Ich spiele seit ca. 6 Jahren autodidaktisch (Tenor-) Saxophon, und seit 47 Jahren Keyboards, bin kein Profi aber begeisterter Hobbyist, der Musik (machen) in allen Stilen liebt.
Mein Tenor ist (nach Anfängen auf einem teuer restaurierten Migma von ca. 1956 - ergonomisch eine volle Krücke!) ein exzellentes Yanagisawa TWO-20. Das hat ungefähr das 14fache des Thomann TAS-180 gekostet und ist in allen Aspekten sehr, sehr gut.
Das nur als Ausgangspunkt meiner Bewertung.
Ich habe gehofft, dass das Thomann Altsaxophon aufgrund der vielen positiven Bewertungen nicht "allzu schlecht" ist. Viele "Profis" rümpfen da ja gleich die Nase. Ein Saxophon zu diesem Preis!!! Das kann nichts Gutes sein.... so steht es in den Saxophonforen im Netz.
Aber!
Schon der erste Eindruck nach dem Auspacken war gut. Alles wie es sein soll. Es war gut mit Kork gesichert in der ebenso sicheren Verpackung und es ist alles dabei was man für einen Anfang braucht. (Habe mir aber trotzdem, so wie viele hier, gleich ein Yamaha 4C Mundstück Set und Legerè Kunststoffblättchen dazu bestellt)
Die Verarbeitung, die Lackierung alles TipTop, nichts wackelt, klappert, kratzt, keine scharfen Grate. Eine dezente Gravur. Wirklich sehr ordentlich und sauber verarbeitet.
Nach einer Eingewöhnungszeit von einigen Stunden auf das "kleinere Format" lässt es sich von Unten nach Oben sauber intonieren. Die Grifflage ist ergonomisch ideal, es liegt gut in den Händen, man verkrampft nicht beim Spielen, alle Tasten liegen gut. Die Mechanik fühlt sich etwas strenger an als bei meinem luxuriösen Yanagisawa Tenor, ist aber trotzdem leichtgängig und flott zu spielen.
Ich habe es eben als Ergänzung und für Reisen gekauft, da es inklusive dem kleinen Koffer (mit Rucksacktragegurten) locker in einen normalen Reisekoffer passt.
Schwer ist es auch nicht.
Optisch sieht es für einen Laien wie ein "Saxophon" aus, niemand sieht den Unterschied ob man auf einem 4,5K teuren Sax spielt oder eben auf dem günstigen Thomann Sax!
Ein Saxophon ist ein Saxophon. Fertig für den Zuseher.
Wichtig ist was man damit macht, bzw. machen kann. Es kommt zum größten Teil auf den Ansatz des Spielers/Spielerin an, dann auf Blättchen und Mundstück. Den geringsten Teil trägt das Sax selber bei. Dieses Saxophon ist, wie auch immer das gemacht wird, für diesen günstigen Preis sehr präzise. Habe die Intonation mit einem chromatischen Stimmgerät geprüft und es lässt sich schon sehr exakt spielen, wenn der Ansatz richtig ist. Viel genauer ist mein Yanagisawa auch nicht. Aber wie gesagt, es liegt zu 90% am Musiker ob der Ton richtig kommt und genau getroffen wird. Okay das Mundstück muss auch auf die richtige Position geschoben werden. Nicht zu weit oder zu wenig. Unbedingt(!!!) vor dem Spielen Korkfett (liegt auch bei!) drauf.
Es spricht in allen Lagen gut bis sehr gut an. Wenn der Ton nicht gut kommt liegt es an mir, definitiv nicht am Sax.
Die Qualitätskontrolle dürfte schon sehr gut sein bei Thomann!
Ich kann das TAS-180 jedem wärmstens Empfehlen der mit dem Saxophonspielen anfangen möchte und auch jedem der ein günstiges Instrument für strenge Bedingungen oder Reisen kaufen will. Man macht nichts falsch. Und dann gibts ja noch die großartige Rücksendegarantie von Thomann!
Ein richtig gutes Instrument zu einem erschwinglichen Preis!