Thomann TR-600GM C-Trompete

Als Berufsmusiker spiele ich eigentlich üblicherweise auf einer hochwertigen Schilke C-Trompete. Die Thomann C-Trompete ist mir aber als Zweitinstrument an Tagen wo es für mich umständlich ist das Schilke-Instrument mitzunehmen recht nützlich. Für die Bühne würde ich mich für den reicheren und offeneren Klang der Schilke und ihrer zuverlässigen Mechanik entscheiden, dennoch bereue ich keineswegs den Kauf dieser TR-600 GM: Tonfarbe, Intonation, Verarbeitung und Zubehör sind für diese Preisklasse mehr als zufriedenstellend.

Da die Ventile nicht so gut eingeschliffen sind wie bei hochpreisigen Instrumenten, griff ich zuerst auf das »Meinlschmidt JM Nr. 1-Öl« zurück, dass eigentlich für neue Instrumente empfohlen wird. Dies führte jedoch nicht zu den gewünschten Ergebnissen. Ein paar Tropfen »T2-Öl (La Tromba)« wirkte dann aber Wunder, auch bei zügigen Passagen.

Alles in allem bin ich äußerst begeistert: Ich hatte eigentlich befürchtet ein Spielzeug in die Hand zu kriegen. Solch einen guten Klang hatte ich nicht erwartet! Den durch das Goldmessing-Schallstück erzeugten etwas runderen und wärmeren Ton gefällt mir auch. Es macht mir Spaß, darauf zu üben. Wie schon erwähnt, meine Schilke kann es also natürlich besser, jedoch um das fünfzehnfache des Preises!

Ein Lob schließlich noch an die Blasinstrumentenbaumeister des Hauses Thomann, die mir zu einem sehr fairen Preis und durch einwandfreier Arbeit eine zusätzliche Wasserklappe an den dritten Zug gelötet haben.

Eine C-Trompete für unter 300,-¤? Geht das? Diese Frage habe ich mir auch gestellt und die 3 Modele TR-600 M, 600 GM und 600 S ausprobiert. Mir persönlich hat die 600GM klanglich am besten gefallen, da sie im Vergleich zur 600 G weicher klingt und wärmer ist als die 600 S.

Ich bin normalerweise auf der B-Trompete zu Hause und spiele dort eine 43-er Bach. Ich wollte aber zum Spaß (da viele Noten, wie viele Originalstimmen der John Williams-Werke für C-Trompete geschrieben sind) eine günstige C-Trompete kaufen.

Mit dem mitgelieferten Öl wollten die Ventile zunächst gar nicht laufen. Die freundlichen Leute bei Thomann empfahlen mir dann das Hetmann Nr. 3 (An dieser Stelle vielen Dank für den Tipp). Mit dem Hetman Nr. 3 funktionierten diese dann wirklich viel besser aber noch nicht ganz einwandfrei. Nach längerer Spielzeit gab sich die Problematik der "Hänger". Die Ventile brauchen scheinbar etwas Zeit um sich einzulaufen. Das gleiche gilt für den Trigger am 3. Zug, der bei meiner Tr-600 jetzt auch leicht läuft.

Die TR-600GM kann natürlich im Klang, Ansprache und Intonation nicht mit meiner Bach mithalten. Das soll Sie aber auch gar nicht, da das ein bei dem Preisunterscheid ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen wäre.

Für den gelegentlichen Einsatz wie bei mir zum Spaß und keine Profimusik kann ich diese Trompete absolut empfehlen, da sie hierfür absolut ausreichend ist.

Einziger Verbesserungsvorschlag liebe Thomänner: Eine Wasserklappe am 3 Zug würde ich mir wünschen, da das entfernen der Sicherheitsschraube und herausnehmen des Zugs zum Wasser lassen etwas umständlich ist.