Harley Benton Parts Gurtpin Chrom

Viele Instrumente werden ab Werk nur mit einem Gurthalter ausgeliefert. Blöd, wenn man im Stehen spielen möchte. Dann fehlt nämlich einer, und der Erwerb eines einzelnen Gurtpins ist unumgänglich - jedenfalls wenn man nicht ein Tüdelband hinter den Sattel porkeln und ebendieses mit dem anderen Ende des Gurtes zusammenknoten möchte. Das sieht nicht nur an der alten Konzertgitarre von der Urte aus dem alternativen Töpferkursus doof aus, sondern sorgt auch nicht gerade für die beste Balance.

Lange Nase, kurzer Sinn: Ohne Gurtpin klappt's nicht so richtig. Schön, dass Thomann da auch einzelne preiswerte Produkte auf Lager hat.

Ich habe die Gurtpins an einer älteren (mir persönlich ob ihres betörenden Klangs und ihrer exzellenten Spielbarkeit heiligen) Yamaha-Westerngitarre aus den 80ern und an einem neueren Akustikbass befestigt. Die Schrauben halten bombenfest und sehen exakt genauso aus, wie die werkseitig montierten auf der anderen Seite / Zarge. Schön.

...und so geht's:

1.) Kurz überlegen, ob Du zwei linke Hände hast oder kein Erfolgserlebnis mit Bohrer und Schraubendreher im Erinnerungsspeicher abrufbar ist. Falls das so ist, bring die Gitarre lieber zum Instrumentenbauer oder übe zunächst am Instrument eines entfernten Bekannten oder Verwandten! ;-) Wenn Holz Dein Freund, und der gefühlvolle Einsatz eines Schraubendrehers kein Problem für Dich ist, ist der "Thomann Strap Button Chrom" für Dich die erste Wahl.

2.) Kurz überlegen, ob der Hals geschraubt oder geleimt ist. Die Schraube ist zwar nicht soo lang, es wäre aber wegen der Stabilität doof, wenn sich die beiden Schrauben zu nahe kommen. Im Zweifelsfall hilft ein Magnet beim Aufspüren etwaig vorhandener Schrauben. Bei geschraubten Hälsen ist jedenfalls Obacht angesagt.

2.) Mit einem kleineren Bohrer sachte vorbohren. Hier reicht ein 1er Holzbohrer. Wer den Gurtpin ohne Vorbohrung in die Klampfe dreht, riskiert Risse im Holz.

3.) Ein kleines Stücklein Filz zuschneiden und bis zum inneren Schraubenende hochziehen. Die Gitarre freut sich später darüber, wenn das Metall nicht außen gegen das Holz drückt.

4.) Den Gurtpin von Hand sachte und gerade ins Holz schrauben.

5.) Das Arbeitsergebnis begutachten, den festen Sitz prüfen und sich über die unlängst getroffene Entscheidung freuen, mit dem preiswertesten Produkt erstklassige Qualität erworben zu haben.

6.) Gurt befestigen und Musik machen.

Natürlich kann man über einen Gurtpin für 2,55 € nicht viel schreiben. Das Ding erfüllt seinen Zweck, ist stabil, behält seinen Glanz usw. Man kann mit dem KAuf nichts falsch machen, aber...

Tipp 1:
Ich rate nur dringend dazu ein kleines Stück Filz zwischen den Gurtpin und das Holz der Gitarre zu legen. Somit lassen sich Macken im Holz vermeiden.

Tipp 2:
Unbedingt im Internet darüber informieren, wo ein Gurtpin angebracht werden muss. Hier habe ich schon die abenteuerlichsten Positionen gesehen.

Tipp 3:
Das Gummi einer Bierflasche mit Schnappverschluss über den Gitarrengurt auf den Gurtpin ziehen und der Gurt rutscht niemals runter.

Ich bin kein großer Fan von Straplocks. Die halten die Gitarre zwar sicher am Gurt aber wenn man sie dann mal eben in der Ecke abstellen will, wird das schnell zum Problem. Daher bringe ich, wenn ich selbst eine Gitarre baue, gerne drei Gurtpins an. Eins vorn am Horn und zwei hinten, so dass die Gitarre, wenn man sie mal irgendwo abstellen muss und kein Ständer in der Nähe ist, zumindest auf zwei Punkten aufsteht. Und da haben sich diese Buttons bestens bewährt. Und durch den etwas breiteren Rand halten sie den Gurt auch ziemlich sicher.