meiner Gerätschaften jeweils getrennt aufnehmen und steuern kann. EQs und Effekte sind pro Spur einstellbar, können natürlich mit spezialisierten EQs und Effekten nicht mithalten, erfüllen aber brav ihren Zweck und mehr sollte man für diesen Preis auch wirklich nicht erwarten, immerhin haben wir hier ein Mischpult, einen digitalen Multitrackrecorder mit einzeln bearbeitbaren Spuren um unter EUR 400!
Natürlich sind, wenn man das möchte, trotzdem alle einzelnen aufgenommenen Spuren (und natürlich auch die Stereomischung bzw die gemasterte Mischung) über SD-Karte / USB an den Rechner in die DAW zu übertragen und können dort weiter bearbeitet werden.
Inbetriebnahme ist im Wesentlichen plug & play, Auspacken, hinstellen, Strom und Input anstecken, neuen Song erstellen, fertig für die Aufnahme. Verarbeitung ist mMn wertig, Gerät steht stabil.
Das Handbuch war eine Wohltat, endlich wieder mal schön zu sehen, dass sich jemand bei der Kopnzeption und Struktur eines Handbuchs etwas überlegt hat.
Das Display ist zwar relativ klein aber wirklich gut lesbar, Helligkeit/Kontrast kann eingestellt werden, um es seinen Bedürfnissen anzupassen.
Fader haben angenehm schweren Wiederstand und bleiben auch in Position, wenn man beim drübergreifen unabsichtlich daran streift, Potis sind gerastert und haben angenehm Drehwiederstand.
Klangqualität ist für meine Bedürfnisse mehr als ausreichend, ich höre kein bzw nur sehr geringes Rauschen. Für wirklich semi-professionelle Probeaufnahmen bzw für das privates Archiv meiner eigenen Aufnahmen wirklich ausreichend und befriedigend. Eine SD-Karte ist im Gerät bereits enthalten, somit kann man auch gleich loslegen.
In Summe (und das ist das wirklich angenehme) ist alles an Board, was man braucht und alle Funktionen sind leicht zu erreichen. Man muss sich nicht wie in einer DAW durch 15 unterschiedliche Kompressor - Plug-Ins testen, um dabei womöglich das Wesentliche aus den Augen verlieren.
EDIT: nach einigen Wochen intensiver Einarbeitung aus folgendem Grund zurückgesendet:
Mir fehlt die Möglichkeit einer schnell gespeicherten Summenspur. Dachte anfänglich, das legt sich, aber es hat mich jedesmal ein bisschen genervt, wieder von Start weg über die einzelnen Spuren gehen zu müssen, um dann in einem zweiten Schritt alles nochmal für die Summe laufen zu lassen (dann nochmal von vorne fürs Mastern)
Schweren Herzens und nach langem überlegen habe ich von der money back - Garantie von Thomann Gebrauch gemacht und mir stattdessen das Presonus StudioLive AR8 zugelegt, da hat man die Summe sofort auf der SD - Karte und bei Bedarf die einzelnen Spuren über USB am Rechner, allerdings ohne Notwendigkeit der klassischen DAW durch Presonus Capture. Review wird folgen, diesmal aber erst nach der anfänglich Kennenlern- und Einarbeitungsphase...