Ich Besitze bereits den Nether Octaver aus derselben Reihe und der hat mich begeistert. Ich habe ihn nicht wegen des Preises gekauft, ich hätte mir einen teureren leisten können. Aber wozu, er ist super. So auch beim Gauss Tape Echo.
Die Verarbeitung ist überragend gut. Ein Stahlgehäuse ist professioneller Apparatebau. Denn es schirmt auch gegen magnetische Einstreuungen von Netztrafos und Ähnlichem ab, Alu kann das nicht. Buchsen, Potis, Schalter usw. sehen gut aus und fühlen sich gut an. Große Potiknöpfe schützen die Potis vor Schmutz. Ich weiß nicht, welcher Teufelöö selbst teure Hersteller reitet, Effektgeräte zu bauen, aus denen Stummel von Poitiachsen gucken. Bei TC hat dagegen wirklich mal jemand gründlich nachgedacht. Denn durch den rrobusten Aufbau, sind die Geräte dieser Serie relativ groß. Aber, weil die Buchsen oben sind, und die Geräte dieser Serie dadurch auf Kontakt nebeneinander auf das Pedalboard können, passen trotzdem viele Geräte auf engem Raum.
Wer jetzt glaubt ein Tapeecho zu bekommen, das ein RE 201 von Roland oder ähnliche Geräte kopiert, der irrt. Zunächst einmal ist das Teil ein Delay mit einstellbarer Delayzeit und einem Feedbackregler, mit dem man die Anzahl der Wiederholungen einstellen kann. Das lässt sich so weit treiben, dass es oszilliert. Aber so benutze ich das Teil gar nicht. Zudem bin ich Bassist. Zunächst scheint das Gerät mit Tape nurr zu tun zu haben, dass es ein in die Sättigung ausgesteuertes Tonband nachbildet. Die berühmte dicke und warme Bandkompression, die ohne das Pumpen eines üblichen Kompressors auskommt.
Habt Ihr gewusst, dass die Delayzeit auf 0 gestellt werden kann? Ja und? Wozu soll das gut sein? Das Teil ist nun ein schöner Kompressor, der sich am Ende der Signalkette im Pedalboard sehr gut macht.
Es kann auch ein Flanger sein. Dieser Effekt wurde erfunden, als ein Studiotechniker auf die Idee kam, auf zwei synchronisierten Bandmaschinen dasselbe abzuspielen. Wenn er nun eine Bandrolle am Flansch etwas mit dem Finger bremste, verschob sich die Phasenlage zwischen den Maschinen durch die leichte Verzögerung, und dieser Effekt entstand nach dem Zusammenmischen der Signale. Genau das kann das Gauss wunderbar nachbilden. Bei sehr kurzen Delayzeiten ist es ein sehr gut und eigenständig klingender Flanger. Verzögert man noch weiter, dann erhält man interessante chorusartige Effekte. Danach kommt ein typisches Slapback Delay und dann Delay, wie man es kennt. Das alles liegt auf dem Regelweg des Time-Reglers.
Da möchte man bei Features volle Sternchen geben. Ich habe trotzdem etwas abgezogen. Erstens wäre es eine enorme Aufwertung des Gerätes, wenn man Time gerade wegen dieser Möglichkeiten mit einem Expression Pedal steuern könnte. Ich weiß, es würde dann teurer, aber es ergibt Sinn. Vor allem aber, fehlt mir ein Volumenregler. Denn das Gerät ist eingeschaltet einen Tick leiser als im Bypass-Mode.
Ich wüsste nicht, dass es etwas Vergleichbares auf dem Markt gibt. Teuer ist es auch nicht. Deswegen klare Kaufempfehlung.