TC-Helicon Duplicator

Vielleicht ein bisschen mehr Studiosound im Livebetrieb.? Das dachte ich jedenfalls am Anfang, denn bspw. den Octavertrick und die subtil eingestellten, leicht verstimmten Thickeningdoublings meiner Leadstimme mache ich bei jeder Mixingsession. Letztere allerdings mit hartem Linksrechtspanning und nicht in Mono. Irgendwie klingt das mit dem Duplicator alles zu aufdringlich.
In Holzhackermanier schreit das Gerät förmlich: "Übrigens, das ist ein Chorus/Octavereffekt, hörst du ihn?" Zudem bist du locker bis zu 4 dB lauter, wenn du die Stimmen zuschaltest.

Der Tone-Button ist ganz gut. Die Stimme wird sofort mit Deesser, Compressor und EQ bearbeitet. Man sollte aber trotzdem noch weitere Einstellung am Pult vornehmen.
Bescheidenerweise bewirkt der Tone-Button beim TC Duplicator einen anderen Sound als der beim TC Harmony Singer 2. Da die Geräte über zwei verschiedene Tone-Modi verfügen, werden viele nun denken, dass ich den jeweils anderen Tone-Modus aktiviert hatte. Aber so ist es nicht. Der Tone-Button ist definitiv anders programmiert ab Werk. Auch das Update ändert das nicht. Was zur Hölle soll das?

Was mir auch gefällt, ist der Hallregler. Extreme Einstellungen sollte man allerdings vermeiden. Das klingt auch nicht mehr gut.

Die Tone-Correction würde ich nicht benutzen. Ich finde es sehr anstrengend mit einem Autokorrektor zu singen. Leider bringt der Regler selbst bei voller Rechtsdrehung nicht den von mir erwünschten harten Autotuneeffekt mit schneller Attack- und Notetransitiontime, den man in zeitgenössischen Hiphopproduktionen hört und den ich gerne live als Gag hätte einsetzen wollen.

Im Lieferumfang enthalten ist übrigens das Gerät ohne Netzteil. Da das Gerät sehr viel Saft braucht, muss man ein gutes Netzteil kaufen. Das Standardmultinetzteil eines Effektgeräte verwendenden Gitarristen reicht einfach nicht.

Fazit: Der Tonebutton ist toll, der Hall in Ordnung, Correction kann man benutzen, wenn mans braucht, aber der Chorus bzw. Octaver ist meines Erachtens nicht gut. Duplicator ist nicht mein Ding und wird daher zurückgesendet. Vielleicht gibt es aber jemanden, der auf den Sound steht.

Bei sparsamen Einsetzen der Effekte und aktivierten Tone-Regler entsteht zunächst ein passabler Klang.
Ich möchte aber das Gerät für Live-Auftritte einsetzen. Verwendung findet einer Shure Beta 58A Funkanlage. Im Mikrofon ist der Regler auf Pegelverminderung (-10dB) eingestellt.
Das Signal wird verzerrt. Der automatische Mikrofonverstärker ist nicht zu regulieren. Darum ist das Gerät für mich nicht brauchbar.

Ich (Basser) werfe bei ein paar Liedern manchmal ein paar Shouts oder Phrasen ein, hatte aber das Problem, dass ich mich nie so richtig gehört habe und meine ohnehin nicht berauschende Gesangsperformance - naja lassen wir das.
Daher habe ich mich nach einem Helferlein umgesehen, der das Problem beheben oder zumindest lindern kann. So bin ich auf den Dublicator gestoßen. In einer Bewertung las ich über das identische Problem eines Artgenossen. Also schnell das Teil (mit einem 3 m grünen XLR-Kabel :-)) bestellt.
Schon fast vor dem Bestellen kam dann das Teil an. Eigentlich hat der Tone-Regler mein Problem schon fast gelöst. Für mein Ohr zwar etwas sehr heller Klang, aber sehr durchsetzungsfähig, ohne die anderen Stimmen plattzumachen, also genau so wie es sein soll.
Doubling: ist OK, wenn ich König von Deutschland wäre, hätte ich mir einen optionalen Stereoausgang (Original in der Mitte, Doubling (hart) rechts/links gepannt). Aber es funktioniert auch mono und nicht jeder hat unbegrenzt Kanäle am Pult frei.
Hall: finde die Qualität aller drei Presets gut. Für mich passt das mittlere Preset am besten.
Correction: habe ich derzeitig auf 12 Uhr-Stellung, hier muss ich evtl. noch etwas experimentieren.
Tone-Knopf: wie beschrieben -> suuuupeeeer

Meine Einstellung:
Doubling: tight, zu etwa 3/4 aufgedreht
Hall: Room, etwa zu 1/3 aufgedreht
Correction: auf 12 Uhr belassen
Tone: ein

Was ich gut finde, dass es eine kleine Kiste ist, die man mal kurz auf ein Notenpult (oder Absatz auf einem Pfeiler wie bei mir) stellen, bzw. in die Handnehmen kann und während des Singens (hüstel) an den Einstellungen rumkurbeln kann.

Negatives:
Eigentlich nichts wichtiges, aber ich habe einen Punkt bei der Verarbeitung abgezogen. Die drei Drehschalter sehen zwar chic nach "Retro" aus, aber ich hätte sie gerne aus Metall gehabt. Wenn das Teil in der Transportkiste rumfliegt, oder man drauftritt ...
Was auch nicht schlecht wäre, wenn man das Teil via Phantompower vom Pult aus betreiben könnte.

Fazit: voll zufrieden, dass ich es gekauft habe. Ich liebe "plug & forget" Teile!