UDO Audio Super 6 Desktop

Seit ich den UDO Super 6 entdeckt habe ist er mir nie wirklich aus dem Kopf gegangen. Verkauft war ich dann nachdem ich mir auf Youtube die Präsentation des Entwicklers George Hearn bei Schneidersladen angeschaut hab. Die Klänge haben mich in ihren Bann gerissen, und der Enthusiasmus des Jungen Unternehmensgründers hat mich angesteckt.

Die Verarbeitung kann man als premium beschreiben, das Design ist augetüftelt und schafft es viele Ebenen an Sounddesign Möglichkeiten ohne Menu-diving zu bieten. Verbaut wurden nur Top-Komponenten.

Für einen Desktopsynthesizer ist er nicht klein, doch er hat trotzdem seinen Platz in meinem kleinen Studio gefunden ohne den Rahmen zu sprengen.

Ich hatte einen Bug mit dem Arpeggiator, der mich kurz ins Zweifeln gebracht hat, doch der UDO Support hatte schnell geantwortet und eine Lösung für mich parat gehabt, jetzt läuft alles rund!

Ich spiele ihn jetzt seit ein paar Tagen und hab schon ziemlich coole Sounds rausholen können, vor allem jetzt mit dem funktionierenden Arpeggiator!

Dass kein Bildschirm vorhanden ist hat mich bis jetzt nicht gestört, ich sitze aber auch mit der Gebrauchsanweisung daneben (die übrigens nur auf Englisch aber sehr klar und überschaubar gehalten ist).

Ich teile auf jeden Fall die allgemeine Begeisterung die bei Super 6 Besitzern herrscht, er ist zwar nicht billig, doch wenn man ihn bis auspackt und erste Moves damit macht, merkt man dass er ein hochwertiges Instrument ist.

Zu guter Letzt unterstütze ich gerne junge Unternehmer die den Mut haben ihre Visionen zu verwirklichen, und im Zeitalter von Plastik und Wegwerfware noch so wertiges Equipment produzieren.

Ich machs kurz. Klang nix besonderes. Die Presets sind langweilig. Spielt man ne Weile rum stören einige Sachen die zum rücksenden bei mir führen.
1. Die Drehpotis haben den Widerstand das man so viel Kraft aufwenden muss das mir nach 20 minuten der Daumen und der Zeigefinger weh tun. Die Slider sind super. Warum verbaut man derartig schwergängige Drehregler. Meine Freundin hat gedacht die sind defekt und hat als zartes Wesen die Dinger nicht gedreht bekommen. Ist absolut unverständlich.
2. Die Mod Matrix taugt nicht viel. Warum kann ich Env2 nicht als Source nutzen? Zumal im Handbuch extra davon die Rede ist man könne den Amp von env2 abkoppeln um die env2 anderweitig zu nutzen was wiederum nicht geht.

3. Warum kann ich den Oszzi Mix regler als einzigen Parameter nicht als Destination wählen? So besteht im prinzip im Synth keine Möglichkeit durch Modulation Einfluss auf die Lautstänke zu nehmen weil auch keine Regler für Lautstärke vorhanden sind.

4. Im Gegensatz zu vollanalogen Synths klingt hier cross mod un filter fm durch den dds2 ziemlich schlecht. Keine Obertöne. Nur soundbrei.

5. Die Verstimmung oder der supermode des Dds1 klingt im Gegensatz zu vergleichsgeräten sehr weichgespült. Eher wie ein billiger Chorus.

6. Der binaural mode ist ganz nett, mehr nicht. Kann man in Serum oder Vital jedoch jeden osc im pan modellieren passiert hier alles durch den LFo. Das wars. Und dann auch nur wenn man den LFO auf dem Amp oder den Filter routet. Sonst passiert gar nix.
Das nervige ist auch, dass jede Note nach Zufall oder einem Algorithmus oder was weiß ich, fest im Stereopanorama verteilt wird. Z.b. c3 ist immer links und B2 immer rechts usw. Tierisch nervig.

6. Die Verarbeitung des Geräts ist bis auf die potis spitzenmäsig. Die Verpackung super.
Für mich im Gesamtpaket sehr enttäuschend.